Startup-Szene Schweiz: KI auf dem Vormarsch

Startup-Szene Schweiz: KI auf dem Vormarsch
(Adobe Stock)

Luzern – Die Schweizer Startups erfüllen ihre Rolle als Innovationsmotoren der Gesamtwirtschaft. Schon bei jedem vierten jungen Technologieunternehmen spielt künstliche Intelligenz (KI) eine geschäftskritische Rolle. Dies zeigt die sechste Ausgabe des Swiss Startup Radars des Online-Newsportals Startupticker.ch und der Universität Lausanne.

Vor etwas mehr als einem Jahr schaltete Open AI den Chatbot ChatGPT 3 frei. Seither ist künstliche Intelligenz (KI) auch in der breiten Öffentlichkeit ein Thema. Politik und Gesellschaft beginnen zu realisieren, dass KI-Anwendungen den nächsten globalen Megatrend bilden.

Die Auswertung der Daten zu 250’000 in- und ausländischen Startups zeigt nun, dass junge Technologieunternehmen bei dieser Entwicklung eine Vorreiterrolle einnehmen. Gemäss Swiss Startup Radar nimmt die Zahl der KI-affinen Startups seit rund zehn Jahren konstant zu. Stand heute spielen KI-Anwendungen schon bei jedem vierten Startup eine geschäftskritische Rolle. Insgesamt existieren hierzulande gut 1000 KI-Startups. 40% dieser Firmen entwickeln eigene mathematische Modelle und KI-Algorithmen. 60% haben KI in ihre Produkte und Services integriert.

Neben den eingesetzten Technologien nahmen die Autoren des Startup Radar die Geschäftsmodelle der Schweizer ICT-Startups unter die Lupe. Die Auswertungen bestätigen die Annahme, dass die Entwicklung und der Verkauf von Hardware an Bedeutung verlieren. Die Stärken der Schweiz liegen bei der Softwareentwicklung für Firmenkunden – sei es in der Entwicklung von Individual-Software oder in der Bereitstellung von cloudbasierten Plattformen, auf denen der Kunde die Software als Dienstleistung (Software-as-a-Service) bezieht.

Der hauptsächlich in Asien festzustellende Boom von Business-to-Consumer-Plattformen ist in der Schweiz gemäss Startup Radar hingegen nicht zu beobachten, was wohl vor allem mit der geringen Bevölkerungszahl und der Mehrsprachigkeit zu tun hat.

Nur noch Singapur und Israel mit mehr finanzierten Startups
Eine branchenübergreifende Auswertung der verfügbaren weltweiten Daten macht schliesslich deutlich, dass das helvetische Innovations-Ökosystem weiter an Breite gewonnen hat. Betrachtet man nur die Zahl der risikokapitalfinanzierten Unternehmen, hat die Schweiz mit den beiden führenden Startup-Nationen Singapur und Israel gleichgezogen. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl liegt sie deutlich vor den USA, Grossbritannien und Deutschland.

Der Startup Radar erscheint 2023 zum sechsten Mal. Insgesamt beruhen die Analysen auf Daten zu rund 5000 inländischen und über 250 000 ausländischen Startups. Die dreisprachige Studie umfasst dieses Jahr 130 Seiten. Die Autoren sind Stefan Kyora, Chefredaktor des Branchenportals Startupticker.ch und Michael Rockinger, Professor für Finanzwissenschaften an der Universität Lausanne. (Startupticker/mc/pg)

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