Reisefieber: Wie die Schweizer Bevölkerung Ferien macht

Reisefieber: Wie die Schweizer Bevölkerung Ferien macht
(Photo by Deanna Ritchie on Unsplash)

Glattbrugg – Die Reiselust der Schweizerinnen und Schweizer ist so gross wie schon lange nicht mehr. 28% der Befragten gaben bei einer repräsentativen Marktstudie der Hotelplan Group an, in den nächsten zwölf Monaten mehr reisen zu wollen als vor Ausbruch der Pandemie, sogar 38% wollen mehr reisen als im vergangenen Jahr. In einer Region ist die Reiselust besonders ausgeprägt: Laut der Marktstudie planen überdurchschnittlich viele Tessinerinnen und Tessiner in den nächsten Monaten zu verreisen.

Auch geben die Schweizerinnen und Schweizer für Ferien mehr Geld aus: Bei 36% der Befragten sind die Ausgaben seit der Pandemie gestiegen. Allerdings zeigt sich hier ein deutlicher Röstigraben: Während in der Deutschschweiz 11% der Befragten angaben, ihre Reiseausgaben seien deutlich gestiegen, gaben im Vergleich mit der restlichen Schweiz die Romands am häufigsten an, ihr Budget sei deutlich gesunken.

Reisebüros vor Instagram, Facebook und Tiktok
Als Informationsquelle für ihre Reisen setzen die Schweizerinnen und Schweizer vor allem auf Online-Suchmaschinen (51%). Empfehlungen von Bekannten (32%) und Reisebüros (14%) sind weitere Informationsquellen. Soziale Medien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Reiseinspiration, wobei Instagram mit 12% die beliebteste Plattform für die Ferienrecherche ist. Facebook und Tiktok folgen mit 7% bzw. 6%.

Anreise und Unterkunft getrennt oder als Paket?
Die meisten Schweizerinnen und Schweizer buchen Anreise und Unterkunft getrennt (33%). 27% der Befragten buchen nur die Unterkunft und reisen mit dem eigenen Fahrzeug an. 24% setzen auf den Komfort und die Sicherheit von Pauschalreisen. Letztere sind vor allem bei den Befragten aus der Deutschschweiz beliebt. Die Westschweizerinnen und Westschweizer buchen dagegen oft nur die Anreise, um dann bei Bekannten zu übernachten.

Auch bei der Wahl des Reiseanbieters zeigt sich der Röstigraben beim Budget: Neben den Tessinerinnen und Tessinern achten die Romands deutlich stärker auf den Preis als die Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer, und auch Promotionen und Vergünstigungen spielen für sie eine wichtigere Rolle. In zwei Punkten sind sich aber alle Schweizerinnen und Schweizer einig: Gute Bewertungen der Reisemarke (53%) und Vertrauen und Zuverlässigkeit (44%) sind wichtige Kriterien bei der Wahl des Reiseanbieters.

Fliegen so beliebt wie vor der Pandemie
Die Flugreise bleibt nach wie vor sehr populär: 41% der befragten Schweizerinnen und Schweizer verreisen am liebsten in der Luft in die Ferien – genauso viele wie vor der Pandemie. Ebenfalls beliebt sind Reisen mit dem Zug (35%) oder mit dem eigenen oder gemieteten Wohnmobil (21%). 15% entscheiden sich für die Reise per Fernbus.

Top-Kriterium zur Wahl eines Transportmittels sind der Reisekomfort (57%), gefolgt von der Reisezeit (43%) und dem Preis (37%) – wobei dieser wiederum für die Romands wichtiger ist als die Reisezeit. 45% der Befragten in der Westschweiz gaben an, ein Transportmittel aufgrund des Preises zu wählen.

Komfort, Lage und Service im Resort geniessen
Die wichtigsten Kriterien bei der Wahl der Unterkunft sind der Komfort (53%), gefolgt von dem Preis (49%) und der Lage (47%). So erstaunt es nicht, dass die meisten Schweizerinnen und Schweizer ihre wohlverdiente Auszeit in Hotels oder Resorts verbringen (54%). 23% der befragten Schweizerinnen und Schweizer übernachten in den Ferien am liebsten in gemieteten (15%) oder eigenen Ferienwohnungen (8%). Eigene Wohnmobile und Zelte sind mit 3% weniger populär.

«Generation Gap» beim Reisen
In der Studie machen sich nicht nur Unterschiede zwischen den Regionen, sondern auch zwischen Jung und Alt bemerkbar. Die befragten Personen unter 45 hat das Reisefieber besonders gepackt. Das geht jedoch nicht spurlos am Bankkonto vorbei: 45% der jüngeren Generation haben höhere Reiseausgaben als noch vor der Pandemie.

Es überrascht nicht, dass Instagram und Tiktok vor allem von der jüngeren Generation zur Reiseplanung genutzt werden – aber auch TV, Printmedien & Radio sowie Reisekataloge sind vor allem bei den unter 45-jährigen beliebt. Bemerkenswerte Generationenunterschiede zeigen sich auch in der Transportwahl. Die älteren Generationen bevorzugen das Auto und verzichten am häufigsten auf Flugreisen. Die jüngsten Befragten wiederum reisen am liebsten in der Luft an ihr Traumziel. (mc/pg)

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