Barnaby Furnas in der Galleria Monica De Cardenas in Zuoz

Barnaby Furnas in der Galleria Monica De Cardenas in Zuoz

In der neuen Ausstellung in Zuoz wird Barnaby Furnas zum ersten Mal Landschaftsbilder und Porträts in der Landschaft zeigen. (Foto: zvg)

Zuoz – Die Mailänder Galeristin Monica De Cardenas bringt erstmals eine Ausstellung des in New York lebenden Künstlers Barnaby Furnas (*1973) in die Schweiz. In den USA und in England ist er schon ein Star, hierzulande ist er kaum bekannt.

Seine künstlerische Karriere begann Furnas als Graffiti sprayender Jugendlicher in seiner Heimatstadt Philadelphia. Die Spontaneität und manchmal provokative Haltung der Hervorhebung der blossen Hässlichkeit von Personen oder Situationen in einer sehr lebendigen und ausdrucksstarken Form, prägt bis heute den Stil seiner Gemälde und Aquarelle. Furnas verwendet Ausdrücke wie „retinal sizzle“ (Brutzeln der Retina), wenn er über seine Bilder spricht. Die Darstellung von Szenen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, sowie Portraits degenerierter, drogensüchtiger Partygänger in einer schon fast bösartigen, aber zugleich amüsanten Weise, macht seine Bilder so fesselnd für den Betrachter. Furnas, der einen unersättlichen Hunger hat für das Experimentieren mit innovativen Maltechniken und provokativen Sujets, beschrieb seinen künstlerischen Ansatz wie folgt: „Ich möchte das, wovon ich am meisten Angst habe, so betörend wie möglich darstellen».

Ein zentrales Anliegen von Furnas ist der Versuch, den Widerspruch zwischen der Dynamik der malerischen Geste und der inhärenten Stille des Gemäldes zu überwinden. Er will, dass die Vitalität der Entstehung, der Akt des Malens, das Fliessen der Farbe im Endergebnis sichtbar bleibt. Furnas verwebt den Akt des Malens mit der dargestellten Handlung, die Materialität der Malerei mit seinem illusionistischen Potential.

Furnas hat sich mit grossen Themen der Tradition und der Mythologie befasst. In seiner letzten Ausstellung in der Marianne Boesky Gallery in New York im Jahr 2012 zeigte er Geschichten von Moby Dick und Jonas mit dem Wal; bei Victoria Miro in London zeigte er im Mai 2013 ganz neue Darstellungen des Schöpfungsmythos aus der Bibel: die Erschaffung der Erde und des Menschen in sieben Tagen bis zum Sündenfall. In einem Gemälde stellte er die Trennung von Land und Wasser dar und malte dadurch zum ersten Mal eine Landschaft. Das eröffnete neue Möglichkeiten.

In der neuen Ausstellung in Zuoz wird er zum ersten Mal Landschaftsbilder und Porträts in der Landschaft zeigen. Aber auch diese werden durch das Fliessen der Farbe animiert und sind sozusagen „bewegte Landschaften“. Die Vernissage findet am Samstag, 7. Dezember ab 18.00 Uhr statt. Die Ausstellung ist anschliessend bis zum 9. Februar, jeweils von Dienstag-Samstag (15.00 – 19.00 Uhr) geöffnet.

Barnaby Furnas
(Foto: zvg)

Bisherige Einzelausstellungen
Barnaby Furnas hatte Einzelausstellungen unter anderem im Museum of Modern Art, Fort Worth, Texas (2012); Museum of Contemporary Art , Denver (2009); im Baltic Centre for Contemporary Art , Gateshead (2005) und Gruppenausstellungen im Albright -Knox Art Gallery, Buffalo , NY (2011), Ullens Center, Peking (2010), dem Contemporary Arts Museum, Houston, Texas (2008), Deste Foundation; Athen ( 2007); Kunsthalle Wien (2007); Museum of Contemporary Art, Shanghai (2007); The Royal Academy of Arts, London (2006) und im Museum of Contemporary Art, Chicago ( 2003). Er hat an der Whitney Biennale 2004 im Whitney Museum of American Art, New York teilgenommen. (mc/pg)

Monica De Cardenas Galleria, Zuoz
Die Oberengadiner Dépendance der Mailänder Galeristin Monica de Cardenas befindet sich in einem Bauernhaus aus dem 15. Jahrhundert, das 2006 vom Architekten Hans-Jörg Ruch mit viel Gespür für die Spannung zwischen alter Bausubstanz, Tradition und Moderne umgebaut wurde. In den Wintermonaten treffen sich hier Künstler, Kunstliebhaber und -kenner, die alle etwas mehr Zeit, Ruhe und Gelassenheit mitbringen, abseits der grossen und hektischen Kunstmetropolen.

Galleria Monica De Cardenas in Zuoz

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