Yuan-Abwertung macht Maschinenexporteuren zu schaffen

Yuan-Abwertung macht Maschinenexporteuren zu schaffen
(Foto: Swissmem)

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Zürich – Die Abwertung der chinesischen Währung Yuan (Renminbi) dürfte Schweizer Exporten nach China zu schaffen machen. Im ersten Halbjahr litten die Schweizer Exporte der Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie (MEM-Industrie) bereits unter der Frankenstärke und der schwächelnden Wirtschaft in China.

Die Ausfuhren seien von Januar bis Ende Juni um 8,8% gefallen, sagte Sprecher Ivo Zimmermann vom Branchenverband Swissmem am Donnerstag auf Anfrage. Nun sei die Abwertung des Yuan nicht hilfreich, eine Trendwende bei den Exporten nach China zu erreichen. Die Exporte dürften weiterhin leiden. Betroffen dürften vor allem kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sein, die ihre Produkte nach China exportieren. Die grossen Firmen, die bereits Niederlassungen im Reich der Mitte hätten, seien weniger von der Yuan-Abwertung betroffen.

Uneinheitliches Bild
Allerdings sei das Bild uneinheitlich: Es gebe Sektoren, deren Exporte nach China noch relativ gut liefen wie beispielsweise technisch hochstehende Werkzeugmaschinen, sagte Zimmermann. Auf der anderen Seite stärke die Yuan-Abwertung die Konkurrenzfähigkeit chinesischer Firmen auf den Weltmärkten. Wie stark sich das auf Schweizer Unternehmen auswirke, sei schwierig zu sagen.

1,5 % höhere Exporte nach China im ersten Halbjahr
Insgesamt kam der Schweizer Aussenhandel im Geschäft mit China im ersten Halbjahr nochmals mit einem blauen Auge davon. Die Schweizer Ausfuhren nach China stiegen in den ersten sechs Monaten um 1,5% auf 4,34 Mrd CHF. Damit sind aber die starken Wachstumszahlen der Vergangenheit vorbei.

USA könnten Zinswende verschieben
Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse befürchtet, dass die USA wegen der Yuan-Abwertung die Zinserhöhung verschieben könnten, die für September erwartet worden war. Damit würden die USA verhindern, dass sich der Dollar noch zusätzlich aufwerten würde. Eine Zinserhöhung in den USA hätte Druck vom Schweizer Franken genommen, sagte der stellvertretende Economiesuisse-Chefökonom Stefan Vannoni.

Chinesische Wirtschaft schwächelt
Gleichzeitig sei die Yuan-Abwertung nicht per se das Problem, sondern nur ein Ausdruck vom Problem. Und dieses Problem sei die schwächelnde chinesische Wirtschaft. Wenn die Schwäche der chinesischen Konjunktur auf die Nachfrage in den USA und Europa durchschlage, werde das auch für die Schweizer Wirtschaft ein Problem. (awp/mc/pg)

Swissmem

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