Sika startet etwas langsamer ins Jahr 2023

Sika startet etwas langsamer ins Jahr 2023
(Foto: Sika)

Baar – Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika ist mit angezogener Handbremse ins Geschäftsjahr 2023 gestartet. Negative Währungseffekte und eine sich eintrübende Nachfrage haben zu einem kleinen Umsatzrückgang geführt. Die Innerschweizer bestätigen dennoch die bisherigen Ziele für das Gesamtjahr.

Wie Sika am Dienstag mitteilte, sank der Umsatz von Januar bis März 2021 im Vergleich zur starken Vorjahresperiode um 3,0 Prozent auf 2,33 Milliarden Franken. Dabei schmälerten negative Währungseffekte die Verkäufe um 4,2 Prozent. In Lokalwährungen betrachtet wäre Sika also um 1,2 Prozent gewachsen.

Im ersten Quartal 2023 hat sich die Baukonjunktur schwächer entwickelt als im Vorjahreszeitraum, erklärte Sika zum Geschäftsverlauf. Ursachen dafür seien die gestiegene Inflation, Zinserhöhungen und der Krieg in der Ukraine.

Im ersten Quartal 2022 war Sika noch um 20 Prozent gewachsen.

Europa schwächelt
Vor allem in der mit einem Umsatzanteil von 40 Prozent grössten Region EMEA verkaufte Sika in Lokalwährungen 4,7 Prozent weniger. Besonders verhalten habe sich das Geschäft in Deutschland, Österreich und in der Schweiz sowie in Osteuropa entwickelt. In Afrika und den Ländern des Nahen Ostens ist Sika hingegen zweistellig gewachsen.

Die schwächere Entwicklung in Europa wurde laut Sika von den dynamischeren Märkten in den Regionen Americas (+5,1% in LW) und Asien/Pazifik (+2,6%) kompensiert. Ein Grossteil des Wachstums in der Region Americas ging laut Sika auf US-Infrastrukturprojekte zurück.

In China war der Jahresstart anfänglich noch stark von den hohen Infektionszahlen geprägt. Gegen Ende des Quartals habe sich die Situation wieder deutlich verbessert. In Indien wuchsen die Umsätze zweistellig, während Südostasien «verhalten» ins Jahr gestartet sei.

Industriesegment erholt
Das Segment «Global Business» – hier werden Klebstoffe und Dichtmittel für die Autobauer produziert – setzte 15,2 Prozent mehr um. Besonders gut sei die Nachfrage nach E-Mobilität gewesen, zudem hätten sich die Lieferketten normalisiert.

Zum Gewinn macht Sika nach drei Monaten keine Angaben, gibt aber gleichwohl eine Indikation: Die Materialmarge sei im ersten Quartal «substantiell» angehoben worden.

Das Bruttoergebnis von Sika war 2022 wegen höheren Rohstoffkosten auf 49,4 Prozent des Umsatzes gefallen. Üblicherweise streben die Innerschweizer über den Zyklus hinweg einen Wert zwischen 54 und 55 Prozent an.

Bisherige Ziele bestätigt
Für das laufende Gesamtjahr 2023 erwartet Sika weiterhin eine Umsatzsteigerung in Lokalwährungen von 6 bis 8 Prozent sowie eine überproportionale Steigerung des Betriebsgewinns EBIT. Noch nicht berücksichtigt in diesen Projektionen ist der bevorstehende Kauf der Firma MBCC.

Vor bald 17 Monaten hatte Sika den Kauf des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts für 5,5 Milliarden Franken angekündigt – den grössten Deal in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Unternehmens. Das Geschäft soll in der ersten Jahreshälfte 2023 über die Bühne gehen, erklärte Sika. Die Akquisition befinde sich «auf der Zielgeraden». (awp/(mc/ps)

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