Sonova: Staatsanwaltschaft plant Einstellung der Strafverfahren

Sonova: Staatsanwaltschaft plant Einstellung der Strafverfahren

Valentin Chapero, der ehemalige Konzernchef  von Sonova.

Zürich – Der Insiderhandel-Skandal um den Hörgerätehersteller Sonova steht vor seinem Abschluss. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich plant, die Strafverfahren gegen alle verdächtigten Privatpersonen einzustellen. Eine Mediensprecherin der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft bestätigte eine entsprechende Meldung von Sonova. Die am Verfahren beteiligten Parteien seien über die geplante Einstellung informiert worden. Werden keine neuen Beweisanträge gestellt und genehmigt die Leitung der Staatsanwaltschaft die Einstellungen, ist der Fall abgeschlossen.

Damit wäre wohl endgültig ein Schlussstrich unter die Affäre gezogen, die Justiz und Börsenaufsicht monatelang beschäftigt hatte. Losgetreten wurde sie durch eine Gewinnwarnung Sonovas am 16. März 2011. Zeitgleich kam ans Licht, dass Führungsverantwortliche in den zwei Wochen davor Aktien und Optionen ihres Unternehmens im Wert von über 47 Mio CHF verkauft hatten.

Aussergerichtliche Einigung mit mehreren Investoren
In der Folge sprach die Börsenbetreiberin SIX eine Busse von 2 Mio CHF aus, weil Sonova zu spät über die schlechten Umsatzzahlen informiert hatte. Anfang Oktober dieses Jahres einigte sich das Unternehmen aussergerichtlich mit mehreren Investoren auf eine Zahlung über 2,6 Mio CHF.

Chapero zeigt sich erleichtert
Daneben wurde ein Strafverfahren wegen Insiderhandels gegen mehrere Sonova-Mitarbeiter eingeleitet. Prominenteste Verdächtigte waren der mittlerweile zurückgetretene Konzernchef Valentin Chapero und Ex-Verwaltungsratschef Andy Rihs. Die Ermittlungen gegen Finanzchef Oliver Walker wurden bereits im Sommer eingestellt.

Der ehemalige Konzernchef zeigte sich in einer persönlichen Stellungnahme erleichtert. «Ich habe immer betont, dass mir Anfang März 2011 bei Sonova keine neuen kursrelevanten Tatsachen vorlagen und meine Optionsverkäufe in keinerlei Zusammenhang mit der Ergebnisentwicklung standen», so Chapero. (awp/mc/pg)

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