AT&S erhöht nach Quartalszahlen Prognosen für 2006/07 – Aktie steigt

«Dies ist vor allem auf einen höherwertigen Produktmix zurückzuführen, der wiederum auf die starke Position der AT&S im Bereich der hochkomplexen Leiterplatten für Mobiltelefone zurückzuführen ist.»

Expansionskurs soll in Osteuropa fortgesetzt werden
Die im TecDAX notierte Aktie reagierte auf die Nachrichten mit einem Kurssprung von zuletzt 3,53 Prozent auf 16,15 Euro. Zeitweise lag sie an der Indexspitze. Händler lobten die unerwartet starken Quartalsergebnisse und den optimistischeren Ausblick. Die WestLB erhöhte die Aktie von «Hold» auf «Add» und das Kursziel von 16,20 auf 18,50 Euro. AT&S will seinen Expansionskurs fortsetzen und sich nach Asien nun auf Osteuropa konzentrieren, wie Vorstandschef Harald Sommerer bei einer Pressekonferenz sagte. Als möglicher neuer Standort komme etwa die Ukraine in Frage. Der Zeitpunkt einer Entscheidung liege «in nicht zu weiter Zukunft». Mehr wollte Sommer nicht sagen. Für ein grösseres Erweiterungsprojekt wäre eine Kapitalerhöhung notwendig, zu der die Hauptversammlung bereits die Genehmigung erteilt habe, sagte Sommerer.

Chancen durch wachsenden Telekom-Markt
Gute Rahmenbedingungen für den Leiterplatten-Hersteller biete der dynamisch wachsende Telekom-Markt. Der weltweite Handy-Markt werde sich laut Prognosen weiterhin gut entwickeln. «Die Handys werden immer komplexer, die Leiterplatten daher auch», sagte Sommerer angesichts des Trends hin zu Multimedia-Handys. Aber auch der Bereich Industrial & Automotive entwickle sich gut.

Umsatzplus auf 470 Millionen Euro geplant
Für das laufende Geschäftsjahr (Ende März 2007) peilt AT&S nun ein Umsatzplus auf 470 statt 455 Millionen Euro an. Je Aktie will der Leiterplatten-Hersteller 1,15 statt bisher 1,10 Euro verdienen. Im Auftaktquartal (Ende Juni) stieg der Umsatz um 17 Prozent auf das Rekordniveau von 104,8 Millionen Euro. Marktbeobachter und AT&S hatten einen geringeren Anstieg erwartet. Der operative Gewinn (EBIT) sank wegen Startup- und Anlaufkosten um 34 Prozent auf 5,8 Millionen Euro.

Startup-Kosten für das zweite Werk in Shanghai belasten Ergebnis
Das EBIT fiel laut Marktbeobachtern besser aus als erwartet. Die EBIT-Marge verschlechterte sich von 9,8 auf 5,6 Prozent. AT&S hatte nach eigenen Angaben jedoch lediglich vier Prozent erwartet. Die erzielte Marge sei dem starken Geschäft mit Leiterplatten für Handheld-Applikationen zu verdanken. Belastet wurde das operative Ergebnis von Startup-Kosten für das zweite Werk in Shanghai (2 Mio Euro) sowie Anlaufkosten in Korea (1,6 Mio Euro). In Shanghai will AT&S die Produktion im August starten. In Korea konsolidierte die
österreichische Gesellschaft erstmals die Anfang April übernommene Firma Tofic.

Nettoverschuldung verneunfacht
Der Quartalsüberschuss wuchs derweil wegen eines positiven Steuerbeitrags um fünf Prozent von 6,4 auf 6,7 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung hat sich im Jahresvergleich mehr als verneunfacht. Sie wuchs von 8,1 auf 74,2 Millionen Euro. AT&S begründete den Anstieg mit dem Abbau liquider Mittel, mit denen das Investitions- sowie das Aktienrückkaufprogramm bedient wurden, sowie mit den bei der Akquisition von Tofic mitübernommenen Schulden.

(awp/mc/hfu)

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