Städtetourismus blieb auch in den Herbstmonaten unter Druck

Städtetourismus blieb auch in den Herbstmonaten unter Druck
(Photo by Marten Bjork on Unsplash)

Neuenburg – Die Coronakrise hat der Schweizer Hotelbranche auch im Herbst insbesondere in den Städten stark zugesetzt. Vereinzelte Regionen blicken aber auf einen goldenen Herbst zurück.

Im Oktober gingen die Übernachtungen im Vergleich zum 2019 insgesamt um 32,9 Prozent auf 2,1 Millionen zurück, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Im September hatte das BFS 2,6 Millionen Logiernächte gezählt, was einem Rückgang von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Darbender Städtetourismus
Wie die aktuellen Zahlen für die Herbstmonate zeigen, fällt der Rückgang insgesamt etwas stärker aus als in den Monaten Juli (-26%) und August (-28%). Während der ausländische Tourismus weiterhin auf einem tiefen Niveau verharrte, konnte der Zuwachs bei Schweizer Gästen auch im Herbst nur einen Teil des Rückgangs auffangen.

Mit dem grösseren Gewicht des heimischen Tourismus verfestigt sich ein Trend, der sich bereits in den Sommermonaten abgezeichnet hatte. Die grössten Einbussen mussten auch im Herbst die Städte hinnehmen: So büssten Genf (-75%), Zürich (-70%), Luzern (-61%), Basel (-59%) und Bern (-51%) in den Monaten September und Oktober klar überdurchschnittlich ein.

Vereinzelte Profiteure
Auch touristische «Hotspots» wie Interlaken (-55%) litten im Herbst unter dem weitgehenden Wegfall des internationalen Tourismus. Stark zulegen konnten hingegen Destinationen in Graubünden, die normalerweise stärker auf den Wintertourismus fokussiert sind. In Laax oder Lenzerheide verdoppelten sich die Übernachtungszahlen in den Herbstmonaten nahezu und auch in Arosa (+60%) stieg die Zahl der Übernachtungen deutlich an.

Wie schon im Sommer waren auch die Betten in den Unterengadiner Gemeinden Scuol, Zernez sowie im Val Müstair im Herbst besser gefüllt als noch im Vorjahr. In der Ostschweiz profitierten Gemeinden im Toggenburg oder im Appenzell Innerrhoden vom Zuwachs bei inländischen Gästen. Im Tessin schwingt im Herbst das Maggia-Tal oben aus und in der Westschweiz erfreuten sich die jurassischen Freiberge einer grossen Beliebtheit. (awp/mc/ps)

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