Swiss erreicht 2017 ein Rekordergebnis

Swiss erreicht 2017 ein Rekordergebnis
Bombardier CS100 der Swiss. (Foto: Swiss)

Zürich – Die Fluggesellschaft Swiss hat 2017 dank der Erneuerung der Flotte mit grösseren Flugzeugen und dank relativ stabilen Ticketpreisen ein so gutes Ergebnis wie nie zuvor erreicht. Bei einem Umsatz von 4,95 Mrd CHF wurde ein EBIT von 561 Mio erzielt. Damit hat die Fluggesellschaft bei einem Plus der Einnahmen um 3,2% den operativen Gewinn um 31% steigern können.

Für den guten Geschäftsverlauf habe es mehrere Gründe gegeben, erklärte Swiss-Chef Thomas Klühr am Donnerstag vor den Medien. Ganz wichtig sei die Flottenerneuerung gewesen, aber auch die Systeme zur Steuerung der Preise und des Absatzes hätten gut griffen. Klühr strich zudem auch die Art und Weise, wie innerhalb des Lufthansa-Verbundes zusammengearbeitet werde, als weiteren Erfolgsfaktor hervor.

Konkret hat Swiss gemessen an der Zahl der angebotenen Flugkilometer pro Sitz seine Kosten 2016 um 1,1% senken können. Die Erlöse pro angebotenen Kilometer und Sitz dagegen sind mit 1,4% noch stärker gesunken. Dieser Effekt konnte aber durch den Anstieg der Passagierzahl um 2,3% auf 16,9 Mio grösstenteils kompensiert werden, wie Swiss-Finanzchef Michael Niggemann ausführte. Profitiert hat die Swiss zudem vom Frachtgeschäft. «Wir verzeichneten nun aber nicht nur ein Mengenwachstum, auch der durchschnittliche Preis der transportierten Fracht stieg», erklärte Niggemann.

Flugzeugflotte erneuert
Hintergrund der Entwicklung ist die Erneuerung der Flugzeugflotte: Mit den neuen Kurz- und Mittelstreckenflieger CS100 und CS300 von Bombardier und den Langstreckenflugzeuge des Typs Boeing 777 ist die Swiss mit grösseren Flugzeugen unterwegs. Obwohl 2017 die Zahl der Flüge zurückging, wurden mehr Sitzplätze angeboten und es stand mehr Laderaum zur Verfügung.

Und die zusätzlichen Kapazitäten konnten auch gut verkauft werden. So ist der so genannte Sitzladefaktor, jene Kenngrösse also, die aussagt, wie viele der Sitzplätze in den Flugzeugen verkauft wurden, um 1,1 Prozentpunkte auf 82,4% gestiegen. Noch stärker griff derselbe Effekt im Frachtgeschäft.

Margenziel erreicht, Ebit aber leicht tiefer
Mit dem Ergebnis zeigte sich die Swiss-Führung zufrieden. «Es ist das besten Ergebnisse der Geschichte der Swiss», sagte Klühr. Wichtiger als das sei für ihn aber die Kontinuität des Erfolges. Er habe vor zwei Jahren gesagt, dass es wichtig sei, dass die Swiss robust werde, um über einen längeren Zeitraum hinweg gute Resultate zu erzielen. «Dabei sind wir nun einen guten Schritt vorangekommen.» Die Swiss habe drei Jahre in Folge ihr EBIT-Margen-Ziel von 8% übertroffen. «Wir sind zuversichtlich, dass wir auch 2018 eine gute Chance haben, dieses Ziel wieder zu erreichen.»

Laut Medienmitteilung wird sogar mit einem leichten Rückgang des EBIT gerechnet, weil die Effizienzgewinne aus der Flottenerneuerung durch Gegenläufer – sprich den Konkurrenzdruck und höhere Treibstoffkosten – ausgehebelt werden. «Ich gehe davon aus, dass der Druck auf den Preisen hoch bleibt», sagte Klühr. Und er machte klar, dass man sich auch nach dem Aus der Air Berlin keine Illusion machen dürfe punkto Konsolidierung der Branche. «Ich bin überzeugt, dass die Konsolidierung nicht abgeschlossen ist», sagte er. Swiss habe dabei aber als Home Carrier der Schweiz und als Teil der Lufthansa-Gruppe glücklicherweise eine starke Position.

In Genf wieder in den schwarzen Zahlen
Am Flughafen Genf, wo die Swiss bisher in den roten Zahlen war – 2015 hatte sich der Verlust laut Klühr im mittleren zweistelligen Millionenbereich befunden -, ist die Fluggesellschaft auch weitergekommen. «Ich bin zuversichtlich, dass wir 2018 wieder Gewinn schreiben», sagte Klühr. Betrachte man beispielsweise die 12-Monatsperiode zwischen Februar 2017 und Februar 2018, so habe die Swiss die Gewinnschwelle bereits erreicht. «Für uns ist das ganz wichtig, denn wir verstehen uns als Carrier der Schweiz und nicht als Carrier von Zürich.»

Rekordgewinn für die Lufthansa-Gruppe
Der Swiss-Mutterkonzern Lufthansa flog im Pleite-Jahr von Air Berlin den höchsten Gewinn ihrer Geschichte ein. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) stieg 2017 um rund 70 Prozent auf knapp 3,0 Milliarden Euro. Für 2018 rechnet Vorstandschef Carsten Spohr nur mit einem leichten Rückgang. Die Aktionäre können sich auf eine um 60 Prozent auf 80 Cent je Aktie erhöhte Dividende freuen – die in den kommenden Jahren mindestens stabil bleiben soll.

Mit operativem Gewinn und Dividende übertraf die Lufthansa die bereits optimistischen Erwartungen von Analysten. Zum Gewinnanstieg trugen vor allem die Passagier-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Eurowings, aber auch die Frachttochter Lufthansa Cargo bei. Der Umsatz des Konzerns legte um gut 12 Prozent auf 35,6 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich stieg der Überschuss um ein Drittel auf 2,4 Milliarden Euro. Hier wirkte sich die Einigung mit den Piloten bei den Betriebsrenten positiv aus. (awp/mc/pg)

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