Swatch: Weko genehmigt Abbau der Lieferungen von mechanischen Uhrwerken

Swatch: Weko genehmigt Abbau der Lieferungen von mechanischen Uhrwerken

Nick Hayek, CEO Swatch Group.

Bern / Biel – Die Swatch Group darf die Lieferungen von mechanischen Uhrwerken der Tochter ETA SA Manufacture Horlogère Suisse (ETA) an andere Uhrenhersteller stufenweise reduzieren. Nachdem die Wettbewerbskommission (Weko) Anfang Juli eine erste einvernehmliche Regelung zwischen ihrem Sekretariat und der Swatch Group zurückgewiesen hatte, genehmigte sie nun die neu ausgehandelte Vereinbarung. Die Lieferverpflichtungen von Assortiments (regulierende Bestandteile) bestünden vorläufig weiter, teilte die Weko am Freitag mit.

Gemäss der nun genehmigten Vereinbarung dauert die Lieferverpflichtung für ETA-Uhrwerke bis Ende 2019. Bis dahin muss ETA auf der Basis des Durchschnittes der Jahre 20092011 in den Jahren 2014/2015 75%, 2016/2017 65% und 2018/2019 55% der verkauften Mengen an Dritte liefern. Daneben muss sich Swatch Group bzw. ETA verpflichten, alle ihre Kunden gleich zu behandeln, heisst es weiter.

KMU-Klausel
Zudem ermögliche eine KMU-Klausel, in besonderen Härtefällen von dieser Regelung zu Gunsten der betroffenen Kunden abzuweichen. Sollten sich die Marktverhältnisse wesentlich anders als angenommen entwickeln, behält sich die Weko ausserdem eine Neubeurteilung der Lieferverpflichtung vor.

Auch eine Lieferreduktion für Assortiments schliesst die Weko nicht grundsätzlich aus, allerdings wäre eine solche noch verfrüht. Der Grund dafür seien die derzeitigen Marktverhältnisse und die unsichere Entwicklung in diesem Bereich. Die Weko werde aber die Entwicklung weiterverfolgen. Es stehe der Swatch Group frei, mit dem Sekretariat auch in diesem Bereich Verhandlungen für zukünftige Lieferreduktionen aufzunehmen, so die Mitteilung.

Swatch Group steht Vereinbarung mit Weko zwiespältig gegenüber
Die Swatch Group gerät wegen der Einigung mit der Weko über die Lieferreduktionen von Uhrwerken nicht in helle Begeisterung. Der Bieler Branchenriese bezeichnet die Entscheidung der Behörde als «ersten positiven, wenn auch zaghaften Schritt».

Ein zaghafter Schritt, um «den Marken und Gruppen der Schweizer Uhrenindustrie zu verdeutlichen, dass es sich lohnt, in eigene mechanische Uhrwerke zu investieren und das dazugehörige industrielle Risiko zu übernehmen», teilte Swatch am Freitag mit. «Das ist kein Luxus, sondern ein wichtiger Schritt für den langfristigen Erfolg der Schweizer Uhrenindustrie», heisst es in der kurzen Stellungnahme. (awp/mc/upd/ps)

 

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