Victoria-Jungfrau-Gruppe: Investor aus China meldet Interesse an

Victoria-Jungfrau-Gruppe: Investor aus China meldet Interesse an

Hotel Victoria-Jungfrau Interlaken.

Sarnen / Interlaken – Nach der Freiburger Beteiligungsgesellschaft Aevis interessiert sich neu auch der chinesische Investor Yunfeng Gao für die Luxushotelgruppe Victoria Jungfrau Collection (VJC). Nebst einem «fairen Aktienpreis» würde er auch Geld für Investitionen in zwei Hotels zur Verfügung stellen.

Der chinesische Geschäftsmann plant sein Kaufangebot über die Sarner Immobiliengesellschaft Eberli zu machen, wie diese einen Artikel in der «Neuen Luzerner Zeitung» vom Donnerstag bestätigte. An dieser Gesellschaft hält Gao rund einen Drittel der Aktien. Ein erstes gemeinsames Projekt ist bereits im Gang: ein Fünfsternehotel in Engelberg.

Nun will Gao in der Sparte expandieren und erwägt, die Aktienmehrheit der Victoria Jungfrau Collection zu übernehmen. «Ich kann bestätigen, dass bei Herrn Gao ein Interesse vorhanden ist», sagte Eberli-Chef Toni Bucher auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Wir prüfen, ein Angebot zu unterbreiten».

Kein Preis genannt
Dass dazu auch Mittel für Investitionen in die gesellschaftseigenen Hotels in Höhe eines mindestens dreistelligen Millionenbetrags gehören würden, bestätigte Bucher ebenfalls. Damit sollen das «Eden au Lac» in Zürich und das «Victoria Jungfrau» in Interlaken renoviert werden. Über einen allfälligen Kaufpreis für die VJC-Aktien macht der Eberli-Chef zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben.

«Bisher haben noch keine Verhandlungen stattgefunden», hält Beat Sigg, Präsident und Direktor der Hotelgruppe, fest. Die VJC sei in dieser Sache noch nicht offiziell mit einem Angebot von der Immobiliengesellschaft Eberli kontaktiert worden.

VR muss über die Bücher
Ende Oktober hatte die Beteiligungsgesellschaft Aevis ein Übernahmeangebot zu einem Kaufpreis von 250 CHF pro Aktie vorgelegt. Der VJC-Verwaltungsrat hatte den gebotenen Kaufpreis als zu tief bezeichnet. Er stützte sich dabei auf eine «Fairness Opinion», in der eine unabhängige Firma die Aktie bewertete und einen «fairen Preis» von 300 bis 325 CHF errechnete.

Aevis war damit nicht einverstanden und gelangte an die Übernahmekommission. Diese entschied, dass die «Fairness Opinion» unvollständig sei und ergänzt werden müsse. Die Firma, welche die Einschätzung gemacht hatte, müsse die Eckwerte, die sie als Grundlage verwendete, offenlegen, schrieb sie in der Verfügung. Den entsprechend ergänzten Bericht muss die Hotelgruppe VJC nun bis am 9. Dezember einreichen. (awp/mc/ps)

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