Swatch lanciert in China Uhr mit «pay-by-the-wrist»-Funktion

Swatch lanciert in China Uhr mit «pay-by-the-wrist»-Funktion
Swatch-CEO Nick Hayek. (Foto: Omega)

Swatch-CEO Nick Hayek. (Foto: Omega)

Biel – Die zur Swatch Group gehörende Uhrenmarke Swatch macht mit Blick auf die stärker werdende Konkurrenz von «Smartwatches» und «Connected Watches» den nächsten Schritt und lanciert eine Uhr mit Bezahlfunktion. Mit der in China vorgestellten «Swatch Bellamy» kann der Träger der Uhr dank eines eingebauten NFC-Chips (Near Field Communication) an Zahlstellen, etwa in Shops, kontaktlos bezahlen.

Swatch hat am (heutigen) Mittwoch im firmeneigenen Swatch Art Peace Hotel in Shanghai die «Swatch Bellamy» vorgestellt. Es handle sich dabei um eine «pay-by-the-wrist»-Uhr mit der Funktion des kontaktlosen Bezahlens, schreibt die Gruppe in einer Mitteilung. Die Uhr ist in China ab sofort erhältlich, während die Bezahlfunktion ab Januar 2016 zur Verfügung stehe.

Als Partner für die Bezahlfunktion hat sich Swatch die Finanzinstitute China UnionPay und die Bank of Communications mit ins Boot geholt. Die Funktion basiere auf der NFC-Technologie und die Bezahlung werde ähnlich wie bei einer Prepaid-Bankkarte abgewickelt, heisst es weiter. Dabei belaste der eingebaute NFC-Chip die Batterie der Uhr nicht. Ansonsten sei die Uhr im Design und den Farben ganz im Stile einer herkömmlichen Swatch gebaut worden.

Verhandlungen in der Schweiz laufen
Die Uhr wird laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Dow Jones in China zu einem Preis von 600 Yuan (umgerechnet 91 CHF) verkauft. Wie Swatch weiter schreibt, soll die Uhr in einem nächsten Schritt schon bald auch in der Schweiz und in den USA erhältlich sein. Zur sicheren Abwicklung der mit der Uhr getätigten Zahlungen sei man in der Schweiz eine Partnerschaft mit einer Schweizer Bank eingegangen, so die Mitteilung weiter.

Das dürfte aber noch etwas dauern, wie Konzernchef Nick Hayek am Westschweizer Radio RTS sagte. Diskussionen seien am Laufen. Die Schweizer Banken seien sehr seriös, was bedeute, dass alles etwas mehr Zeit brauche. Mit den beiden chinesischen Finanzdienstleistern habe die Bezahl-Swatch Partner gefunden, die sich sehr schnell auf das Geschäft eingelassen hätten. Das sei für den Konzern sehr wichtig, sagte Hayek. Zudem sei China Hauptmarkt für die Swatch-Uhren. Überhaupt wachse der Absatz von Swatch-Uhren von allen Konzernmarken am stärksten, vor allem in den USA.

Antwort auf Apple Watch
Nick Hayek hatte die Lancierung einer NFC-basierten Bezahlfunktion in Uhren und die Kooperation mit UnionPay in China bereits anlässlich der Bilanzmedienkonferenz im März angekündigt. «Unsere Strategie ist es nicht, das Mobiltelefon an den Arm zu bringen, sondern wir wollen unsere Uhren mit wichtigen Funktionen ausrüsten», sagte er damals mit Blick auf die kurz bevorstehende Lancierung der AppleWatch. In einem ersten Schritt brachte Swatch als Antwort auf die AppleWatch im Sommer die mit Fitness-Funktionen fürs Beach Volleyball bestückte Uhr «Swatch Touch Zero One» auf den Markt.

An der Börse halten sich die Abgaben der Swatch-Aktien in einem schwächer tendierenden Gesamtmarkt am Tag der «Swatch Bellamy»-Lancierung trotz anhaltender Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung in China in Grenzen. Die Papiere verlieren bis um 11.55 Uhr 0,1%, während der Leitindex SMI um 0,33% nachgibt.

An der Börse hielten sich die Abgaben der Swatch-Aktien in einem klar schwächer tendierenden Gesamtmarkt am Tag der «Swatch Bellamy»-Lancierung trotz anhaltender Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung in China in Grenzen. Die Papiere schlossen 0,15% tiefer, während der Leitindex SMI um 0,94% abgab. (awp/mc/upd/ps)

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