SFS Group übernimmt in den USA Medizinaltechnikzulieferer Tegra

Heerbrugg – Der Ostschweizer Metallverarbeiter SFS baut in den USA das Zuliefergeschäft für die Medizinaltechnikindustrie stark aus. Die SFS Group übernimmt mit Tegra Medical einen laut Mitteilung vom Montag führenden Entwicklungs-, Produktions- und Lieferpartner für die wachsende Branche.

Tegra erzielt mit ihren knapp 700 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 80 Mio USD und hat den Sitz in Franklin/Massachusetts. Dabei bewege sich die Profitabilität der Firma gemessen an den operativen Ergebnissen auf Stufe EBITA und EBITDA auf Niveau der SFS-Gruppe, ergänzte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage von AWP.

SFS rechnet damit, dass die Übernahme von Tegra bereits bis Ende November abgeschlossen sein dürfte und die Akquisition ab dem 1. Dezember einen positiven Beitrag zum SFS-Ergebnis leisten kann. Die Verkäuferin ist die US-Private Equity Firma Riverside. Zum Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

SFS hatte 2015 mit rund 8’300 Mitarbeitenden 1,4 Mrd CHF umgesetzt und eine um Sondereffekte bereinigte EBITA-Marge von 12,5% erzielt.

US-Marktposition stärken
SFS plane, mit Tegra den Markt- und Kundenzugang im wachsenden US-Markt für Medizinaltechnik zu verbessern, heisst es weiter. Tegra Medical produziert Einweg-Schrauben, -Stifte, -Implantate und -Instrumente für weltweite Produzenten, die wiederum für Dritte Medizinalprodukte herstellen. Diese Einwegprodukte aus Metall und Kunststoff werden etwa in der Orthopädie oder der minimalinvasiven Chirurgie verwendet.

Produziert wird an den USA-Standorten in Franklin, Dartmouth (beide Massachusetts) und Hernando (Mississippi) sowie in La Aurora in Costa Rica. Alle vier Standorte verfügten über die Zulassungen der relevanten Behörden, Qualitätszertifikate sowie qualifizierte Mitarbeitende und Spezialisten, so die Mitteilung.

In Zukunft wird Tegra als eigenständige innerhalb des SFS-Segments Engineered Components geführt. Das Management-Team von Tegra Medical verbleibe weiterhin im Unternehmen und der heutige CEO Mark King soll künftig in der Konzernleitung der SFS Group Einsitz nehmen und die Division «Medical» leiten.

Ziele bestätigt
An den bisher gesetzten Zielen hält die SFS Gruppe fest. Im laufenden Jahr werde weiterhin mit einem Umsatzwachstum am unteren Ende der in Aussicht gestellten Bandbreite von 2 bis 4% gerechnet, so die Sprecherin. Zudem dürfte die EBITA-Marge am oberen Ende der kommunizierten Bandbreite von 13 bis 14% zu liegen kommen.

Mittelfristig geht SFS von einem organischen Wachstum im Bereich von jährlich 4 bis 5% aus. Die EBITA-Marge soll derweil über die Marke von 15% steigen.

Mit der Übernahme eines Zulieferers für die wachstumsstarke Medizinaltechnik ergänzt SFS sein Sortiment mit einem hoch profitablen Unternehmen, urteilt ZKB-Analyst Armin Rechberger. SFS weise seinen Schätzungen zufolge einen Nettocashbestand von rund 200 Mio CHF auf, weshalb die Transaktion gut finanzierbar sei. Die Akquisition dürfte rund 3-5% zum Gewinn pro Aktie beitragen. Rechberger wertet werten entsprechend den Schritt als positiv.

An der Börse schlägt die Ankündigung zur Übernahme von Tegra keine grossen Wellen. Bis um 09.20 Uhr steigen die Titel um leichte 0,2%, dies bei einem um 0,97% anziehenden Gesamtmarkt (SPI). (awp/mc/upd/ps)

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