V-Zug veröffentlicht Gewinnwarnung und greift zu Sparmassnahmen

V-Zug veröffentlicht Gewinnwarnung und greift zu Sparmassnahmen
Christoph Kilian, CEO V-Zug. (Foto: V-Zug)

Zug – Nach dem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr ist beim Haushaltsgerätehersteller V-Zug keine Erholung in Sicht. Der Hersteller von beispielsweise Spül- oder Waschmaschinen rechnet mit einem Umsatz- und Gewinntaucher im Gesamtjahr 2025. Nun greift die Gruppe zu verschärften Sparmassnahmen.

Der Nettoerlös für das Geschäftsjahr 2025 werde im mittleren einstelligen Prozentbereich unter dem Vorjahreswert erwartet, teilte V-Zug am Mittwoch in einem Communiqué mit. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen den Umsatz auf 591,7 Millionen Franken gesteigert.

Bei einem Rückgang von 4 bis 6 Prozent würde V-Zug demnach im Gesamtjahr 2025 einen Umsatz von 556 bis 568 Millionen Franken erreichen.

Rückgang in der Schweiz und im Ausland
«Ausschlaggebend dafür ist die rückläufige Marktentwicklung in der Schweiz und in den internationalen Märkten», schrieb V-Zug. Dort sei es teilweise zu kurzfristigen und unerwarteten Stornierungen von Aufträgen gekommen. In China sei ein grosses Immobilienprojekt einfach abgesagt worden, für das man die Aufträge schon in den Büchern gehabt habe, sagte eine Firmensprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Zudem habe es in Deutschland Stornierungen von zwei, drei kleineren Immobilienprojekten gegeben.

Das tiefere Volumen habe aufgrund der Fixkosten einen überproportionalen Einfluss auf das Betriebsergebnis (EBIT) und die Profitabilität, hiess es weiter. Abgesehen davon werde eine Wertberichtigung auf einer kleinen Beteiligung an einem digitalen Start-up das Finanzergebnis belasten.

Im vergangenen Jahr hatte V-Zug einen EBIT von 25,3 Millionen Franken und einen Reingewinn von 21,4 Millionen Franken erzielt.

Ein Abrutschen in die roten Zahlen befürchtet die Unternehmensspitze nicht. V-Zug werde im Gesamtjahr in der Gewinnzone bleiben, sagte die Firmensprecherin.

Sparmassnahmen beschlossen
Nun habe die Gruppe ein erweitertes Massnahmenpaket zur Kostenoptimierung beschlossen. Dazu gehören Einsparungen im Einkauf, Prozessoptimierungen und die Nutzung zusätzlicher Synergiepotentiale, wie V-Zug weiter schrieb. Einen Stellenabbau auf breiter Front gebe es nicht, sagte die Sprecherin. Aber man prüfe, ob Abgänge wieder besetzt würden.

Die Marktlage dürfte auch im kommenden Jahr herausfordernd bleiben, schätzt das Unternehmen. In der Schweiz setzt V-Zug auf eine Stärkung der Verkaufsorganisation sowie auf verkaufsfördernde Massnahmen. «Ähnliche Aktivitäten, die bereits im Servicegeschäft ergriffen wurden, zeigen bereits Wirkung», hiess es. In den internationalen Märkten bestehe ein erhebliches Wachstumspotenzial, auch wenn im kommenden Jahr keine deutliche Erholung der Marktlage erwartet werde. Das Wachstum von V-Zug werde durch die Stärkung der Verkaufsorganisation sowie gezielte verkaufsfördernde Massnahmen vorangetrieben, schrieb die Firma.

«Insgesamt sieht V-Zug trotz des herausfordernden Marktumfelds intakte Voraussetzungen für eine positive Geschäftsentwicklung in den kommenden Jahren, auch wenn man sich seit April 2025 einer neuen, in dieser Form nicht erwarteten Dynamik stellen muss», hiess es. Mittelfristig hält V-Zug an der Wachstumsprognose von durchschnittlich 3 Prozent pro Jahr fest. Auch das Ziel, wieder eine Profitabilität in Höhe von rund 10 Prozent zu erreichen, gelte weiterhin. Im vergangenen Jahr hatte V-Zug eine EBIT-Marge von 4,3 Prozent ausgewiesen. (awp/mc/pg)

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