VAT mit starkem Wachstum im dritten Quartal

VAT mit starkem Wachstum im dritten Quartal
Heinz Kundert, ehemaliger CEO VAT Group.

Haag – VAT profitiert weiter von der starken Nachfrage aus der Halbleiterbranche und dem Boom bei OLED-Bildschirmen. Der Ostschweizer Vakuumventil-Hersteller hat im dritten Quartal 2017 Umsatz und Auftragseingang deutlich gesteigert. Anzeichen für eine Abschwächung des Trends gebe es nicht und die Guidance wird bestätigt. Die Aktien reagieren nach einem jüngst erreichtem Allzeithoch mit Abgaben.

«Wir haben eine aussergewöhnlich hohe Nachfrage gesehen und rechnen auch im Jahr 2018 mit anhaltendem Wachstum», sagte CEO Heinz Kundert an einer Telefonkonferenz. Beim Auftragseingang hätten sich Kapazitätsengpässe ergeben.

Der Umsatz wuchs im Zeitraum Juli bis September gegenüber der Vorjahresperiode um rund 29% auf 166,9 Mio CHF. Unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen wäre das Plus rund 2,5 Prozentpunkte höher ausgefallen. Der Auftragseingang kletterte um gut 30% auf 178,5 Mio CHF und der Auftragsbestand per Ende Quartal belief sich auf 179 Mio CHF, ein Plus von 6,5% gegenüber Ende Juni.

Starke Kundenachfrage
VAT begründet die starke Steigerung mit der anhaltend grossen Kundennachfrage nach Hochvakuumventilen von Ausrüstern sowie von Halbleiter- und Displayherstellern. Die Entwicklung werde insbesondere von technologischen Innovationen in Bereichen wie Halbleiter-Speicher und OLED-Bildschirmen getrieben, heisst es. VAT profitiere von seiner führenden Marktstellung und sei in der Lage gewesen, die Kapazitäten zügig anzupassen und zugleich die Qualität auf einem hohen Niveau zu halten.

Alle Segmente legten zu. Der mit 78% Umsatzanteil grösste Bereich Ventile steigerte den Umsatz um 31%, Global Service (Anteil 16%) um 29% und der kleinste Bereich Industrie noch um 6%. Bei Global Service habe das Ersatzteilgeschäft am stärkten zugelegt, Nachrüst- und Servicegeschäft seien in etwa in gleichem Masse gewachsen, so VAT weiter.

Guidance bekräftigt – Kapazitätssteigerungen
Die Guidance für das Gesamtjahr mit einem Umsatzplus von «ungefähr 30%» und einer bereinigten EBITDA-Marge auf dem Niveau des Vorjahres (31,1%) wird bekräftigt. Der Investitionsaufwand werde rund 6% des Nettoumsatzes betragen. Aufgrund der beschleunigten Werkserweiterung in Malaysia liege dies über dem langfristigen Zielwert von 4%.

«Wir bauen die Produktionskapazitäten in der Schweiz, Malaysia und Rumänien kontinuierlich aus und haben 500 Mitarbeitende neu eingestellt», betonte CEO Kundert. Aktuell beschäftigt VAT den Angaben zufolge 1’879 Menschen, davon Zweidrittel in der Schweiz.

Nach den vollzogenen Neueinstellungen und dem Abschluss des Trainings der Mitarbeitenden rechnet der VAT-Chef mit Effizienzverbesserungen. Auch der Produkt- und Segmentmix werde aller Voraussicht nach zu einem stärkeren zweiten Halbjahr führen.

Die Analysten sehen ihre Umsatzerwartungen erfüllt, hatten beim Auftragseingang jedoch noch etwas mehr erwartet. Die VAT-Aktien notieren am Dienstagmittag 2,0% tiefer auf 135,70 CHF, nachdem sie erst in der Vorwoche bei 139,60 CHF ein Rekordhoch erreicht hatten. Seit dem Börsengang im April 2016 beträgt der Kursanstieg rund 160%. (awp/mc/ps)

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