Swissport schickt zwei belgische Tochter-Gesellschaften in die Insolvenz

Swissport schickt zwei belgische Tochter-Gesellschaften in die Insolvenz
(Foto: Swissport)

Zürich – Der Flughafendienstleister Swissport International stellt die Finanzierung für zwei belgische Tochtergesellschaften ein. Auch die Gruppe insgesamt leidet mit einem rund 80-prozentigen Umsatzeinbruch unter den Folgen der Covid-19-Pandemie und braucht Liquidität. Das Unternehmen rechnet nur mit einer langsamen Erholung der Branche.

Für die am Flughafen Brüssel tätigen Swissport Belgium und Swissport Belgium Cleaning wurde das Insolvenzverfahren am Gericht in Brüssel beantragt, und die Aktivitäten werden eingestellt, wie Swissport am Montag mitteilt. Die Insolvenz-Feststellung wird in den kommenden Tagen erwartet. Das Frachtgeschäft an den Flughäfen Brüssel und Lüttich sei davon nicht betroffen.

Die beiden betroffenen Gesellschaften seien bereits seit Jahren unprofitabel und waren mehrfach auf Finanzierung durch die Muttergesellschaft angewiesen, heisst es. Verschiedene Versuche, einen Turnaround zu erreichen, seien gescheitert. Durch die Covid-19-Pandemie habe sich die Finanzlage weiter verschärft und ein in wenigen Monaten auslaufender Vertrag mit der grössten Airline am Brüsseler Flughafen schaffe weitere Unsicherheit.

1460 Mitarbeitende betroffen
Trotz intensiver Gespräche mit den Gewerkschaften, Fluggesellschaften und dem Flughafen habe das Management vor Ort keine Pläne vorlegen können, die eine weitere Finanzierung durch die Muttergesellschaft erlaubt hätten, schreibt Swissport.

Laut Unternehmensangaben beschäftigt Swissport Belgium gut 1’300 Mitarbeitende, bei der Reinigungs-Tochter 160. Seit Ausbruch der Pandemie sind rund 95 Prozent davon nicht beschäftigt und würden nach einem Rotations-System eingesetzt. Darüber, wie die Passagier-Abfertigung und die Reinigung in Zukunft organisiert werden, müsse der Brüsseler Flughafen, die Kunden und der Insolvenzverwalter entscheiden, so Swissport gegenüber AWP.

Umsatzrückgang von 80 Prozent
Die derzeitige Krise in der Luftfahrt zwinge Swissport dazu, eine striktere Linie bei der Finanzierung unprofitabler Tochtergesellschaften zu verfolgen, heisst es weiter. Der weltweite Umsatz sei durch die Folgen der Pandemie um rund 80 Prozent eingebrochen. Das Unternehmen rechnet mit einem langwierigen Erholungsprozess der Industrie und einer deutlich verminderten Flug-Nachfrage bis weit in das Jahr 2021 hinein.

Swissport suche nach zusätzlicher Liquidität, um das Unternehmen durch die Phase der Erholung zu bringen, wird weiter betont. Dabei richte sich der Fokus auf den Kapitalmarkt und man sei in Gesprächen mit Kreditgebern und Investoren. Das Management gibt sich zuversichtlich, die nötige Liquidität innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit sichern zu können. (awp/mc/pg)

Swissport

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