USA-EU-Deal belastet laut Swissmem Schweizer Industrie indirekt

USA-EU-Deal belastet laut Swissmem Schweizer Industrie indirekt
Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher. (Foto: Swissmem)

Bern – Die Handelsvereinbarung zwischen den USA und der EU ist gemäss Swissmem eine Belastung für die Schweizer Industrie. Der Industrieverband erwartet eine rückläufige Nachfrage nach Schweizer Industrieprodukten.

15 Prozent Zölle gegen die EU sind besser als die angedrohten 30 Prozent, wie der Verband der Industrieverband Swissmem am Montag auf X schrieb. Gut sei aber anders. Vor dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar hätten die Zölle im einstelligen Prozentbereich gelegen. Die Belastung für die Schweizer Tech-Industrie komme daher, dass diese viele Vorprodukte und Komponenten für EU-Produkte liefere, die anschliessend bei einem Export in die USA von den Zöllen betroffen seien. Der Verband sprach deshalb von einer indirekten Belastung.

Der Schweiz drohen ab dem 1. August US-Zölle von 31 Prozent. Derzeit verhandelt Bern mit Washington, um den Handelsstreit beizulegen. Eine Einigung steht aus. Wenn der Zollsatz für die Schweiz tiefer ausfällt als jener für die EU, profitierten die Schweizer Unternehmen gegenüber EU-Konkurrenten von einem gewissen komparativen Zollvorteil, schrieb Swissmem weiter. Im gegenteiligen Fall wäre die Schweizer Exportwirtschaft «doppelt benachteiligt». So oder so ergebe sich eine «deutliche Verschlechterung», schloss der Verband.

Economiesuisse: «Abkommen der Schadensbegrenzung»
Economiesuisse bewertet die Einigung zwischen der EU und den USA bei der Zollpolitik als ein «Abkommen der Schadensbegrenzung». Es sei sicherlich nicht gut, aber wesentlich besser als das, was gedroht hätte ohne ein Abkommen, so der Schweizer Wirtschaftsdachverband. Die EU als wichtigste Handelspartnerin der Schweizer Wirtschaft habe jetzt zumindest eine gewisse Rechtssicherheit, sagte Jan Atteslander von Economiesuisse am Montag zu Radio SRF. Grundsätzlich sei das eine gute Nachricht für die Schweiz. 15 Prozent seien aber ein sehr hoher Zoll, der die Dynamik des Handels hemme.

Die Schweiz und ihre Unternehmen seien durch diesen Bremseffekt indirekt auch betroffen, da sie Teil der Wertschöpfungskette seien. «Wenn jetzt 15 Prozent draufgeschlagen werden, dann bremst das natürlich die amerikanische Nachfrage», so Atteslander. (awp/mc/pg)

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