Zur Rose schreibt 2020 höheren Verlust als erwartet

Zur Rose schreibt 2020 höheren Verlust als erwartet
Walter Oberhänsli, CEO Zur Rose Group AG. (Foto: zvg)

Frauenfeld – Zur Rose hat auch für das Coronajahr 2020 einen Verlust ausgewiesen. Überraschend kam dies allerdings nicht, da bei der Versandapotheke weiterhin Wachstum und der Gewinn von Marktanteilen im Fokus stehen. Das Unternehmen blickt denn auch weiter zuversichtlich in die Zukunft.

Beim operativen Ergebnis (EBITDA) lag der Verlust 2020 bei 78,4 Millionen Franken, nach einem Minus von 13,8 Millionen im Vorjahr, wie Zur Rose am Donnerstag mitteilte. Und auch um Wachstumsinitiativen bereinigt wurde die erhoffte Gewinnschwelle mit -31,2 Millionen beim EBITDA klar verfehlt. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 135,6 Millionen – im Vorjahr stand ein Minus von 52,4 Millionen zu Buche. Bereits im Vorfeld war klar, dass weiterhin keine Dividende ausgeschüttet wird.

Die Erwartungen der Analysten hat Zur Rose mit den vorgelegten Zahlen klar verfehlt, gingen diese doch von deutlich geringeren Verlusten aus.

Bereits im Januar hatte die Gruppe über die Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2020 informiert. Inklusive der übernommenen Medpex und Apotal stiegen die Verkäufe um 11,7 Prozent auf 1,75 Milliarden Franken. Damit wurden die eigene Zielsetzung eines Wachstums inklusive Übernahmen von 10 Prozent sowie die Analysten-Erwartungen übertroffen.

Mittelfristig 4 Milliarden Euro an Umsatz
Die Verluste sind bei der Online-Apotheke derzeit allerdings einkalkuliert. Die Konzentration liegt vor allem auf dem Wachstum und dem Gewinn von Marktanteilen, um von der Einführung des obligatorischen elektronischen Rezepts in Deutschland ab 2022 maximal profitieren zu können. Zudem möchte sich die Thurgauer Versandapotheke hin zu einem umfassenden europäischen digitalen Gesundheitsökosystem transformieren.

Dieser Fokus zeigt sich denn auch in der bestätigten mittelfristigen Zielsetzung. So erwartet Zur Rose mittelfristig weiterhin eine EBIT-Marge von 8 Prozent, allerdings eben noch immer um Wachstumsinitiativen bereinigt. Neu erwartet die Gruppe zudem, dass bereits zu Beginn des mittelfristigen Zeithorizonts die Umsatzschwelle von 4 Milliarden Euro erreicht wird – bisher stellte Zur Rose auf mittlere Frist 3 Milliarden in Aussicht.

Fokus 2021 auf eRx
Für 2021 erwartet die Gruppe derweil inklusive der übernommenen Medpex und Apotal eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent. Dabei sollen erste Umsätze mit rezeptpflichtigen elektronischen Medikamenten (eRx) voraussichtlich ab Juli 2021 gemacht werden, wenn die entsprechende Infrastruktur stehe.

Der Hauptfokus soll 2021 denn auch auf der Nutzung der Chancen des elektronischen Rezepts in Deutschland liegen, das ab 1. Januar 2022 verpflichtend eingeführt wird. Mit über 9 Millionen Kunden im deutschen Markt und mit DocMorris als Deutschlands bekannteste Apothekenmarke habe die Gruppe hier eine hervorragende Ausgangslage, heisst es im Communiqué. Ab 2022 wird dann auch eine deutliche Steigerung der eRx-Umsätze erwartet.

Auf Stufe EBITDA werde in 12 bis 18 Monaten nach 2021 ein ausgeglichenes Ergebnis auf EBITDA-Stufe angestrebt, heisst es weiter. (awp/mc/ps)

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