VAT will gestärkt aus der Krise im Halbleitermarkt herauskommen

VAT will gestärkt aus der Krise im Halbleitermarkt herauskommen
Michael Allison, ehemaliger VAT-CEO. (Foto: VAT)

Haag – VAT will sich mit Investitionen fit für den bald erwarteten Aufschwung machen. Insgesamt dürfte das Jahr aber deutlich unter den Werten von 2022 abschliessen.

Der Halbleitermarkt wird nach zwei Jahren Boom in diesem Jahr deutlich schrumpfen. Davon wird auch VAT in seinem zentralen Geschäft im Halbleiterbereich betroffen sein. Unternehmenschef Mike Allison rechnet jedoch damit, dass VAT aufgrund seiner Positionierung im Markt etwas besser durch die Krise kommen wird als der Gesamtmarkt, wie er am Donnerstag im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz sagte.

Dennoch dürften Umsatz, EBITDA, EBITDA-Marge, Nettogewinn und freier Cashflow unter den Vorjahreswerten zu liegen kommen. Die EBITDA-Marge soll sich aber weiterhin im Zielband von 32 bis 37 Prozent bewegen, wenn auch eher am unteren Ende, so Allison weiter. Dafür wurden bereits im Vorjahr umfangreiche Massnahmen zur Kostensenkung implementiert, da der Abschwung in der stark von Zyklen geprägten Industrie nicht überraschend kam.

Erholung im zweiten Halbjahr 2023 erwartet
Nach dem schwachen Auftragseingang im Schlussquartal 2022 werden auch die ersten beiden Quartale des laufenden Jahres «einen substanziellen Rückgang» aufweisen, so Allison weiter. Damit soll dann aber das gröbste überstanden sein. In der zweiten Jahreshälfte 2023 rechnet er wieder mit einer Erholung der Nachfrage von Seiten der Chiphersteller.

Um dann auf die wohl wieder sprunghaft ansteigende Nachfrage vorbereitet zu sein, will VAT die Investitionen weiter hoch halten. Schwerpunktmässig werde dabei die neue Fabrik in Malaysia auf eine Erholung der Nachfrage vorbereitet. Aktuell werde die Grundlage gelegt, um eine Verdoppelung des Umsatzes bis Ende 2027 erreichen zu können.

Wachstum in anderen Geschäftszweigen
In seinen anderen Geschäftsbereichen will VAT hingegen weiter wachen. Insbesondere im Bereich Advanced Industrials erwartet Allison «ein sehr gutes Jahr». Mit einem Anteil von 13 Prozent sei der Bereich aber zu klein, um die Einbusse im Halbleitergeschäft kompensieren zu können.

Auch im Dienstleistungsgeschäft geht Allison zumindest von einem leichten Wachstum aus. Dies vor allem begründet durch die grosse installierte Basis an Modulen wie auch durch Möglichkeiten für Upgrades und der Nachrüstung bestehender Installationen.

Ausblick enttäuscht Analysten
Im zurückliegenden Jahr hat VAT bei Umsatz und Gewinn Rekordwerte erzielt. Der Umsatz wuchs um 27 Prozent auf 1,14 Milliarden Franken und der Gewinn legte um mehr als 40 Prozent auf 306,8 Millionen Franken spürbar zu.

Von den Analysten waren sehr gute Zahlen erwartet worden. Die Prognosen konnte VAT grösstenteils erfüllen und beim Gewinn sogar leicht übertreffen. Der etwas trübere Ausblick setzte die Papiere jedoch unter Druck. Kurz vor 16 Uhr büssen VAT 2,5 Prozent auf 278,40 Franken ein. Langfristig sehen Analysten aber durchaus Entwicklungspotenzial für das Unternehmen. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert