Sika profitiert im zweiten Quartal von Nachholeffekten

Sika profitiert im zweiten Quartal von Nachholeffekten
Jan Jenisch, ehemaliger Sika-CEO. (Foto: Sika)

Jan Jenisch, CEO Sika (Foto: Sika)

Baar – Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika hat nach einem verhaltenen Jahresstart – das kalte Wetter in Europa und Nordamerika band die Bauaktivitäten zurück – im zweiten Quartal 2013 von Nachholeffekten profitiert. Besonders dynamisch entwickelten sich die Schwellenmärkte. Der Gewinn wuchs deutlich überproportional zum Umsatz und die Prognosen für das laufende Jahr wurden bestätigt.

Nach einem Umsatzrückgang von 1,1% im ersten Quartal realisierte Sika im zweiten Jahresviertel ein Plus von 8,3%. In den Schwellenländern expandierte Sika gar um mehr als 15%. Insgesamt stiegen von Januar bis Juni die Verkäufe um 4,0% auf 2,40 Mrd CHF; in Lokalwährungen betrug das Plus 4,4%, teilte Sika am Montag mit. Mit 53,2% habe sich die Bruttomarge etwas über dem Niveau der entsprechenden Vorjahresperiode bewegt (H1 2012: 53,0%). Das Umsatzwachstum, die stabile Bruttomarge sowie punktuelle Effizienzsteigerungen hätten zu einer überproportionalen Steigerung der Profitabilität geführt.

In der Folge kletterte das Betriebsergebnis auf den Stufen EBITDA und EBIT um jeweils rund 11% auf 293,4 Mio respektive 220,2 Mio CHF zu. Die EBITDA-Marge stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 12,2%. Der Reingewinn erhöhte sich um 13% auf 141,3 Mio, womit Sika die Schätzungen der Analysten übertroffen hat.

Europa und Nordamerika leicht erholt
In der mit Abstand grössten Konzernregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) kam Sika mit plus 1,8% auf 1,13 Mrd CHF nur langsam voran (+0,8% in LW). Noch im ersten Quartal schrumpften die Verkäufe um 3,7%. In Deutschland und den nordeuropäischen Ländern sei die Stimmung eher zurückhaltend gewesen, viele neue Infrastrukturprojekte wurden nach Angaben des Unternehmens verschoben. Und in Südeuropa sei noch keine Trendumkehr festzustellen. Zugelegt habe Sika hingegen in den Schwellenländern des Nahen Ostens und Afrikas sowie in Russland. Verbessert wurde indes die Profitabilität in der Region EMEA: Die EBIT-Marge habe bei 10,0% gelegen, was im Vorjahresvergleich einer Verbesserung von rund 20% entspreche.

In Nordamerika steigerte Sika den Umsatz um 0,9% auf 332,2 Mio CHF (-0,2% in LW). Nach einem langen Winter mit einem starken Umsatzrückgang im Bedachungsgeschäft (Q1: Umsatz -4,1%) hätten sich die Absatzmärkte wieder etwas erholt, so das Unternehmen. Verschiedene wetterbeding verzögerte Bauprojekte seien im zweiten Quartal gestartet worden. Nach wie vor bestehe aber Nachholbedarf. Strengere Budgetrestriktionen würden das Geschäft eher bremsen, während sich die Erholung im Wohnimmobilienmarkt positiv auf das Bauklima auswirke.

Dynamische Schwellenländer
In der Region Lateinamerika konnte Sika um 7,9% (+11,8% in LW) auf 280,7 Mio CHF zulegen. Besonders stark sei die Dynamik in Brasilien und Argentinien ausgefallen. In der Region Asien/Pazifik wuchs Sika um 7,8% auf 422,3 Mio (+11,2% in LW), dabei hätten China und Südostasien ein hohes zweistelliges Wachstum erzielt. «Der beschleunigte Aufbau der Schwellenländer mit der Inbetriebnahme von zehn neuen Fabriken in den letzten zwölf Monaten zeigte schneller Wirkung als erwartet», lässt sich CEO Jan Jenisch hierzu zitieren.

Ziele bestätigt
Für das zweite Halbjahr 2013 rechne Sika mit einer Fortsetzung der dynamischen Entwicklung in den Schwellenländern. Die Nachfrage aus Asien bleibe «stark», für Lateinamerika gehe Sika von zweistelligen Wachstumsraten aus. Nach wie vor unsicher sei hingegen die Entwicklung in Europa. Insgesamt bestätigt Sika nach Vorliegen der Halbjahresresultate und nach den Akquisitionen in England, Indien, Mexiko und Australien sowohl die kommunizierten Wachstumsziele von 4% bis 6% in Lokalwährungen als auch die leichte Verbesserung der Profitabilität für das Jahr 2013. Konkret hatte Sika im Frühjahr eine EBITDA-Marge von 12% in Aussicht gestellt. (awp/mc/upd/ps)

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