Schweizer Tourismus vor schwerer Sommersaison

Schweizer Tourismus vor schwerer Sommersaison
(Foto: Alain D. Boillat)

Basel – Für die angelaufene Sommersaison erwartet BAKBASEL einen erneuten Rückgang der Zahl der Hotelübernachtungen in der Schweiz um 1.7 Prozent gegenüber der Vorjahressaison. Der Binnennachfrage dürfte eine stabilisierende Wirkung zukommen (+0.6%), während die Auslandsnachfrage vor allem als Folge der gegenwärtigen Frankenstärke voraussichtlich einen Rückgang um 3.4 Prozent verzeichnen wird.

In der Wintersaison 2011/2012 musste die Schweizer Tourismuswirtschaft wie erwartet einen Nachfrageeinbruch hinnehmen. Die neueste Schätzung für die im April zu Ende gegangene Wintersaison geht von einem Rückgang der Zahl der Hotelübernachtungen um rund 3.2 Prozent aus. Dabei war die Wintersaison vor allem für die alpinen Ferienregionen schwierig (-6.0%).

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für den Schweizer Tourismus gegenwärtig ungünstig. Insbesondere die schwache Konjunktur in der Eurozone und der starke Schweizer Franken setzen den Schweizer Hoteliers zu. Dank stützendem Binnenkonsum und starken Fern- und Wachstumsmärkten dürfte der Rückgang in der Sommersaison dennoch etwas geringer ausfallen als im vergangenen Winter.

Deutlicher Rückgang der ausländischen Gäste
BAKBASEL geht davon aus, dass die Zahl der Hotelübernachtungen in der anstehenden Sommersaison um rund 1.7 Prozent unter der Marke der Vorjahresperiode liegen wird. Während die Nachfrage der Schweizer Gäste voraussichtlich leicht zulegen wird (+0.6%), ist bei der Zahl der Hotelübernachtungen ausländischer Gäste ein Rückgang um 3.4 Prozent zu erwarten. Vor allem bei den traditionellen westeuropäischen Märkten werden deutliche Einbrüche befürchtet. Mit einer weiterhin sehr dynamischen Nachfrageentwicklung ist hingegen aus dem asiatischen Markt zu rechnen.

Rückkehr auf den Wachstumspfad im Tourismusjahr 2013
Zum Jahresende wird die Schweizer Tourismuswirtschaft voraussichtlich langsam Boden finden und im Tourismusjahr 2013 allmählich auf einen Wachstumspfad zurückkehren können. Zwar wird die Frankenstärke die Nachfrage noch immer belasten, dennoch dürfte dann die Talsohle durchschritten sein. Schweizweit wird ein Anstieg der Zahl der Hotelübernachtungen um rund 1 Prozent prognostiziert. Für das Tourismusjahr 2014 geht BAKBASEL dank Nachholeffekten nach fünf eher mageren Jahren von einem Wachstum von 2.7 Prozent aus.

Schweizer Bergbahnen mit Einbussen
Es ist zu erwarten, dass die realen Verkehrserträge der Schweizer Bergbahnen im laufenden Tourismusjahr im Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 3.3 Prozent zurückgehen. Vor allem der vergangene Winter gestaltete sich schwierig: Neben den wechselkursbedingten Auswirkungen bei den Übernachtungsgästen aus dem Euroraum haben die Witterungsbedingungen mit den turbulenten Neujahrstagen und der Kälteperiode im Februar ein besseres Resultat verhindert. Im kommenden Sommer dürfte die Bergbahnnachfrage das Niveau aus dem Vorjahressommer ebenfalls nicht ganz halten können. Das Tourismusjahr 2013 bringt dann auch bei den Bergbahnen die Rückkehr auf den Wachstumspfad (+2.9%). (BAKBASEL/mc/pg)

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