Vermehrt lokale Corona-Ausbrüche an Schulen, in Heimen und an Partys

Vermehrt lokale Corona-Ausbrüche an Schulen, in Heimen und an Partys
Trotz Schutzkonzepten an Schweizer Schulen gegen das Coronavirus. Die Zahl an Ansteckungen nimmt wieder zu. (Photo by Mira Kireeva on Unsplash)

Bern – Es gibt wieder mehr Ansteckungen mit dem Coronavirus, etwa in den Schulen. Wie sich die zunehmenden Corona-Fallzahlen auf die Belegung in den Spitälern niederschlagen werden, ist laut dem Bund unklar. Am Dienstag wurden fast 2000 neue Coronavirus-Ansteckungen innert einem Tag gemeldet.

«Die repetitiven Reihentests in den Schulen zeigen, dass es wieder mehr als Einzelfälle gibt», sagte Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte (VKS) am Dienstag vor den Medien in Bern. «Es finden Übertragungen von Schülerinnen und Schülern auf Klassenkameraden statt. Es finden Ansteckungen in den Familien statt.»

Ausbrüche mit der Ansteckung von mehreren Personen gebe es aber auch in Pflegeheimen und an Partys. «Mit grossen Aufwand lassen sich diese Ausbrüche jedoch eindämmen.»

Die Kantone sind laut Hauri daran, die Verabreichung der Auffrischungsimpfung zu organisieren – vor allem für Menschen über 65 Jahre. Die Empfehlung, wie es mit den Auffrischungen für die anderen Personen weitergehe, werde noch im Verlauf der Woche erwartet.

Auswirkungen auf Spitäler offen
Wie sich die zunehmenden Corona-Fallzahlen auf die Belegung in den Spitälern niederschlagen werden, ist laut dem Bund unklar. «Die Lage auf den Intensivstationen ist derzeit stabil», sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit (BAG). Da die Fallzahlen aber stark stiegen und das Impftempo «zu langsam» sei, könnte sich das bald ändern. Auch das schlechte Wetter und die Kälte könnten dazu beitragen, dass sich die Lage verschlechtere.

Masserey machte erneut Werbung für eine Impfung. Zurzeit hätten erst 75 Prozent der über 12-Jährigen oder knapp 64 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens eine Dosis erhalten. «Das reicht nicht.»

Mit verschiedenen Zahlen belegte Masserey die Wirksamkeit von Impfungen. Schwere Erkrankungen würden damit meist verhindert. Bei 60- bis 69-Jährigen sei dies in 93 von 100 Fällen zu beobachten. Bei über 80-Jährigen könne eine Impfung in 84 von 100 Fällen eine Hospitalisierung vermeiden.

13’000 Impfungen pro Woche sind zu wenig
Auch der Johnson&Johnson-Impfstoff sorgt bisher nicht dafür, dass das Impftempo in der Schweiz stark zunimmt. Laut dem Bund wurden erst knapp 22’000 Dosen des Vektorimpfstoffs verabreicht.

Nach Angaben von Hauri gibt es zurzeit auch keine verlässlichen Umfragen, wer sich an der nationalen Corona-Impfwoche ab dem kommenden Montag noch impfen lassen möchte. Das momentane Tempo von 13’000 Impfungen pro Woche sei jedoch zu niedrig.

Wie sich die Fallzahlen in den kommenden Wochen entwickeln, lässt sich laut Masserey nicht abschätzen. Die Durchimpfungsrate sei aber noch zu gering, um alle Restriktionen aufzuheben.

Auf die Frage, wie lange das Coronavirus die Menschen noch beschäftigen werde, sagte sie: «Das Coronavirus kann sich noch 10 oder 20 Jahre halten – wie andere Viren auch. Aber wir wissen nun, wie wir damit umgehen können und es wird unser Leben in Zukunft weniger einschränken.»

Fast 2000 neue Fälle
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 1949 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG acht neue Todesfälle und 28 Spitaleinweisungen.

Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 70,2 Prozent. 13 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt. 63,8 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft. Bisher wurden 7’102’769 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt. (awp/mc/ps)

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