Strategische Neuausrichtung der Schmolz + Bickenbach Gruppe

Strategische Neuausrichtung der Schmolz + Bickenbach Gruppe

Johannes Nonn, CEO Schmolz+Bickenbach. (Bild: Schmolz+Bickenbach)

Emmenbrücke – Die Schmolz + Bickenbach Gruppe hat im Rahmen einer Strategieüberprüfung, unterstützt durch Roland Berger Strategy Consultants, beschlossen, ihr zukünftiges Geschäftsmodell stärker auf ihre Produktionseinheiten (DEW, Finkl, Sorel, Ugitech, Swiss Steel, Steeltec und Blankstahl) auszurichten, um die führende Positionierung in den Kernmärkten Werkzeugstahl, rost-, säure- und hitzebeständiger-Stahl und Edelbaustahl weiter zu stärken. Dies geht aus einer Mitteilung des Stahlherstellers vom Montag hervor.

Unterstützt wird die Produktion von der Einheit Sales & Services, welche diese Strategie durch einen starken Fokus auf den Vertrieb von Eigenprodukten untermauert. Sales & Services bündelt dabei die bisherigen Aktivitäten der Distribution Deutschland, Europa und International unter einer zentralen Führung. Die Gruppe wird zukünftig integriert aus einer Management-Holding geführt, um Synergien zwischen den Einheiten zu realisieren.

Ziel der Neuausrichtung der Schmolz + Bickenbach Gruppe ist es, die Kernkompetenzen in der Produktion stärker als bisher in den Vordergrund zu stellen und die Vorteile eines integrierten Geschäftsmodells gezielter zu nutzen. Insbesondere sollen Synergien in den Bereichen Vertrieb, Markt-/ Produktsegmentierung sowie Forschung & Entwicklung und Know-how-Transfer realisiert werden.  Im Rahmen der Ausrichtung auf die neue Strategie wurden die unterschiedlichen Aktivitäten der Schmolz + Bickenbach Gruppe bewertet. Für die Distribution Deutschland sind aus aktueller Sicht die strategischen Handlungsoptionen weiter zu detaillieren und zu prüfen.

Umfangreiches Wachstums- und Ergebnisverbesserungsprogramm
Zur nachhaltigen Verbesserung der operativen Ertragskraft und der Kapitalstruktur hat die neue Konzernleitung ein umfangreiches Wachstums- und Ergebnisverbesserungsprogramm über alle Geschäftsbereiche hinweg aufgesetzt. Der Gesamteffekt auf das operative Ergebnis (EBITDA) beträgt rund EUR 230 Mio., ausgehend vom Ergebnisniveau 2012 und unterstellten zukünftigen Kostenpreissteigerungen. Allein gut EUR 100 Mio. entfallen auf Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmassnahmen.

Fokus auf eigene Stärken
Die definierten Massnahmen bekräftigen die von der neuen Konzernleitung bekannt gegebenen mittelfristigen Zielgrößen und werden bis 2016 das EBITDA der Schmolz + Bickenbach Gruppe auf über EUR 300 Mio. und den Leverage (EBITDA / Net Debt) auf kleiner 2,5 verbessern. Mit dem klaren Fokus auf Produktion und dem verstärkten Vertrieb von Eigenprodukten durch Sales & Services, konzentriert sich die Schmolz + Bickenbach Gruppe auf ihre Stärken und spielt gleichzeitig die Vorteile eines integrierten Geschäftsmodells voll aus. Mit den definierten Ergebnisverbesserungsmassnahmen sichern wir unsere führende Marktpositionierung und wollen diese auf dieser Grundlage weiter ausbauen.

Der Ausbau geht auf Kosten der Handelssparte. Insbesondere die Distribution und nachgelagerte Verarbeitung für Dritte soll zurückgefahren werden.  Das Handelsgeschäft in Deutschland könnte laut Nonn auch ganz verkauft werden. Die Konzernleitung prüfe derzeit verschiedene Optionen. Die Sparte steuert pro Jahr etwa 700 Mio EUR Umsatz bei.

Parallel zur Neuausrichtung wird die Führung des Konzerns an eine Management-Holding übertragen. Damit sollen Synergien zwischen den Einheiten realisiert werden. (Schmolz + Bickenbach/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert