Schweizer ZEW-Indikator steigt im Dezember auf +12,9 Punkte

Schweizer ZEW-Indikator steigt im Dezember auf +12,9 Punkte
(Foto: Valerie Potapova - Fotolia)

Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten in Bezug auf den Schweizer Konjunkturverlauf in den kommenden sechs Monaten hat sich im Dezember weiter verbessert. So legte der sogenannte ZEW-Indikator im Berichtsmonat gegenüber dem Vormonat um 4,0 auf +12,9 Punkte zu – der vierte Anstieg in Folge. Dieser Wert liegt deutlich über dem langjährigen Schnitt, der rund -10 Punkte beträgt, wie die Credit Suisse und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), welche den Index auf monatlicher Basis berechnen, am Mittwoch mitteilen.

Die grosse Mehrheit (67,7%) der befragten Finanzanalysten erwartet in den nächsten sechs Monaten allerdings weiterhin keine Veränderung der Konjunkturlage. Der ZEW-Index ergibt sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern» (22,6% minus 9,7% = +12,9).

Die aktuelle Wirtschaftslage in der Schweiz wird von den Analysten wenig verändert gesehen. 90,3% der Befragten bewerten sie als «normal», allerdings nur noch 9,7% als «gut». Im Vormonat lag der Anteil bei 14,7%.

Bezüglich den Konjunkturerwartungen für die USA in den nächsten sechs Monaten zeigt sich derweil eine starke Verbesserung: Aktuell liegen sie mit 43,3 Punkten so hoch wie seit März 2014 nicht mehr. Nach einer Eintrübung des Indikators im November auf 18,7 Zähler scheinen die Finanzanalysten nun überzeugt, dass der neue Präsident das Wachstum in den USA antreiben wird, wie es heisst. Bezüglich der Eurozone rechnet die Mehrheit der Analysten weiterhin mit keiner wesentlichen Veränderung (67%).

Inflationserwartungen bleiben hoch
Bezüglich Inflation ist die Differenz zwischen dem Anteil der Analysten, die einen Anstieg in der Schweiz erwarten, und jenen, die von einer sinkenden Inflationsrate ausgehen, noch einmal gestiegen und liegt neu bei 64,5 Punkten. Dieser sehr hohe Wert lasse sich zu grossen Teilen auf die Ölpreiserwartungen der Analysten zurückführen, heisst es. Der Ölpreis ist neben den Mieten die wichtigste Determinante für die Teuerung in der Schweiz.

Zudem zeigte sich die Mehrheit der Befragten (56,7%) überzeugt, dass die langfristigen Zinsen in der Schweiz in den kommenden sechs Monaten steigen werden. Die Differenz zu den langfristigen Zinsen in Deutschland dürfte dabei nach Ansicht von 76% der Analysten unverändert bleiben. Hinsichtlich der kurzfristigen Zinsen überwiegt weiterhin die Meinung, dass sich in der Schweiz nichts verändern wird. Eine Minderheit von 13% geht von einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen aus.

Erstarkung von US-Dollar zum Franken erwartet
Die Erwartungen hinsichtlich des USD/CHF-Wechselkurses haben sich verschoben. Während im November bei einem Saldo von -32,4 noch klar mit einer Abwertung des Frankens gegenüber dem US-Dollar gerechnet wurde, stieg im Dezember der Saldo zugunsten des Frankens auf -16,7 Zähler. Dieser Anstieg dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass der US-Dollar zwischenzeitlich bereits an Wert gewonnen hat, wie es heisst. Beim EUR/CHF-Wechselkurs wird in den kommenden sechs Monaten mehrheitlich mit einem stabilen Verlauf gerechnet.

Steigende Aktienkurse werden mehrheitlich sowohl am Schweizer Aktienmarkt als auch an den Märkten der Eurozone und in den USA erwartet. Am höchsten ist die Erwartung steigender Kurse für die Eurozone (44,5 Punkte) gefolgt von den USA und der Schweiz (40,0 und 33,4 Punkte).

Die Umfrage wurde zwischen dem 28. November und dem 9. Dezember durchgeführt, 32 Analysten nahmen daran teil. (awp/mc/pg)

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