Booking.com präsentiert umfassende Studie über Erfahrungen und Bedenken LGBTQ+-Reisender im Jahr 2023

Booking.com präsentiert umfassende Studie über Erfahrungen und Bedenken LGBTQ+-Reisender im Jahr 2023
Arjan Dijk, CMO und Senior Vice President bei Booking.com. (Bild: Booking.com)

Zürich – Die bisher umfangreichste Umfrage zu LGBTQ+-Reisen von Booking.com beleuchtet die zunehmenden Bedenken hinsichtlich der persönlichen Sicherheit und wie aktive Allies in der Reisebranche dazu beitragen, das Vertrauen der Reisenden zu stärken. Erstmals stellt der Reiseanbieter dabei auch Umfrageergebnisse für die Schweiz vor.

  • Vier von fünf (80 %) Schweizer LGBTQ+-Reisenden sagen, dass sie bei der Auswahl eines Reiseziels ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden bedenken müssen (gegenüber 64 % weltweit im Jahr 2022).
  • Anstatt ängstlich oder unsicher zu sein, haben 77 % der Schweizerinnen und Schweizer Befragten das Gefühl, dass sie als Teil der LGBTQ+-Community tatsächlich selbstbewusstere Reisende sind (gegenüber 62 % weltweit im Jahr 2022).
  • Mehr als 24’000 Unterkünfte weltweit, darunter 156 in der Schweiz, haben für ihren Einsatz für inklusive Gastfreundschaft die Kennzeichnung «Travel Proud» auf Booking.com erhalten.

Mit der Mission, es für alle einfacher zu machen, die Welt zu entdecken, unabhängig davon, wen sie lieben oder wie sie sich identifizieren, beleuchtet Booking.com in der bisher umfangreichsten Umfrage zu LGBTQ+-Reisen die stetigen Fortschritte, aber auch die jüngsten Rückschläge für die Community in Bezug auf Reisen. Obwohl die Reisebranche die grosse Bandbreite und Vielfalt der LGBTQ+-Erlebnisse zunehmend erkennt, stehen viele Reisende auch heute noch vor enormen Herausforderungen. Vor dem Hintergrund polarisierender politischer Entscheidungen in den letzten 12 Monaten stand die persönliche Sicherheit noch nie so im Fokus. Vier Fünftel (80 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden geben an, dass sie bei der Auswahl eines Reiseziels auf ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden als Person der LGBTQ+-Community achten müssen – unter den weltweit Befragten lag die Zahl 2022 bei 64 %. Schaut man sich die globalen Umfrageergebnisse 2023 an, liegen die Zahlen für intersexuelle (90 %), genderfluide (90 %), transfeminine (89 %) und transmaskuline (87 %) Reisende besonders hoch.

Die umfangreiche Umfrage wurde unter 11’555 LGBTQ+-Reisenden in 27 Ländern und Regionen auf der ganzen Welt durchgeführt. Sie zeigt, dass die Mainstream-Nachrichten – z.B. zu Problemen rund um kürzliche grosse Sport- und Musikveranstaltungen bis hin zum Sponsoring von Prominenten und Unternehmen – diskriminierende Gesetze und Ansichten für viele in den Vordergrund gerückt haben und Auswirkungen auf Überlegungen rund um die eigenen Urlaubsentscheidungen haben. Fast drei Viertel (74 %) der Schweizer Befragten geben an, dass Kontroversen in den Nachrichten über Einstellungen, Diskriminierung und Gewalt gegenüber Menschen der LGBTQ+-Community einen grossen Einfluss auf die Wahl ihres Reiseziels hatten. Besonders LGBTQ+-Reisende aus Australien (84 %), Hongkong (82 %) und den USA (79 %) gaben insgesamt an, am vorsichtigsten zu sein.

Eine regressive Revolution
Dieser Rückschritt bedeutet, dass die persönliche Sicherheit für LGBTQ+-Personen bei der Reiseplanung nun ein verstärkter Diskussionspunkt ist, insbesondere für Transgender. Weltweit gibt es immer noch 64 Länder, die gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisieren – darunter 11, in denen die Todesstrafe verhängt werden kann – was bedeutet, dass Reiseziele wie diese für die Mehrheit der LGBTQ+-Reisenden nicht in Frage kommen, obwohl in einigen dieser Länder grosse globale Veranstaltungen stattfinden. Mehr als drei Viertel (77 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden sagen, dass einige Reiseziele völlig tabu sind. Dies gilt global sogar für 74 % der Transgender-Reisenden, die weltweit einer unverhältnismässig höheren Rate an Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind. Auch nach der Buchung von Reisen bleiben LGBTQ+-Reisende wachsam. Mehr als die Hälfte (55 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden haben im vergangenen Jahr eine Reise abgesagt, da ein Reiseziel Menschen, die sich als LGBTQ+ identifizieren, nicht unterstützt. Diese Zahl steigt bei den globalen Umfrageergebnissen für Transgender mit 63 % deutlich an.

Diskriminierung bleibt eine zentrale Sorge während des gesamten Reiseerlebnisses. Die deutliche Mehrheit (72 %) der Schweizer Befragten hat auf Reisen Diskriminierung erlebt. Die Zahl steigt weltweit bei transfemininen Personen auf 86 % und bei transmaskulinen Personen auf 83 %.

  • In der Schweiz offenbaren 28 %, dass sie Stereotypisierungen ausgesetzt waren, wobei dieser Anteil bei genderfluiden oder genderqueeren Reisenden weltweit auf 51 % ansteigt.
  • 30 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden sagen, dass sie von anderen Reisenden angestarrt, ausgelacht oder beschimpft wurden. Die weltweite Zahl ist bei pansexuellen Reisenden (26 %) und lesbischen Reisenden (23 %) am höchsten.
  • Die gleiche Anzahl (30 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden teilt mit, dass sie das Gleiche erlebt hat, allerdings von Einheimischen am Reiseziel, wobei dieser Anteil weltweit bei lesbischen Reisenden bei 23 % und bei queeren und pansexuellen Reisenden bei 22 % liegt.
  • 20 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden berichten, dass sie von örtlichen Strafverfolgungsbehörden bedroht oder eingeschüchtert wurden. Global trifft das bei intersexuellen Reisenden auf fast jede dritte Person (32 %) und bei Transgender-Reisenden auf fast jede vierte Person (24 %).

Für Transgender kann das Reisen mit zusätzlichen Hürden verbunden sein, beispielsweise wenn ihre Geschlechtsidentität, ihr Name oder ihr Aussehen nicht mit den Angaben im Reisepass übereinstimmen. Während 66 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden zugeben, dass die Zugehörigkeit zur LGBTQ+-Community Einfluss darauf hat, wie sie sich auf Reisen in Bezug auf Kleidung und Make-up präsentieren, steigt dieser Wert weltweit auf drei Viertel (75 %) für diejenigen, die sich als transgender identifizieren. Ausserdem haben 30 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden erlebt, dass jemand ihr Geschlecht oder ihre Pronomen falsch verwendet hat. Etwas mehr (38 %) der Transgender-Reisende haben laut der weltweiten Umfrageergebnisse ebenfalls diese Erfahrung gemacht.

Während Reisen ein Gefühl von Freiheit und Selbstentfaltung vermitteln kann, fühlt sich ein erheblicher Teil der LGBTQ+-Community immer noch eingeschränkt. Fast ein Drittel (29 %) der Schweizer LGBTQ+ Reisenden haben das Gefühl, dass sie ihr Verhalten ändern müssen, um Urteile oder unangenehme Interaktionen mit anderen zu vermeiden (gegenüber 22 % weltweit im Jahr 2022), während ebenfalls 29 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden das Gefühl haben, dass sie ihr Aussehen ändern müssen, um dies zu vermeiden (gegenüber 16 % weltweit im Jahr 2022). Davon ist vor allem die jüngere Generation betroffen. 38 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden der Generation Z haben das Gefühl, dass sie ihr Verhalten ändern müssen, und 26 % verspüren die Notwendigkeit, ihr Aussehen zu ändern.

Selbst wenn sie an Reiseziele reisen, an denen ihrer Meinung nach ausreichende Gesetze zum Schutz ihrer Rechte bestehen, verspüren einige LGBTQ+-Reisende während des gesamten Reiseerlebnisses immer noch ein Unbehagen – insbesondere im Vergleich zu Reisezielen mit unzureichenden Gesetzen. Zum Beispiel:

Vorsicht in Vertrauen verwandeln
Während persönliche Sicherheitsbedenken einen Einfluss auf die Reisezielwahl für Personen aus der Schweizer LGBTQ+-Community im Allgemeinen haben (30 %), spielen auch andere wichtige Reisemotivationen eine sehr grosse Rolle, wobei schöne Naturlandschaften (38 %), eine leckere regionale Küche (33 %) und tolle Strände (34 %) die wichtigsten Elemente bilden, die bei Schweizer LGBTQ+-Reisenden den grössten Einfluss auf die Auswahl des Reiseziels haben.

Trotz der Schlagzeilen und der grossen Herausforderungen, die an vielen Reisezielen weiterhin bestehen, haben 77 % Schweizer LGBTQ+-Reisenden das Gefühl, dass ihre Erfahrung als Teil der LGBTQ+ Community sie als Reisende selbstbewusster macht (gegenüber 62 % weltweit im Jahr 2022), wobei global transfeminine (83 %) und transmaskuline (81 %) Personen die selbstbewusstesten Reisenden unter den verschiedenen LGBTQ+-Gender-Identitäten sind. Beruhigend ist auch, dass sich in Bezug auf Erlebnisse im Urlaub 76 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden bei der Teilnahme an allen von ihnen gewählten Aktivitäten sicher fühlen. Die Mehrheit der Schweizer LGBTQ+-Reisenden (67 %) suchen eher nach Attraktionen und Aktivitäten, die auf Menschen zugeschnitten sind, die sich als LGBTQ+ identifizieren. Booking.com bietet beispielsweise eine Reihe spezifischer Aktivitäten für LGBTQ+-Reisende auf der ganzen Welt an, von geführten Rundgängen durch die lebhaften Strassen des Marais in Paris und Asakusa und 2-Chome in Tokio bis hin zu einer informativen Tour in New York, die dokumentiert, wie die LGBTQ+-Community dazu beigetragen hat, den Stadtteil Chelsea zu einem der blühendsten Stadtviertel zu machen.

Auch positive Reiseerlebnisse ergeben sich viel häufiger und stärken zweifellos das Selbstvertrauen der LGBTQ+-Community. 87 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden geben an, dass sie bereits positive Erlebnisse hatten, und zwar insbesondere, wenn es um die Interaktion mit Unterkünften geht:

  • 30 % Schweizer LGBTQ+-Reisenden haben vor der Ankunft eine freundliche und informative Korrespondenz mit der Unterkunft geführt (gegenüber 25 % weltweit im Jahr 2022)
  • 45 % der Schweizer Reisenden sagen, dass sie bei der Ankunft einen grossartigen ersten Eindruck hatten, z.B. durch Begrüssungsgetränke und freundliches Personal (gegenüber 31 % weltweit im Jahr 2022)

Aktive Allies in der Reisebranche
Die Reisebranche spielt eindeutig eine Rolle bei der Veränderung von Einstellungen und Wahrnehmungen. Fast vier Fünftel (77 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden fühlen sich aufgrund der zunehmenden Inklusivität der Reisebranche beim Reisen wohler, bei genderfluiden oder genderqueeren Reisenden sind es weltweit 87 %. Ausserdem geniessen 77 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden die eigentliche Reisebuchung – nur 5 Prozentpunkte weniger als in der aktuellsten Umfrage zu Reisetrends von Booking.com, bei der alle Reisenden weltweit befragt wurden.**

Dennoch zeigt die Umfrage, dass noch viel mehr getan werden muss, um den Bedürfnissen von LGBTQ+-Reisenden gerecht zu werden. Während beim Check-in häufig Tipps und Informationen zur Umgebung gegeben werden (37 %), sind spezielle Tipps für LGBTQ+-Reisende viel seltener – nur 27 % der Schweizer LGBTQ+ Reisenden haben dies erlebt. Etwa ein Viertel (28 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden möchte Informationen über die örtlichen Gegebenheiten bezüglich LGBTQ+ erhalten, wie z.B. lokale Gesetze, religiöse Rahmenbedingungen und Tipps, wo man in Sicherheit ist. Bei Reisenden, die sich als trans* und genderfluid oder genderqueer identifizieren, steigt dieser Anteil global deutlich auf 51 %.

Es besteht ein klarer Bedarf für Reiseunternehmen, als Allies aufzutreten, um Richtlinien umzusetzen, die für LGBTQ+-Reisende inklusiv sind und sie willkommen heissen:

  • 64 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden informieren sich vor der Reise über Reisemarken und -erlebnisse, um herauszufinden, welche Rolle sie bei der Unterstützung von Menschen spielen, die sich als LGBTQ+ identifizieren.
  • 67 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden geben an, dass sie eher Reisen und Erlebnisse bei Marken buchen, die Personen aus der LGBTQ+-Community gehören, als bei Marken, bei denen dies nicht der Fall ist (gegenüber 55 % global im Jahr 2022), wobei weltweit queere (73 %) und pansexuelle (71 %) Reisende dies noch eher tun.
  • 71 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden stimmen zu, dass sie eher Fluggesellschaften und Marken mit inklusiven Richtlinien (z.B. geschlechtsneutrale Uniformen) bevorzugen, wobei dieser Anteil global bei transmaskulinen Reisenden auf 86 % und bei transfemininen Reisenden auf 83 % ansteigt.

Seit seiner Einführung im Jahr 2021 bietet das Travel Proud-Programm von Booking.com kostenlose Trainings für inklusive Gastfreundschaft für Unterkünfte an, um ihnen zu helfen, ein besseres Verständnis für die spezifischen Herausforderungen zu entwickeln, mit denen LGBTQ+-Reisende konfrontiert sind. Ausserdem erfahren sie, was getan werden kann, damit sich alle Gäste willkommener fühlen, unabhängig davon, woher sie kommen, wen sie lieben oder wie sie sich identifizieren. Das Training ist jetzt auf Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, brasilianischem Portugiesisch und Deutsch verfügbar. Es wird in allen Sprachen mindestens einmal pro Woche angeboten. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 24’000 durch das Programm zertifizierte Unterkünfte auf Booking.com, Travel Proud-Aufenthalte sind in 118 Ländern und Gebieten sowie in über 7’030 Städten verfügbar.

«In einer Welt zunehmender Widersprüche und Instabilität überrascht es nicht, dass die LGBTQ+-Reisenden von heute gleichzeitig vorsichtiger und selbstbewusster sind», sagt Arjan Dijk, CMO und Senior Vice President bei Booking.com. «Ich verstehe das Selbstvertrauen, das daraus entsteht, als schwuler Mann aufzuwachsen und zu lernen, sich in der Welt zurechtzufinden, sowie die zusätzlichen Gedanken und Bedenken rund um das Thema Sicherheit und Wohlbefinden, mit denen sich LGBTQ+-Reisende in dieser Umfrage weiterhin auseinandersetzen. Wir bei Booking.com möchten, dass alle die Möglichkeit haben, die Welt zu entdecken und dabei zu jeder Zeit sie selbst sein können. Obwohl die Sichtbarkeit, das Verständnis und die Akzeptanz von LGBTQ+-Personen in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht haben, können wir diesen Fortschritt nicht als selbstverständlich betrachten. Die Reisebranche sollte danach streben, ein Vorbild für Inklusion zu sein, und dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle entfalten können, egal ob sie in der Nähe oder ans andere Ende der Welt reisen.» (Booking.com/mc/ps)

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