Sulzer verzeichnet im Q1 etwas weniger Bestellungen

Sulzer verzeichnet im Q1 etwas weniger Bestellungen

Sulzer-CEO Klaus Stahlmann. (Foto: Sulzer)

Winterthur – Der Industriekonzern Sulzer hat im ersten Quartal 2015 nominal weniger Bestellungen erhalten. Bereinigt um den Effekt des starken Frankens wurde das Vorjahresniveau indes knapp gehalten. Dies gelang wiederum lediglich wegen einer Grossauftrags für die Division Chemtech. Der grösste Schlüsselmarkt für Sulzer, der Bereich Öl und Gas, entwickelt sich weiterhin im Kriechgang.

Der Bestellungseingang ging um 3,4% auf 800,5 Mio CHF zurück. Bereinigt um Währungseffekte hätte sich ein Minus von 0,6% ergeben. Dabei habe ein Grossauftrag der Division Chemtech im Tower-Field-Service-Geschäft den Bestellungseingang positiv beeinflusst, teilt das Unternehmen am Donnerstag mit. In den beiden Divisionen Pumpen und Rotating Equipment Services war der Bestellungseingang im Vorjahresvergleich wegen der geringeren Zahlen an Grossaufträgen rückläufig. Den negativen Währungseffekt aufgrund des starken Frankens beziffert Sulzer auf 23,3 Mio oder 2,8%.

Im wichtigsten Markt Öl und Gas seien die Bestellungen für neues Equipment in allen Regionen deutlich zurückgegangen, schreibt Sulzer zum Geschäftsverlauf. Eine Reihe von Projekten insbesondere in der Division Pumps Equipment seien eingestellt oder auf nächstes Jahr verschoben worden. Dies habe regional gesehen vor allem Brasilien, die USA und China betroffen.

Die Nachfrage nach Servicelösungen für rotierende Maschinen sei in Nord-, Mittel- und Südamerika auf stabilem Niveau geblieben, wogegen sich die Märkte Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) sowie Asien-Pazifik gegenüber dem Vorjahr abgeschwächt hätten.

Einzig Chemtech legt zu
Für den Energiemarkt bezeichnet Sulzer den Start ins neue Jahr gut, vor allem dank der grossen Nachfrage in Asien-Pazifik und EMEA. Im Wassermarkt und im Markt allgemeine Industrie sei zum Vorjahr eine leichte Verbesserung spürbar gewesen. In diesen beiden Märkten erachtet Sulzer leichtes Wachstum im Gesamtjahr als möglich.

Die Divisionen, die vergangenes Jahr neu formiert wurden, haben sich wie eingangs erwähnt unterschiedlich entwickelt. Die grösste Division Pumps Equipment erlitt ein Minus bei den Bestellungen von 9,5% auf 406,2 Mio CHF, bereinigt hätte hier ein Minus von 5,3% resultiert. Den Rückgang führt Sulzer vor allem auf den Öl und Gasmarkt zurück, welcher unter dem niedrigen Ölpreis gelitten hat und wo Projekte eingestellt oder verschoben wurden. Die Bereiche Energie, Wasser und allgemeine Industrie dagegen legten zu. Insgesamt sei hier für 2015 aber mit einem geringeren Bestellungseingang zu rechnen als im Vorjahr.

Der Bestellungseingang der neuen Sparte Rotating Equipment Services, die aus der ehemaligen Sparte Turbo Services und der Serviceabteilung des Pumpenbereichs gebildet wurde, verringerte sich um 8,1% auf 185,8 Mio CHF (ber. -7,5%). Wie in der Pumpen-Division registrierte Sulzer hier eine geringere Zahl an Grossaufträgen. Ausserdem sei das erste Quartal 2014 ausserordentlich stark gewesen.

Die Sparte Chemtech verzeichnete als einzige mehr Bestellungen als im Vorjahresquartal, nämlich +17,8% auf 210,8 Mio CHF (ber. +19,9%). Dies ist hauptsächlich auf einen Grossauftrag im Tower-Field-Service-Geschäft aus dem nahen Osten zurückzuführen. Um diesen Auftrag bereinigt sei die Nachfrage in etwa stabil geblieben.

Prognosen für Gesamtjahr bestätigt
Für das Gesamtjahr 2015 stellt Sulzer auf Konzernebene wie bereits im Februar einen Bestellungseingang auf währungsbereinigter Basis leicht unter dem Vorjahr in Aussicht. Im zweiten Quartal dürfte sich der Bestellungseingang ähnlich entwickeln wie im Vorjahresquartal.

Aufgrund der gegenwärtigen Entwicklung des Ölpreises, wegen regionaler Konflikte und geopolitischen Entwicklungen blieben die Märkte indes volatil, was die Prognosefähigkeit weiter einschränke und Vorsicht erfordere.

In diesem Zusammenhang erwartet Sulzer, dass sich das Umsatz- und Rentabilitätsprofil für das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr stärker zum Jahresende verschiebt. Dies sei vor allem auf den Margendruck im Öl- und Gasmarkt sowie auf Währungseffekte des Schweizer Frankens zurückzuführen, was allerdings durch erste positive Auswirkungen des Sulzer «Full Potential»-Programms ausgeglichen werden soll.

Für Umsatz und EBITA wird ebenfalls wie bereits im Februar kommuniziert ein Ergebnis auf währungsbereinigter Basis auf Vorjahresniveau erwartet. (awp/mc/ps)

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