Covid-Pandemie sorgt bei Tecan 2020 für Umsatz- und Gewinnsprung

Covid-Pandemie sorgt bei Tecan 2020 für Umsatz- und Gewinnsprung
Tecan Labwerx. (Bild: Tecan)

Männedorf – 2020 war für Tecan ein grosser Erfolg. Bei dem Laborausrüster aus Männedorf hat der Kampf gegen Covid-19 für volle Auftragsbücher und deutlich mehr Gewinn gesorgt. Für das laufende Jahr gibt sich Tecan nicht zuletzt dank neuer Produkte zuversichtlich.

Tecan habe 2020 eine ausserordentliche Nachfrage nach Covid-19-bezogenen Produkten verzeichnet, sagte CEO Achim von Leoprechting an der Bilanzmedienkonferenz vom Dienstag. Der Auftragseingang erhöhte sich um satte 33,9 Prozent auf 855,2 Millionen. Der Auftragsbestand wuchs sogar noch schneller und erreichte per Ende 2020 ein Rekordhoch.

Gut lief es auch mit Blick auf den Umsatz. Dieser stieg um 15 Prozent auf 731 Millionen Franken. Dabei war die Zunahme im zweiten Semester deutlich stärker als im ersten. Und nach Regionen wuchs die Gruppe in Asien (+22,7%) und in Nordamerika (+24,9%) mehr als in Europa (+9,6%).

Verbessert haben sich aber vor allem auch die Ertragszahlen. Der Gewinn stieg um 41,7 Prozent auf 103,7 Millionen Franken und die Gewinnmarge erreichte 14,2 Prozent, obwohl Tecan auf der Währungsseite etwas Gegenwind verspürte. Fast schon erstaunlich ist da, dass die Dividende nur um 10 Rappen auf 2,30 Franken erhöht wird.

Tecan möchte Schwung mitnehmen
Mit Blick nach vorne möchte das Unternehmen nun auch 2021 vom Schwung profitieren, den es im Coronajahr erhalten hat. «Für die Zukunft bieten sich grosse Chancen, um auf den Erkenntnissen aus der globalen Reaktion auf Covid-19 aufzubauen und diese auch mit Fokus auf Krebs, Stoffwechselerkrankungen und andere Infektionskrankheiten anzuwenden», erklärte der CEO.

Helfen soll dabei, dass in beiden Geschäftssegmenten in den Jahren 2021 und 2022 mit wichtigen neuen Produkten zu rechnen sei. In der Sparte Life Sciences Business liege der Schwerpunkt der neuen Produkte auf anwendungsspezifischen Anforderungen für Forschungs- und klinische Labors. Im Partnering Business liege der Fokus auf der Molekulardiagnostik oder der Proteinanalyse.

Für die erste Jahreshälfte erwartet Tecan unter diesen Bedingungen eine sehr gute Geschäftsentwicklung. Die Nachfragetrends für Covid-19-bezogene Produkte seien in der zweiten Hälfte 2021 dann aber mit Unsicherheit behaftet. Wegen des Basiseffekts könnte es dann gegenüber der Vorjahresperiode gar zu einem Umsatzrückgang kommen. Schliesslich lief es den Männedorfern in der zweiten Jahreshälfte 2020 sehr gut.

Dagegen dürften Bereiche, die von der Pandemie negativ betroffen waren, besser performen, wie etwa die Life-Science-Forschung, der Pharmasektor und die diagnostischen Tests in anderen Bereichen als Corona. Insgesamt rechnet Tecan 2021 mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen bis mittleren Zehner-Prozentbereich in Lokalwährungen.

Wachstum könnte aber auch von aussen dazu kommen. Tecan sei bereit für Übernahmen. «Wir haben viele (Übernahme-)Ziele in der Pipeline», sagte der CEO. Tecan führe Diskussionen. Doch sei das Unternehmen diszipliniert, betonte von Leoprechting.

Börse applaudiert
Am Markt kamen die Neuigkeiten gut an, konnte doch Tecan die Markterwartungen klar übertreffen. Die Aktie legte in einem freundlichen Markt um 4,1 Prozent auf 386,80 Franken zu. (awp/mc/ps)

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