Fintech vor dem Neustart: N26 im Strudel von Machtkampf und Regulierung

Fintech vor dem Neustart: N26 im Strudel von Machtkampf und Regulierung
N26 Co-Gründer Valentin Stalf (Bild: N26)

Berlin – Die Berliner Smartphonebank N26, einst gefeiertes Vorzeige-Fintech, stolpert über interne Konflikte, harsche Investorenforderungen und wachsenden Druck der Aufsichtsbehörden. Nach dem erzwungenen Rückzug von Mitgründer Valentin Stalf steht das Unternehmen am Wendepunkt – und muss zeigen, ob ein Neuanfang mit professioneller Führung und strenger Regulierung den Wiederaufstieg ermöglichen kann.

N26, einst Hoffnungsträger der europäischen Fintech-Branche, gerät zunehmend ins Straucheln. Der Rückzug von Co-Gründer Valentin Stalf, nach massivem Druck von Investoren und Finanzaufsicht, markiert das Ende einer Ära. Die Berliner Smartphonebank, zuletzt mit Milliardenbewertung und raschem Wachstum gefeiert, sieht sich nach regulatorischen Einwürfen und strategischen Fehlern mit erheblichen Geschäftsrisiken konfrontiert. Interne Führungsprobleme, Kontrollmängel und die Einmischung eines US-Hedgefonds führten zum eskalierenden Machtkampf. Die Bafin rügte wiederholt das mangelhafte Risikomanagement und verhängte strenge Wachstumsbegrenzungen.

International agierte N26 zu ambitioniert: Der Rückzug aus den USA und ein Neukundenstopp in Italien schwächten das Vertrauenskapital. Im Zuge der jüngsten Finanzierungsrunde mussten Investoren mit Garantien und Sonderrechten besänftigt werden. Zwar stieg der Umsatz zuletzt deutlich, doch bleiben die versprochenen Wachstumsziele unerreicht. Der geplante CEO-Wechsel und die Berufung von Andreas Dombret als Aufsichtsratschef sind weiterhin offen. Die Zukunft von N26 – zwischen Neuanfang und Restrukturierung – ist ungewiss. Entscheidend wird sein, ob professionelle Strukturen und regulatorische Stabilität das Fintech zu neuer Stärke führen können. (Handelszeitung/mc/hfu)


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