Schindler wird an Hyundai Elevator-Kapitalerhöhung nicht teilnehmen

Schindler-CEO Silvio Napoli. (Bild: Schindler/mc)

Hergiswil – Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler wird sich nicht an der neuesten Kapitalerhöhung von Hyundai Elevator beteiligen. Die Südkoreaner werden noch diesen Monat bereits ihre dritte Kapitalerhöhung innert Jahresfrist vornehmen. Schindler werde stattdessen seine Bezugsrechte verkaufen, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Schindler musste 2013 insgesamt 219 Mio CHF auf seine Beteiligung an Hyundai Elevator abschreiben; 155 Mio im Juni und weitere 64 Mio im Dezember. Dies, weil der Börsenkurs der südkoreanischen Gesellschaft seither nach unten zeigt. Der Buchwert von Schindlers 30,9%-Beteiligung an Hyundai Elevator betrug den letzten Angaben zufolge noch 135 Mio CHF.

Ein Fass ohne Boden
Schindler war 2006 beim südkoreanischen Lifthersteller eingestiegen und war bis zur Kapitalerhöhung Anfang Juni 2013 mit einem Anteil von 35% beteiligt. Anfangs Sommer lancierte Hyundai dann eine erste Kapitalerhöhung in der Höhe von 97,0 Mrd KRW (ca. 82 Mio CHF ) unter Ausschluss der Bezugsrechte der bestehenden Aktionäre und mit einem Abschlag von 25%.

Schindler focht die Kapitalerhöhung aber gerichtlich an und bemängelte unter anderem, dass die Koreaner den Verwendungszweck der aufgenommenen Mittel ungenügend offengelegt und überdies den Minderheitsaktionären keine Bezugsrechte gewährt hätten. Die Klage auf provisorische Suspendierung der Kapitalerhöhung wurde jedoch abgewiesen. An der Kapitalerhöhung nahm Schindler nicht teil, weshalb ihre Beteiligung auf knapp unter 31% sank.

Ende Dezember 2013 teilte Hyundai Elevator mit, dass sie eine weitere Kapitalerhöhung von umgerechnet rund 184 Mio CHF tätigen will. Da der Börsenkurs der Koreaner aber weiterhin nach unten zeigte, musste Schindler erneut eine Abschreibung vornehmen. Sollte sich der Börsenkurs von Hyundai Elevator weiter deutlich abschwächen, werde gar eine weitere Wertberichtigung notwendig; möglicherweise schon vor Jahresende, warnte Schindler damals. Die südkoreanische Beteiligung scheint für Schindler immer mehr zu einem Fass ohne Boden zu werden.

An der Börse reagieren die Papiere mit leichten Gewinnen
Analysten spekulieren, dass der Verkauf der Bezugsrechte der erste Schritt zu einem Ausstieg bei Hyundai Elevator sein könnte. Schindler sei der zweitgrösste Aktionär beim Unternehmen, habe aber keine Möglichkeit auf die strategischen Entscheidungen Einfluss zunehmen, schreibt Vontobel-Analyst Christian Arnold. Damit könnten auch weitere Verwässerungseffekte nicht ausgeschlossen werden.

An der Börse scheinen sich diese Hoffnungen ebenfalls durchzusetzen. Nach einer klar negativen Eröffnung arbeiteten sich die Titel schnell ins Plus vor und legen bis um 10.35 Uhr mit 132,30 CHF (+0,6%), der breite Gesamtmarkt (SPI) verliert derweil 0,13%. (awp/mc/ps)

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