Synthes soll für 21,3 Mrd Dollar an J&J gehen

Synthes soll für 21,3 Mrd Dollar an J&J gehen

Synthes-VRP Hansjörg Wyss und CEO Michel Orsinger (v.l.).

Solothurn – Die Medizinaltechnikerin Synthes soll an den amerikanischen Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson (J&J) gehen. Dieser hat für Synthes ein Übernahmeangebot in Höhe von insgesamt 21,3 Mrd USD vorgelegt. Die Verwaltungsräte beider Gesellschaften haben die Transaktion genehmigt. J&J will künftig mit den eigenen Unternehmen der DePuy-Gruppe und Synthes das «innovativste und umfassendste» Orthopädiegeschäft der Welt betreiben.

Konkret offeriert J&J 159 CHF je Synthes-Aktie (Schlusskurs Vortag: 146,50 CHF), wie die beiden Gesellschaften am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben. Gemäss den Vereinbarungen wird J&J rund ein Drittel des Kaufpreises in bar entrichten. Unter diesen Bedingungen würde jede Synthes-Aktie gegen 55,65 CHF in bar plus mindestens 1,7098 und höchstens 1,9672 Stammaktien von Johnson & Johnson umgetauscht. Der Abschluss der Transaktion wird in der ersten Hälfte 2012 erwartet. Sie unterliege in den USA und in Europa verschiedener behördlichen Gerichtsbarkeiten und Antitrust-Gesetzgebungen, nicht aber den Schweizer Übernahmebestimmungen. Ausserdem müssen die Aktionäre von Synthes der Fusion noch zustimmen.

VRP Wyss: Fusion «sehr erfreulich und vielversprechend»
Synthes-Firmengründer, Grossaktionär und VR-Präsident Hansjörg Wyss und verbundene Gesellschaften hätten der Transaktion bereits zugestimmt, heisst es weiter. Wyss hält gemäss Angaben aus dem Aktienführer knapp 40% am Unternehmen, während weitere gut 8% im Besitze des Wyss-Familientrusts sind. Hansjörg Wyss bezeichnet den Zusammenschluss als «sehr erfreulich und vielversprechend». Die Synthes-Familie sei bei J&J gut aufgehoben und werde dort bestens unterstützt. «Ich freue mich sehr, dass mein Lebenswerk als Teil von J&J fortbesteht.»

Gut aufgestellt
Synthes soll zusammen mit der DePuy-Gruppe den grössten Geschäftsbereich im Segment Medical Devices and Diagnostics von J&J bilden. Während DePuy eines der vielseitigsten orthopädischen Produktportfolios der Branche anbiete, sei Synthes für seine Innovationen in den Bereichen Traumatologie, Wirbelsäulenchirurgie, cranio-maxillofaziale Chirurgie und Power Tools bekannt, so die Mitteilung. Synthes und DePuy seien gut positioniert, um auf wichtige Markttrends eingehen zu können, heisst es weiter. Trends seien etwa die alternde Bevölkerung, der Wunsch der Patienten, aktiv zu bleiben, die zunehmende Fettleibigkeit und die entsprechenden Folgen in Bezug auf die Gelenkerkrankungen sowie den wachsenden Behandlungsbedarf in den Schwellenländern.

Orthopädie-Bereich als Wachstumstreiber
Der Orthopädie-Bereich sei weltweit ein grosser und expandierender Markt mit einem Umfang von 37 Mrd USD. Er stelle für J&J einen wichtigen Wachstumstreiber dar, wird J&J-Chairman und -CEO Bill Weldon zitiert. «Synthes ist weithin anerkannt für seine innovativen, hochwertigen Produkte, erstklassigen F&E-Kapazitäten, sein Engagement für die Aus- und Weiterbildung, die höchsten Servicestandards und seine breite internationale Präsenz», so Weldon. Die Transaktion werde voraussichtlich die von J&J für 2011 abgegebene Guidance für den bereinigten Gewinn je Aktie nicht beeinflussen. Für 2012 rechnet der US-Konzern, dass die Übernahme einen leicht verwässernden Einfluss auf den Gewinn haben wird. Weitere Kommentare zur Transaktion und bezüglich des finanziellen Einflusses will J&J am Mittwochnachmittag (14.30 Uhr) an einer Telefonkonferenz abgeben. (awp/mc/upd/ss)

Synthes

Johnson & Johnson (J&J)

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