CH-Luxushotels: Ausgeglichene Bilanz der Wintersaison

CH-Luxushotels: Ausgeglichene Bilanz der Wintersaison

Jan E. Brucker, General Manager des Widder Hotels in Zürich und Präsident der Swiss Deluxe Hotels

Zürich – Die Swiss Deluxe Hotels, welche 37 der führenden Fünfsterne-Häuser der Schweiz vereinigen, konnten in der bisherigen Wintersaison bei den Übernachtungszahlen das Vorjahresniveau mehrheitlich halten. Beim Umsatz haben einzelne Häuser sogar zugelegt.

Obwohl einzelne Häuser in der zu Ende gehenden Wintersaison bei den Übernachtungszahlen zum Teil Rückgange von bis zu zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr in Kauf nehmen mussten, konnte der Umsatz vielerorts dank getätigter Investitionen mehrheitlich gehalten werden. Einzelne Hotels melden sogar Rekordzahlen: „Mit einem Umsatzplus von sieben Prozent haben wir im Januar das beste je erzielte Resultat für diesen Monat in der Geschichte unseres Hauses erreicht“, freut sich General Manager Heinz E. Hunkeler vom Grand Hotel Kronenhof in Pontresina. Auch Jean-Yves Blatt vom Grand Hotel Park in Gstaad kann höchst erfreuliche Zahlen melden: Das Fünfsternehaus, das seine Tore am 17. Dezember 2010 nach einer neunmonatigen Gesamtrenovation unter anderem mit vier zusätzlichen herausragenden Suiten wiedereröffnete, legte seither bei den Übernachtungszahlen mit elf Prozent und beim Umsatz gar mit 27 Prozent zu.

Winterdestinationen: „Knapp gehalten!“
„Generell darf festgestellt werden, dass sich die vorsichtig optimistischen Vorhersagen zur Wintersaison erfüllt haben“, bilanziert SDH-Geschäftsführer Fiorenzo Fässler. „Die meisten unserer Mitgliedhotels haben sich bei den Logiernächten wie beim Umsatz auf Vorjahresniveau gehalten, wobei die Zahl der kurzfristigen Buchungen weiter zunimmt, neuerdings nun auch bei Gruppen und Seminaren. Die Situation in den Winterdestinationen Arosa, Gstaad, St. Moritz und Zermatt, in denen es mehrere Mitgliedbetriebe gibt, ist aber uneinheitlich. Der Schneemangel in den unteren Lagen und die dieses Jahr sehr spät fallenden Ostertage sind jedenfalls nicht förderlich gewesen.“

Stadthotellerie ebenfalls sehr unterschiedlich
Auch die Stadthotellerie, die von der Finanzkrise bedeutend stärker betroffen war als die Resorthotels, kämpft mit den Rahmenbedingungen: Insbesondere im Genferseegebiet ist die Lage angespannt. Am meisten leidet das Gruppengeschäft, das sehr anfällig auf Währungsschwankungen ist. Hinzu kommen markante Rückgänge bei wichtigen Märkten wie UK, den USA und den arabischen Ländern. In Zürich hingegen zeigt sich ein komplett anderes Bild: Die Zahlen der Swiss Deluxe Hotels sind mehrheitlich positiv. Auffallend sind die überproportional gestiegenen Umsatzzahlen – unter anderem dank einer erheblich stärkeren Nachfrage bei hochwertigen Kategorien von Junior Suiten und Suiten.

Russland und Brasilien legen markant zu
Allen Hoteliers gemeinsam aber ist die Sorge um den starken Schweizer Franken. „Wir haben währungsbedingt vor allem im deutschen Markt etwas Terrain verloren“, sagt Fiorenzo Fässler mit Blick auf die Länderstatistik der Wintersaison. Auch der Rückgang bei den britischen und amerikanischen Gästen setzte sich fort, während sich der Schweizer Markt gehalten hat. „Sehr stark zugelegt hingegen haben Brasilien und Russland.“ Die Zahl der Stammgäste ist bei den Swiss Deluxe Hotels aber nach wie vor hoch“, konstatiert der SDH-Geschäftsführer.

Starkem Schweizer Franken mit Zusatzleistungen begegnen
Der starke Schweizer Franken dürfte die Luxushotellerie auch die kommende Sommersaison beschäftigen. Angebote zu festen Wechselkurspreisen stehen jedoch bei den meisten Hotels nicht zur Debatte. „Auch Preisreduktionen kommen bei uns nicht in Frage“, sagt Jan E. Brucker, General Manager des Widder Hotels in Zürich. „Wir werden eher wiederum mit Zusatzleistungen arbeiten und je nach dem Upgrades anbieten“, gibt der SDH-Präsident die Richtung seines Hauses vor. Ein Weg, den auch andere Hoteliers einschlagen. Wie Peter Kämpfer vom Park Hotel Weggis oder Beat R. Sigg, Delegierter des Verwaltungsrates der Victoria-Jungfrau Collection und Hoteldirektor des Eden au Lac in Zürich: „Wir bieten unseren Gästen ebenfalls Zusatzleistungen, um das Angebot der Häuser zu stärken und uns abzuheben. Gleichzeitig betonen wir gerade im internationalen Umfeld die hohen Service- und Qualitätsstandards, die wir hier in der Schweiz haben und die unser Land auszeichnen.“ (SDH/mc/hfu)
Swiss Deluxe Hotels
Die Vereinigung der Swiss Deluxe Hotels (SDH) wurde 1934 gegründet und umfasst 37 der namhaftesten Fünf-Sterne-Häuser der ganzen Schweiz – wie „The Dolder Grand“ oder das „Savoy Baur en Ville“ in Zürich, das „Gstaad Palace“, das „Four Seasons Hotel des Bergues“ und das Le Richemond in Genf oder das „Badrutt’s Palace Hotel“ und das „Carlton Hotel“ in St. Moritz. Sie alle stehen für das Renommee der Schweizer Luxus-Hotellerie, das sie seit gut einem Jahrhundert massgeblich mitprägen. Mit insgesamt 4’500 Zimmern und Suiten sowie rund 9’200 Betten stellt die Gruppe rund 40 Prozent der Fünf-Stern-Kapazität der Schweiz dar. Insgesamt verzeichnet die Gruppe jährlich rund 800’000 Übernachtungen. Der Jahresumsatz betrug 2010 über 1,5 Milliarden Schweizer Franken.

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