Schweizer Hotels im Juni mit 2,5% weniger Logiernächten

Schweizer Hotels im Juni mit 2,5% weniger Logiernächten
(Foto: hotelleriesuisse)

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Neuenburg – Neuenburg – Die Schweizer Tourismusbranche muss im Juni einen Dämpfer hinnehmen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten die hiesigen Hotels 3,2 Mio Logiernächte. Das sind 2,5% weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Insbesondere Touristen aus den Golfstaaten, Indien und Japan blieben der Schweiz fern.

Mit Ausnahme des Februars 2014, als die hiesigen Hotelbetriebe einen massiven Einbruch verkraften mussten, konnten seit Jahresbeginn bis Ende Mai durchwegs positive Zahlen ausgewiesen werden. Schon die Wintersaison war mit einem Plus von 0,9% im Vergleich zum Vorjahr besser ausgefallen. Nun musste die Tourismusbranche einen Rückschlag hinnehmen. Insgesamt schliefen im Juni 81’000 Gäste weniger in helvetischen Hotelbetten, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte. Inländische Gäste generierten insgesamt 1,3 Mio Logiernächte, was einem Rückgang um 0,9% entspricht.

Deutlich höher war der Rückgang ausländischer Besucherinnen und Besucher. Insgesamt zählten die hiesigen Hotels und Gaststätten 1,9 Mio Logiernächte von Touristen aus dem Ausland. Das sind 70’000 weniger als noch im Juni 2013 (-3,6%).

Weniger russische Gäste
Der grösste absolute Rückgang geht auf das Konto von Gästen aus den Golfstaaten mit einem Minus von 24’000 Logiernächten (-25%). Aus Indien nächtigten 14’000 Touristen weniger in hiesigen Hotelbetten, was einem Rückgang um 13% entspricht. Japan verzeichnete ein Minus von 17% und damit 13’000 Logiernächten weniger. Auch die Sanktionen gegen Russland scheinen eine Auswirkung auf das Reiseverhalten russischer Touristen zu haben. Die Hotels zählten im Juni 6,3% weniger Übernachtungen von russischen Gästen.

Deutlichster Gästerückgang im Tessin
Von den dreizehn Tourismusregionen mussten zehn einen Logiernächterückgang hinnehmen. Das Tessin verzeichnete mit einem Minus von 25’000 Logiernächten (-8,7%) den deutlichsten absoluten Rückgang, wie das BFS weiter mitteilte. Lediglich die Region Luzern/Vierwaldstättersee (+3,4%) und die Ostschweiz (+5,8%) konnten einen Zuwachs verzeichnen.

Erstes Halbjahr solide
Im ersten Halbjahr blieb die Nachfrage mit 7,6 Mio Logiernächten stabil. Die Übernachtungen von Schweizern nahmen um 6500 (+0,1%) leicht zu, jene der Ausländer mit einem Rückgang um 21’000 (-0,2%) leicht ab.

Auch hier zeigte sich ein deutlicher Rückgang russischer Touristen. Nach Deutschland (-97’000) registrierte das BFS für Russland zusammen mit den Niederlanden die grösste absolute Abnahme (-23’000 Logiernächte). Kompensiert wurde der Rückgang europäischer Touristen von Besucherinnen und Besuchern aus Asien. Bei den asiatischen Gästen resultierte im ersten Halbjahr ein Zuwachs um 97’000 Logiernächte (+6,3%).

Hotelleriesuisse verhalten optimistisch
Aufgrund dieser Entwicklung sieht der Branchenverband Hotelleriesuisse mit gemischten Gefühlen in die nahe Zukunft. Das unbeständige Wetter im Juli habe zu einem spürbaren Rückgang von kurzfristigen Buchungen geführt, teilte der Verband am Dienstag mit. Die Chancen für die laufende Sommersaison seien aber nach wie vor intakt. Gemäss einer Umfrage von Hotelleriesuisse in der Stadt- und Ferienhotellerie gehen rund die Hälfte der Betriebe von einem gleich guten Verlauf wie im Vorjahr aus.

Unterstützend wirke sich die konjunkturelle Stabilisierung in Europa aus. Auch der Binnenmarkt werde voraussichtlich stabil bleiben. Hotelleriesuisse hält allerdings fest, dass sich die Branche nach wie vor in einer schwierigen Lage befinde – insbesondere was die preisliche Wettbewerbsfähigkeit betreffe. Für das laufende Jahr gingen knapp 60% der befragten Betriebe davon aus, dass sich die Preise im Jahr 2014 nicht verändern würden. (awp/mc/pg)

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