Sulzer-Aktien nach Dresser-Rand-Übernahme durch Siemens klar schwächer

Sulzer-Aktien nach Dresser-Rand-Übernahme durch Siemens klar schwächer
Sulzer-Hauptsitz in Winterthur. (Foto: Sulzer)

Sulzer-Hauptsitz in Winterthur. (Foto: Sulzer)

Zürich – Die Aktien des Industriekonzerns Sulzer geben am Montag im frühen Geschäft klar nach. Über Nacht gab Siemens die Übernahme des US-Konzerns Dresser-Rand für insgesamt rund 7,6 Mrd USD bekannt, womit sich die Pläne von Sulzer für ein Zusammengehen mit Dresser-Rand zerschlagen haben. Sulzer erklärte die Gespräche mit dem US-Unternehmen denn auch für beendet.

Bis um 09.30 geben Sulzer um 5,30 CHF oder 4,1% auf 124,80 CHF nach, dies bei bereits gut der Hälfte eines durchschnittlichen Tagesvolumens. Am Freitag hatte die Aktie bereits gut 4% eingebüsst, am Mittwoch und Donnerstag allerdings noch um insgesamt knapp 10% angezogen, als die Fusionsgespräche mit Dresser-Rand durchgesickert waren. Insgesamt befindet sich die Aktie in etwa wieder auf den Niveau von Anfang vergangener Woche, womit die Gewinne vom August verteidigt werden können. Auf Jahressicht resultiert indes noch immer ein klares Minus von über 13%. Der Gesamtmarkt (SPI) verzeichnet am Berichtstag ein Minus von 0,37%.

ZKB bezeichnet von Siemens bezahlter Preis als hoch
Für das Aktienresearch von Helvea Baader ergibt sich durch die Übernahme von Dresser-Rand durch Siemens keine grosse Veränderung in der Wettbewerbslandschaft für Sulzer. Der Aktienkurs von Sulzer dürfte sich allerdings wieder in den Bereich von vor dem Zeitpunkt des Aufkommens der Merger-Fantasien zurückbewegen, heisst es in einer Kurzeinschätzung von Helvea Baader. Auch die ZKB erwartet Druck auf den Aktienkurs, wie deren «Daily Market Opinion» zu entnehmen ist. Den von Siemens bezahlten Übernahmepreis bezeichnet die Bank als hoch.

Darüber hinaus sei jedoch zu befürchten, schreibt Helvea Bader weiter, dass Sulzer in den vergangenen Wochen und Monaten in den Endmärkten an Geschwindigkeit eingebüsst haben könnte. Entsprechende Zeichen im für Mitte Oktober angekündigten Quartalsabschluss oder im entsprechenden Ausblick würden nicht überraschen. Das Institut wäre zudem nicht überrascht, wenn Sulzer am Capital Markets Day vom November noch keine neuen Finanzziele präsentieren würde.

Helvea Baader hatte am vergangenen Freitag in Erwartung eines Siemens-Angebots für Dresser-Rand die Aktie von Sulzer auf «Hold» von «Buy» zurückgestuft.

«Heirat einer attraktiven Braut misslungen»
Es sei klar gewesen, dass Sulzer bei einem Eingreifen in den Bieterprozess von Siemens oder General Electric nur eine kleine Chance auf ein Gelingen einer Transaktion mit Dresser-Rand haben würde, schreibt dazu die Bank Vontobel in einem Kommentar. Damit sei die Heirat einer attraktiven Braut misslungen. Allerdings wäre es bei der weit auseinanderliegenden Bewertung der beiden Unternehmen auch schwierig gewesen, ein faires Aktientausch-Agreement zu finden. Sulzer werde sich nun wieder auf den konzernweiten Reorganisationsprozess konzentrieren. Die Verwendung der hohen flüssigen Mittel von Sulzer bleibe dabei im Fokus des Interesses. (awp/mc/ps)

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