Swatch H1: Wachstum verlangsamt sich

Swatch H1: Wachstum verlangsamt sich

Nick Hayek, CEO Swatch Group.

Biel – Die Swatch Group ist auch im ersten Semester des laufenden Jahres 2013 weiter gewachsen. Allerdings wurden die zweistelligen Zuwachsraten der vergangenen Abschlüsse nicht mehr ganz erreicht. Für den weiteren Jahresverlauf bleibt das Management zuversichtlich. In den ersten sechs Monaten steigerte die Gruppe ihren Bruttoumsatz um 8,7% auf 4,18 Mrd CHF. In Lokalwährungen waren es +7,7%, wie der Uhrenkonzern nicht ganz überraschend schon am Dienstag und damit früher als ursprünglich angekündigt mitteilte.

Der Betriebsgewinn (EBIT) vermochte mit dem Umsatzwachstum nicht mitzuhalten und erhöhte sich nur geringfügig um 0,8% auf 910 Mio CHF, womit sich die operative Marge auf 22,7% nach 24,5% in der Vergleichsperiode sowie 25,4% im Gesamtjahr 2012 abschwächte. Hauptsächlich dank einem höheren sonstigen Finanzertrag sowie tieferen Steuern stieg der Reingewinn um 6,1% auf 768 Mio CHF. Wie angekündigt, hat die Gruppe ihre Rechnungslegung auf das Jahr 2013 hin auf den Standard Swiss GAAP FER gewechselt. Um die Vergleichbarkeit zu gewähren wurden die Vorjahreszahlen deshalb soweit notwendig angepasst.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Swatch die durchschnittlichen Prognosen der Analysten auf Ebene Reingewinn und ganz knapp auch beim Umsatz übertroffen. Bezüglich EBIT blieb der Konzern dagegen hinter den Erwartungen zurück. Die Analysten hatten im Vorfeld (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 4,18 Mrd CHF, einem EBIT von 918 Mio und einem Reingewinn von 733 Mio gerechnet.

Produkte neu im Segment Uhren und Schmuck integriert
In dem für die Performance der Gruppe zentralen Uhren- und Schmucksegment erhöhten sich die Verkäufe um 9,1%. Damit wurden die Exportzahlen der Schweizer Uhrenindustrie, welche in der Berichtsperiode um 1,5% zulegten, klar übertroffen. Trotz der zum Teil sehr hohen Vergleichsbasis des Vorjahres sowie der Absatzverlangsamung in China habe Swatch in Schweizer Franken gerechnet auf allen Kontinenten ein positives Wachstum erzielt.

Neu beinhaltet der Ergebnisausweis des Uhren- und Schmucksegments auch die bisher separat ausgewiesenen Produktionsaktivitäten. Die Integration begründet die Gruppe damit, dass die Marken jeweils mit bestimmten Manufakturen oder Produktionseinheiten verbunden oder sogar vollständig integriert seien, und es so zunehmend schwieriger sei, den Bereich Produktion als separates Segment zu betrachten. Die Integration ermögliche zudem ein einheitlicheres Bild der Aktivitäten und erlaube auch eine bessere Vergleichbarkeit zu den Mitbewerbern.

Investitionen in Marketing
Das Wachstum des Segments im ersten Semester wurde gemäss Mitteilung vor allem von den Uhren- und Schmuckmarken getrieben. Bei allen Marken sei intensiv in das Marketing investiert worden – dies in Verbindung mit Innovationen oder aber bezüglich Neugestaltung der Ausstellungsstände an der Uhren- und Schmuck-Messe Basel.

Neben der Übernahme der Schmuckmarke Harry Winston sowie der damit zusammenhängenden Investitionen in die Infrastruktur investierte Swatch in den ersten sechs Monaten weitere 295 Mio CHF in das Vertriebsnetz sowie die Produktion. Trotz dieser Investitionen erhöhte sich der erwirtschaftete operative Cash Flow auf 675 Mio von 256 Mio. Im Vergleich zum Jahresende 2012 hat Swatch zudem über 1’150 neue Stellen geschaffen, 560 davon in der Schweiz.

Starkes zweites Halbjahr erwartet
Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich Swatch zuversichtlich. Die Aussichten des Konzerns in der zweiten Jahreshälfte seien weiterhin vielversprechend. Das Management erwartet denn auch ein «starkes zweites Halbjahr». Als Highlights sieht die Gruppe unter anderem die Lancierung der Omega Seamaster Aqua Terra > 15 000 Gauss, der ersten wirklich antimagnetischen Uhr der Welt, sowie der Swatch ‹Sistem 51›, die im November im Markt eingeführt wird. Zudem werde die weitere Integration der Marke Harry Winston einen wesentlichen Beitrag leisten. Harry Winston verfüge über ein enormes, noch wenig ausgeschöpftes Marktpotential im Schmuck- und Uhrenbereich, so die Einschätzung des Swatch-Managements. (awp/mc/upd/ps)

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