Alles andere als gemütlich – Helvetia Kunstpreisträger Kaspar Ludwig an der LISTE

Alles andere als gemütlich – Helvetia Kunstpreisträger Kaspar Ludwig an der LISTE
Helvetia Kunstpreisträger Kaspar Ludwig. Bild: YouTube / Helvetia Versicherungen)

Basel – Kaspar Ludwig, Gewinner des Helvetia Kunstpreises 2019, lädt in seiner Soloausstellung an der diesjährigen LISTE – Art Fair Basel die Messebesucher mit einer Marmorbank, Kissen und Vasen in Menschengrösse zum Verweilen ein – jedoch nur auf den ersten Blick. Die internationale Messe für junge Kunst in Basel dauert vom 10. bis 16. Juni 2019.

Kommende Woche sind an der LISTE – Art Fair Basel die Werke von jungen, aufstrebenden Kunstschaffenden zu sehen. Mit einer Soloausstellung wird auch Kaspar Ludwig präsent sein, der im März mit dem diesjährigen Helvetia Kunstpreis ausgezeichnet worden ist. Kaspar Ludwig war bereits vor einem Jahr als Besucher an der LISTE. Das Messegetümmel und die zahlreichen Galerien und Kunstwerke riefen in ihm ein Gefühl der Klaustrophobie hervor. Dieses Erlebnis inspirierte ihn für seinen Auftritt an der diesjährigen LISTE. Sein Projekt umfasst eine «Bank», zwei «Vasen» und «Kissen».

Kein Ort, um sich auszuruhen
Kaspar Ludwig verwendet in seiner Arbeit oft Alltagsgegenstände. Er ist sich aber bewusst, dass Menschen das Alltägliche oft nicht mehr wahrnehmen. Darum modifiziert er diese Alltagsgegenstände so, dass eine neue Sicht darauf entsteht. Zum Beispiel ist die Sitzbank aus weissem Carrara-Marmor gefertigt und erinnert an einen grossen Park einer italienischen Villa. Jedoch hat sie Ludwig so konstruiert, dass die Sitzfläche schief ist. Der Ort, der auf den ersten Blick eine kurze Pause verspricht, verwandelt sich in etwas Unbehagliches.

Die Nackenkissen bestehen anstelle des üblichen weichen und geschmeidigen Materials aus Messing, ihre Oberflächen sind glatt und reflektierend und vor allem sind sie hart und daher ungeeignet für ihren eigentlichen Gebrauch. Die Vasen in Menschengrösse mit ihren stark verlängerten Silhouetten und ihren Ohren muten an wie menschliche Körper. Ihre leicht gekrümmte Haltung suggeriert einen Zustand der Erschöpfung oder des Schmerzes.

Soloausstellung als Teil des Förderpreises
Der Soloauftritt von Kaspar Ludwig an der LISTE ist Teil des Förderpreises von Helvetia. Zusammen mit dem Preisgeld von 15 000 Franken soll er beim Start in die berufliche Laufbahn helfen. Der Auftritt an der LISTE bietet den jungen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, ihr Schaffen einem breiten Fachpublikum zu präsentieren und ein Netzwerk aufzubauen. Gekürt werden die Preisträgerinnen und Preisträger von einer Jury, in der Mitglieder von bekannten Kunstinstitutionen vertreten sind. Sie besteht dieses Jahr aus Ines Goldbach (Direktorin Kunsthaus Baselland) Olivier Kaeser (Freischaffender Kurator), Joanna Kamm (Direktorin LISTE – Art Fair Basel), Andreas Karcher (Leiter Fachstelle Kunst Helvetia), Nathalie Loch (Kuratorin Helvetia Kunstsammlung) und Karine Tissot (Direktorin Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains).

Kunstengagement von Helvetia
Der Helvetia Kunstpreis ist ein wesentlicher Teil des Kunstengagements der international tätigen Versicherungsgruppe. Seit 2004 wird er jährlich an ein Nachwuchstalent verliehen. Helvetia, die auch Kunst versichert, verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Schweizer Kunst mit einer über 70-jährigen Geschichte. Die Sammlung konzentriert sich auf Malerei, Zeichnungen und Fotografie. Im Helvetia Art Foyer – einem eigenen, für die Öffentlichkeit zugänglichen Ausstellungsraum am Hauptsitz in Basel – zeigt Helvetia jährlich bis zu vier Ausstellungen mit Werken aus der eigenen Sammlung oder Solopräsentationen von Künstlerinnen und Künstlern, deren Arbeit in der Sammlung vertreten sind.¨ (Helvetia/mc/ps)

Informationen zur LISTE – Art Fair Basel
Kaspar Ludwig, Gewinner Helvetia Kunstpreis 2019
Stand 2/1/4
Burgweg 15, Basel


Vernissage
Montag, 10. Juni 2019, 18 bis 21 Uhr, freier Eintritt

Messe
Dienstag bis Samstag, 11. bis 15. Juni 2019, 13 bis 21 Uhr
Sonntag, 16. Juni 2019, 13 bis 18 Uhr

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