Syngenta-VRP bezeichnet Monsanto-Preisvorschlag von 470 CHF als Illusion

Syngenta-VRP bezeichnet Monsanto-Preisvorschlag von 470 CHF als Illusion
Syngenta-Vize-VRP Michel Demaré. (Foto: Syngenta)

Syngenta-VRP Michel Demaré. (Foto: Syngenta)

Zürich – Syngenta-Verwaltungsratspräsident Michel Demaré zeigt sich im Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» erleichtert darüber, dass der US-Konkurrent Monsanto die Übernahmeavancen eingestellt hat. «Es gab viele Behauptungen, Vorschläge, Teilinformationen und viele Gespräche am Telefon und in Meetings, doch am Ende erhielten wir von Monsanto nie wirklich präzise Antworten auf unsere Fragen», sagte Demaré im Interview in der Ausgabe vom 29. August. So habe es etwa um den ganzen Themenkomplex der Risiken eines Zusammenschlusses, der konkreten Synergien und auch der Steuern immer nur vage Antworten gegeben.

Gegenüber den Aktionären gelte es nun für Syngenta, das nach den Kursverlusten der letzten Tage verlorene Vertrauen zurückzugewinnen, so der VRP weiter. «Ich will auch klar darauf hinweisen, dass die genannten 449 oder 470 CHF eine Illusion waren. Es hätte 18 Monate gedauert, bis die Transaktion vollzogen worden wäre. Doch bis zum Schluss hätten grosse Risiken bestanden, ob es klappt.»

Unterschiedliche Unternehmenskulturen
Demaré spricht im Interview auch von grossen kulturellen Unterschieden zwischen den beiden Unternehmen, die für ein Zusammengehen ein Hemmnis gewesen wären. «Es ist schon schwierig, im Rahmen der integrierten Strategie unsere Saatgut- und Pflanzenschutz-Leute dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten.» Müsste dasselbe mit Leuten aus einer fremden Unternehmenskultur getan werden, werde das noch viel schwieriger. «Die Aktionäre müssen verstehen: Das war keine sichere Sache. Einige Investoren haben von Horizonten geträumt, die einfach zu unklar sind.».

Nun werde Syngenta das Produktportfolio einer Totalüberprüfung unterziehen, vor allem auf der Saatgutseite, versprach Demaré. «Danach werden wir sehen, ob es geeignete Transaktionen gibt, um uns zu verbessern – mit Partnerschaften und Joint Ventures etwa.»

Ob das Margenziel 2018 (EBITDA-Marge von 24-26%) erreicht werden kann bleibt angesichts der stark schwankenden Rohwarenpreise unsicher. Es sei aber auch noch zu früh, um zu sagen, dass Syngenta es nicht erfüllen könne, so der Präsident. Gleichzeitig will man bei Syngenta alles daran setzen, das eingeleitete Kostensenkungsprogramm möglichst schnell umzusetzen und allenfalls auch noch weiteres Senkungspotenzial zu nutzen. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert