Tamedia setzt dank jobs.ch mehr um

Tamedia setzt dank jobs.ch mehr um
Christoph Tonini, CEO Tamedia. (Foto: Tamedia)

Christoph Tonini, CEO Tamedia. (Bild: Tamedia)

Zürich – Das Medienhaus Tamedia hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahr weiter unter dem widrigen Umfeld für Print-Werbung gelitten. Dank Zukäufen insbesondere im Digitalbereich liegen aber sowohl Umsatz wie auch Betriebsergebnis über dem Vorjahr. Der Umsatz der Gruppe stieg in der Berichtsperiode um 6% auf 536,8 Mio CHF. Der EBIT nahm leicht überproportional um 8,1% auf 63,8 Mio CHF zu, die entsprechende Marge verbesserte sich damit auf 11,9% nach 11,7% im Vorjahr, liegt aber ziemlich deutlich von der von Tamedia angepeilten Zielgrösse von 15% entfernt.

Der Reingewinn verminderte sich um 19,4% auf 54,7 Mio, wie die Gruppe mitteilt. Im Vorjahr schlugen hier jedoch Buchgewinne aus dem Verkauf der TV- und Radio-Aktivitäten im Umfang von 14,2 Mio sowie die um 5,3 Mio tiefere Kaufpreiserwartung für Edipresse Suisse positiv zu Buche, weshalb ein Vergleich kaum Sinn macht. Mit den ausgewiesen Zahlen hat Tamedia die Erwartungen der Analysten klar verfehlt. Gemessen am AWP-Konsens wurde ein Umsatz von 548,3 Mio, ein EBIT von 70,0 Mio sowie ein den Aktionären anrechenbarer Reingewinn von 53,1 Mio prognostiziert.

jobs.ch treibt Umsatz an
Wichtigster Treiber für Umsatz- und Betriebsgewinnwachstum war die zusammen mit Ringier übernommene Online-Stellenplattform jobs.ch. Der gesamte Umsatz des Geschäftsfeldes Digital, in dem die Neuerwerbung angesiedelt ist, stieg um 81,1% auf 111,9 Mio. Der EBIT erreicht 14,8 Mio nach einem negativen Resultat von 11,5 Mio im Vorjahr. Im EBIT enthalten ist ein Aufwertungsgewinn von 5,6 Mio CHF aufgrund des stufenweisen Erwerbs von Olmero/Renovero.

Rückläufige Werbeinvestitionen
Print National verzeichnete trotz erstmaliger Berücksichtigung von Metroxpress aufgrund rückläufiger Werbeinvestitionen einen Umsatzrückgang um 4,1% auf 193,5 Mio CHF. Der EBIT erreichte 30,9 Mio nach 48,7 Mio im Vorjahr. Den Umsatzrückgang führt Tamedia im Wesentlichen auf die Pendlerzeitung 20 Minuten, 20 minutes, die Frauenzeitschrift Annabelle und die SonntagsZeitung zurück.

Regionalzeitungen büssen weiter ein
Die Regionalzeitungen setzten mit 260,0 Mio 4,6% weniger um. In einem negativen Marktumfeld hätten die meisten regionalen Tages- und Wochenzeitungen einen Umsatzrückgang verzeichnet. Die ergriffenen Effizienzsteigerungsmassnahmen konnten diesen Rückgang nicht vollständig kompensieren. Die ebenfalls im Geschäftsfeld Print Regional enthaltenen Druckzentren hätten dagegen die Erwartungen dank neuen Drittaufträgen mehrheitlich erfüllt, so die Mitteilung weiter. Der EBIT erreicht noch 18,1 Mio nach 21,8 Mio im Vorjahr.

Tamedia rechnet im zweiten Halbjahr mit einem weiterhin rückläufigen Werbemarktumfeld für Printmedien. In den nächsten Monaten werde sich die Gruppe deshalb darauf konzentrieren, mit Umsatz- und Effizienzsteigerungsmassnahmen eine Ergebnisverbesserung in den Geschäftsfeldern Print Regional und Print National zu erreichen. Weiter investiert wird in die digitalen Angebote. (awp/mc/pg)

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