Solarkraftwerk soll Meyer Burger in Freiberg halten

Solarkraftwerk soll Meyer Burger in Freiberg halten
Solarwerk von Meyer Burger in Freiberg. (Foto: Meyer Burger)

Freiberg – Zum Erhalt des Solarwerks von Meyer Burger in Freiberg will der Landkreis Mittelsachsen den Bau eines Photovoltaik-Kraftwerkes anstossen. Das privatwirtschaftliche Projekt, das die 300’000 Einwohner im Landkreis mit Energie versorgen könnte, wurde am Freitag in Freiberg vorgestellt.

«Es ist im Interesse des Landkreises, den Freiberger Standort von Meyer Burger trotz allem zu erhalten und die Zukunft weiterer regionaler Unternehmen zu sichern», sagte Landrat Dirk Neubauer. Nach Möglichkeit sollen in dem Solarkraftwerk Hochleistungsmodule von Meyer Burger zum Einsatz kommen und alle anfallenden Arbeiten von Unternehmen aus Mittelsachsen abgewickelt werden.

Kosten von 700 Millionen Euro
Für die Solarparks wäre eine Gesamtfläche von 1000 Hektar möglich. Neubauer geht von Kosten in Höhe von 700 Millionen Euro und einem Erlös von jährlich 30 Millionen Euro aus. «Das Projekt kann zum grössten Konjunktur-Programm der Geschichte des Landkreises werden», sagte Neubauer. Potenzielle Investoren sowie Eigentümer von Flächen, die diese für einen Solarpark zur Verfügung stellen möchten, hätten sich bereits gemeldet. So sei beispielsweise ein 85 Hektar grosses Stück Land an der A4 angeboten worden.

Der Landkreis selbst wird sich zunächst nicht an dem Projekt beteiligen. Eine spätere Beteiligung schliesst Neubauer jedoch nicht aus. Der Landkreis werde sich in Gesprächen mit dem Land um schnelle Planungen für den Bau von Solarparks zu ermöglichen.

500 Mitarbeitende gekündigt
Meyer Burger hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass die rund 500 Mitarbeitende in Freiberg ihre Kündigung erhalten hätten. Mehr als 400 Menschen verlören ihren Arbeitsplatz, dem Rest seien Verträge in anderen Bereichen angeboten worden. Vorausgegangen war die Absage von Bundesfinanzminister Christian Lindner an den sogenannten Resilienzbonus, mit dem die unter Druck stehenden Hersteller in Europa geschützt werden sollten. Meyer Burger hatte die Zukunft der Produktion in Freiberg von dieser Unterstützung abhängig gemacht. (awp/mc/pg)

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