Starrag korrigiert Ausblick 2016

Starrag korrigiert Ausblick 2016
Walter Börsch, ehemaliger CEO Starrag Group. (Foto: Starrag)

Rorschacherberg – Der Werkzeugmaschinen-Hersteller Starrag passt seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2016 an. Aufgrund der jüngsten Geschäftsentwicklung sehe man sich veranlasst, die Ertragsschätzung vom Juli für das Gesamtjahr nach unten zu korrigieren, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Der Grund liege in der deutlich schwächeren Entwicklung des wichtigen Marktsegments Luxury Goods. Noch im Sommer sei dies in diesem Ausmass nicht absehbar gewesen.

Der Auftragseingang für das gesamte Jahr 2016 werde wie im Halbjahresbericht angekündigt den Wert von 2015 deutlich übertreffen, aber erst ab 2017 umsatzwirksam. Der Umsatz 2016 in lokalen Währungen dürfte im Rahmen des Vorjahres liegen, wie es heisst. Zuvor galt eine leichte Steigerung als Zielvorgabe.

Die für das zweite Semester erwartete operative Marge könne nicht erreicht werden, heisst es weiter. Für das gesamte Geschäftsjahr 2016 wird neu mit einer EBIT-Marge in der Grössenordnung der ersten sechs Monate gerechnet.

Der Geschäftsverlauf bleibe zudem weiterhin durch verschiedene wirtschaftliche wie politische Unsicherheiten beeinflusst, verbunden mit anhaltendem Preisdruck und volatilem Bestellverhalten. Umso konsequenter werde man sich zur Steigerung des Auftragseingangs auf die strategisch definierten Marktsegmente fokussieren.

Zur Verbesserung der Profitabilität werde unter anderem die Auftragsabwicklung optimiert und an allen Standorten weitere Möglichkeiten zur Kostensenkung und Steigerung der Produktivität umgesetzt.

Ungeachtet der aktuellen Nachfrageschwäche im Bereich Luxury Goods will Starrag weiterhin auf dieses «langfristig attraktive» Marktsegment setzen. Insbesondere sei die Bearbeitung der asiatischen Volumenmärkte deutlich intensiviert worden. Zudem baue man die Position als einer der Marktführer im Bereich Aerospace aus. Zu diesem Zweck werde das Angebot um Produkte und Dienstleistungen für die Avionik, für die Produktion von kleineren elektrischen und elektronischen Komponenten erweitert.

Enttäuschende Neuigkeiten
Pascal Furger von der Bank Vontobel wertet dies als enttäuschende Neuigkeiten, da die Profitabilität im ersten Halbjahr bereits auf einem Allzeittief gewesen sei. Wenn die Einnahmen sich stabil entwickeln, sei der Turnaround eindeutig noch nicht eingeleitet worden. Er werde seine Schätzungen für die Geschäftsjahr 2016 UM 50% reduzieren müssen und jene für 2017 und 2018 um je rund 5%. Die Starrag-Aktie stuft er weiterhin mit «Hold» ein bei einem unverändertem Kursziel von 55,00 CHF.

Die eher illiquide Starrag-Aktie wurde am Berichtstag noch nicht gehandelt. Seit Jahresbeginn legte der Titel um fast 20% zu und lässt damit den am SPI gemessenen Gesamtmarkt weit hinter sich. Im Februar war die Aktie bei 40,55 CHF zunächst noch auf den tiefsten Stand seit rund sieben Jahren gefallen, im Oktober ging es dann bis auf 61,50 CHF hinauf. Am Vortag hatte der Valor bei 54,45 CHF geschlossen. (awp/mc/upd/ps)

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