Kunsthaus Zürich zeigt noch bis 22. September «Provenienzen im Fokus»

Kunsthaus Zürich zeigt noch bis 22. September «Provenienzen im Fokus»
Edvard Munch: Kopf bei Kopf. (Bild: zvg)

Zürich – Noch bis zum 22. September 2019 zeigt das Kunsthaus Zürich anhand prominenter Beispiele – darunter Werke von Corinth, Dix, Kollwitz und Munch – Erkenntnisse aus dem Provenienz-Forschungsprojekt der Grafischen Sammlung.

Begleitend zur Ausstellung «Stunde Null», die anhand von 70 Kunstwerken zeigt, wie viele künstlerischen Energien der Zweite Weltkrieg band und wie viele sein Ende wiederum freisetzte, präsentiert das Kunsthaus in einer Sonderschau Ergebnisse aus dem vom Bundesamt für Kultur unterstützten Forschungsprojekt zu den Zugängen von Werken auf Papier aus der Grafischen Sammlung.

Keine Raubkunst
Untersucht wurden 3’900 Werke, die im Zeitraum von 1933 bis 1950 in die Grafische Sammlung gelangt sind. Keines der untersuchten Werke konnte als Raubkunst deklariert werden – so lautet eines der Ergebnisse. Zwei Drittel der Zugänge können als unbedenklich eingestuft werden. Bei den übrigen Werken konnte mindestens der Vorbesitzer oder die Vorbesitzerin identifiziert werden, es besteht jedoch weiterer Forschungsbedarf. Die Forschungsresultate über die untersuchten Arbeiten auf Papier sind auf der Website des Kunsthauses im Bereich Provenienzforschung publiziert. Teile davon sind in der ebenfalls mithilfe des Bundesamtes für Kultur realisierten «Sammlung Online» veröffentlicht, wo die Recherche auf Gemälde und Skulpturen der Kunsthaus-Sammlung ausgedehnt werden kann.

Forschung wird fortgesetzt
Mit der Einrichtung einer festen Stelle für Provenienzforschung trägt das Kunsthaus dafür Sorge, dass weitere Teile des Bestandes der Grafischen Sammlung wie auch der Sammlung der Gemälde und Skulpturen wissenschaftlich erschlossen und Ergebnisse publiziert werden können. Die vom Provenienzbeauftragten Joachim Sieber in den Sammlungsräumen zusammengestellte Präsentation «Provenienzen im Fokus» soll dazu anregen, die Forschung zur Herkunft von Kunstwerken, die sich in der Regel hinter den Kulissen abspielt, analog und noch mehr online zu verfolgen. Denn in Datenbanken können die umfangreichen Ergebnisse detaillierter ausgebreitet, über den Kreis von Museumsbesucherinnen hinaus zugänglich und auf dem aktuellen Stand gehalten werden.

Letzte öffentliche Führung
Die letzte öffentliche Führung zur Ausstellung «Stunde Null», die am 22. September endet, findet am Donnerstag, 5. September um 15 Uhr statt. Nähere Angaben auf www.kunsthaus.ch. Für Fachgremien, Vereine und Gruppen bietet sich auch kurzfristig noch die Buchung einer privaten Führung an – unter [email protected].

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