Schweiz bei Entwicklung weiblicher Führungskräfte weit abgeschlagen

Schweiz bei Entwicklung weiblicher Führungskräfte weit abgeschlagen
Bruno Chiomento, Verwaltungsratspräsident EY Schweiz. (Foto: EY)

Bruno Chiomento, CEO EY Schweiz. (Foto: EY)

Zürich – Eine von EY mitinitiierte globale Studie mit fast 22’000 untersuchten Unternehmen in über 90 Ländern zeigt klar auf: Die Schweiz hat einen grossen Aufholbedarf bei der Vertretung von Frauen in den Führungsgremien. Weltweit haben nur zwei statistisch relevante Länder einen Frauenanteil in den Verwaltungsräten von über 25 Prozent. Die Studie liefert weiter Hinweise darauf, dass die Unternehmen die anstehenden Herausforderungen mit einer diversifizierten Führung besser und erfolgreicher bewältigen können. EY Schweiz ist überzeugt davon und ruft vor dem Internationalen Frauentag dazu auf, die Gleichstellung zu beschleunigen.

Als Hauptsponsor des Internationalen Frauentags vom 8. März bekräftigt das Beratungs- und Prüfungsunternehmen EY das Bekenntnis, den Aufstieg von Frauen zu beschleunigen. EY ruft Einzelpersonen und Unternehmen dazu auf, in ihren Gleichstellungsbemühungen den Worten konkrete Taten folgen zu lassen. Der Internationale Frauentag ist der Tag, an dem weltweit die sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Leistungen von Frauen gewürdigt werden.

Neueste Daten des Peterson Institute for International Economics legen offen, dass in den 59 Ländern mit mehr als zehn untersuchten Unternehmen lediglich in zwei Ländern mehr als ein Viertel der Verwaltungsräte Frauen sind, nämlich in Norwegen (40%) und Lettland (25%). Einen Anteil von über 20 Prozent erreichen Italien (24%), Finnland (23%), Bulgarien (22%), Slowenien (22%), Schweden (22%) und Kenia (21%). Einzig in den Geschäftsleitungen der untersuchten Unternehmen in Bulgarien (37%) und Lettland (36%) nehmen Frauen mehr als ein Drittel der Sitze ein. Auch die Philippinen (33%), Slowenien (33%), Rumänien (32%), Malaysia (29%) und Thailand (28%) haben grosse Fortschritte hinsichtlich der Geschlechterparität in den Geschäftsleitungen erzielt.

Frauenanteil in Schweizer Unternehmen ausgesprochen tief
Auch wenn die Geschlechterparität noch sehr unterschiedlich ausgeprägt ist, liegen die meisten Länder beim Anteil weiblicher Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder noch deutlich unter der 20%-Marke. Die führenden Volkswirtschaften – USA, China, Japan, Deutschland und Grossbritannien – sind jeweils klar in der zweiten Hälfte des Klassements der 59 wichtigsten Länder zu finden. Japan belegt in beiden Ranglisten den letzten Platz.

Von den 207 in der Schweiz untersuchten Unternehmen haben nur sechs eine Verwaltungsratspräsidentin und sieben einen weiblichen CEO. Von allen Verwaltungsratsmitgliedern sind 9,1% weiblich, in den Geschäftsleitungen sitzen 8,3% Frauen. Von den 59 Ländern mit mehr als zehn befragten Unternehmen nimmt die Schweiz bezüglich der Vertretung der Frauen in der Geschäftsleitung Rang 56 ein. Beim Anteil der Verwaltungsrätinnen sieht es für die Schweiz etwas besser aus, hier liegt sie auf Rang 42.

Hoher Frauenanteil bringt höheren Gewinn
Über alle knapp 22‘000 untersuchten börsenkotierten Unternehmen hinweg gesehen belegt die Untersuchung, dass Unternehmen mit mehr als 30% Frauen in der Geschäftsleitung einen Anstieg des Reingewinns um bis zu 6 Prozentpunkte erzielen können.

Bruno Chiomento, CEO von EY Schweiz, sagt: «Die Studie zeigt, dass Unternehmen mit ausgewogenem Geschlechterverhältnis bessere Leistungen erzielen. Unternehmen mit mehr Frauen in Führungspositionen haben Vorteile auf dem Markt. Ihre Mitarbeitenden sind engagierter, ihre Unternehmenskultur wird offener und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit steigt. Unternehmenschefs müssen sich fragen, ob sie Frauen ausreichend dabei unterstützen, ihren Weg in Führungspositionen zu finden?»

Mehr Elternzeit wirkt sich positiv auf Frauenvertretung aus
Die Daten der Studie weisen auf weitere Indikatoren hin, die sich positiv auf die Geschlechterdiversität im Management auswirken. Dazu zählt neben der nationalen Bildungspolitik auch die den Mitarbeitenden zur Verfügung stehende Elternzeit, und nicht nur Mutterschaftsurlaub. In den führenden zehn Ländern bezüglich Geschlechtervertretung in den Führungsgremien stehen elfmal mehr Elternzeittage zur Verfügung als bei den zehn Schlusslichtern. «Wenn die Sorge für die Kinder nicht allein den Frauen auferlegt wird, steigen die Chancen, dass Frauen ihre unternehmerischen Fähigkeiten und beruflichen Kontakte ausbauen können, die für den Zugang zu Führungsgremien erforderlich sind. Unternehmen könnten dabei selbständig handeln und müssten nicht auf staatliche Interventionen warten», sagt Barbara Aeschlimann, Personalchefin von EY Schweiz.

EY unterstützt den Internationalen Frauentag
EY hat mit dem Sponsoring des Internationalen Frauentags eine Reihe von Versprechen abgegeben. Diese haben ihren Ursprung in der unternehmenseigenen Erfahrung der weltweiten EY Organisation und verschiedenen Studien. Die Versprechen sollen Menschen und Unternehmen praktische Massnahmen an die Hand geben, um Frauen im Unternehmen zu fördern. Diese «Paritätsversprechen» («Pledge for Parity») können auf der Website des Internationalen Frauentags abgegeben und auch in den sozialen Medien geteilt werden.

«Die Diversität in Unternehmen muss sich weiter verbessern. In einer Zeit, in der Unternehmen mit grossen Umwälzungen und technologischen Herausforderungen konfrontiert sind, ist Vielfalt in Führung und Management ein notwendiges und entscheidendes Werkzeug für den Erfolg. Wir brauchen die besten Talente, um zusätzliche Perspektiven in die komplexe Entscheidungsfindung einzubringen», ist Bruno Chiomento überzeugt.

Diese Massnahmen können Unternehmen anpacken
EY unterstützt Einzelpersonen und Unternehmen bei der Bekämpfung der Ungleichbehandlung der Geschlechter am Arbeitsplatz über die «Women Fast-forward»-Plattform. Die Online-Plattform dient als Katalysator, um Einzelpersonen dazu anzuregen, die Geschlechterfrage auf ihre Tagesordnung zu setzen, und Unternehmen dabei zu unterstützen, die erforderlichen konkreten Massnahmen zur Förderung von Frauen am Arbeitsplatz zu ergreifen.

Unternehmen können mit einfachen Massnahmen die Geschlechterdiversität fördern. Frauen müssen einen Rahmen erhalten, um ihre eigenen Stärken und Leistungen in den Vordergrund zu rücken. Bessere Möglichkeiten für flexibles Arbeiten, spezifische Mentoring-Programme sowie ein zielgerichtetes und sorgfältiges Recruitment zeigen mittel- und langfristig Wirkung. «Bestehende, unbewusste Vorurteile müssen thematisiert und bewusst gemacht werden und allen voran braucht es eine Unternehmensleitung, die den Kulturwandel mitträgt», ist Barbara Aeschlimann überzeugt. (EY/mc/ps)

Weiterführende Informationen:

Über die globale EY-Organisation
Die globale EY-Organisation ist eine Marktführerin in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Rechtsberatung sowie in den Advisory Services. Wir fördern mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Dienstleistungen weltweit die Zuversicht und die Vertrauensbildung in die Finanzmärkte und die Volkswirtschaften. Für diese Herausforderung sind wir dank gut ausgebildeter Mitarbeitender, starker Teams sowie ausgezeichneter Dienstleistungen und Kundenbeziehungen bestens gerüstet. Building a better working world: Unser globales Versprechen ist es, gewinnbringend den Fortschritt voranzutreiben – für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und die Gesellschaft.
Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Kunden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.ey.com.
Die EY-Organisation ist in der Schweiz durch die Ernst & Young AG, Basel, an zehn Standorten sowie in Liechtenstein durch die Ernst & Young AG, Vaduz, vertreten. «EY» und «wir» beziehen sich in dieser Publikation auf die Ernst & Young AG, Basel, ein Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert