Autoreise durch die Berge

Autoreise durch die Berge

Berlin – Eine Fahrt mit dem eigenen Auto durch die Berge ist immer ein Erlebnis. Enge Kurven und ein fantastischer Ausblick üben auf viele Autofahrer eine große Faszination aus. Dabei gilt: Vorbereitung ist die halbe Miete. Um gut und sicher mit dem Fahrzeug über die Berge zu kommen, sind einige Punkte zu beachten.

Bei einer Gebirgsfahrt ist Weitblick das A und O. Damit ist nicht der schöne Ausblick auf die Berge und Täler gemeint. Vielmehr geht es darum, möglichst vorausschauend zu fahren. Viele Autofahrer schauen nur wenige Meter beziehungsweise bis zur nächsten Kurve nach vorne. Besser ist es, die gesamte Umgebung im Blick zu haben. So fährt es sich entspannter und der Fahrer erkennt frühzeitig, ob ihm ein Fahrzeug entgegenkommt, wie die Strecke verläuft und ob es Warnhinweise gibt. Noch bevor die Reise beginnt, sind allerdings einige Vorbereitungen zu treffen.

Eine gute Vorbereitung ist wichtig

Eine gute Vorbereitung ist vor jeder Reise sinnvoll. Doch vor allem bei Bergtouren ist es wichtig, die Strecke vorher noch einmal zu kontrollieren und zu prüfen, ob alle Wege befahrbar sind. Baustellen und Witterungsverhältnisse können das Befahren von Straßen behindern oder gar unmöglich machen. Zudem können je nach Jahreszeit einige Bergpässe für den Verkehr komplett gesperrt sein.

Nicht nur für den Autofahrer, sondern auch für das Auto selbst stellt eine Fahrt durch die Berge eine große Herausforderung dar. Deshalb sollte es sich in einem einwandfreien Zustand befinden. Folgende Bestandteile des Fahrzeugs sind vor Reisebeginn zu überprüfen:

  • Bremsen und Bremsflüssigkeit
  • Ölstand
  • Kupplung
  • Kühlsystem
  • Zahnriemen

Fahrzeug in der Werkstatt warten lassen

Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, lässt sein Auto in der Werkstatt professionell warten. Im Rahmen der Wartung können außerdem die Reifen überprüft werden. Dies ist vor einer Bergfahrt ebenfalls sehr wichtig. Die Qualität der Reifen wirkt sich stark auf die Sicherheit der Reise aus. Auf steilen, schmalen und möglicherweise schneebedeckten Bergpässen ist ein optimaler Grip von größter Bedeutung. Die Reisen sollten deshalb über ausreichend Profil und den optimalen Reifendruck verfügen.

Hinweis: Wer in ein Wintersportgebiet fährt, muss unterwegs mit winterlichem Wetter rechnen. Dann werden möglicherweise Schneeketten gebraucht. In einigen Ländern sind Schneeketten sogar Pflicht. In der Schweiz gibt es keine allgemeine Schneekettenpflicht. Eine Ausnahme sind Straßen, die mit dem Signal „Schneeketten obligatorisch“ gekennzeichnet sind. Auf diesen Strecken sind Schneeketten verpflichtend anzubringen. Das Mitführen von Schneeketten in der Schweiz ist somit empfohlen.

Mit den Verkehrsregeln vertraut machen

Zu einer guten Reisevorbereitung gehört auch, sich mit den allgemeinen Verkehrsregeln nochmals vertraut zu machen. Dadurch lassen sich gefährliche Fahrmanöver auf engen Straßen und böse Überraschungen vermeiden. Die regulären Verkehrsregeln des Landes gelten selbstverständlich auch in den Bergen.

Die wichtigste Regel beim Fahren in den Bergen lautet: Fahrzeuge, die bergauf fahren, haben Vorfahrt vor Autos, die bergab fahren! Dies ist darin begründet, dass Fahrzeuge, die einen Berg hinauf fahren, nicht so leicht anfahren können. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Nicht jeder Verkehrsteilnehmer kennt die Regel und hält sich daran.

Wer in den Bergen „rast“, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Der Bußgeldkatalog der Schweiz sieht generell hohe Bußgelder für Verstöße gegen das Verkehrsrecht vor. Als „Raser“ gilt man in der Schweiz wie folgt:

  • bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 80 km/h auf Autobahnen
  • bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 60 km/h außerorts
  • bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h innerorts

Wer in der Schweiz wegen einer Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit als „Raser“ verurteilt wird, muss schlimmstenfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu vier Jahren rechnen. Zusätzlich drohen ein hohes Bußgeld und ein lebenslängliches Fahrverbot. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Schweizer, sondern auch für Reisende aus Deutschland, die in der Schweiz „geblitzt“ werden. Die Höhe der Bußgelder für eine Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts richtet sich nach der Schwere des Verstoßes. Laut Bußgeldkatalog der Schweiz fallen folgende Bußgelder an:

  • Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts 1 bis 5 km/h: 40 CHF
  • Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts 6 bis 10 km/h: 120 CHF
  • Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts 11 bis 15 km/h: 250 CHF

Bei einer Überschreitung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit ab 16 km/h setzen sich die Sanktionen aus hohen Bußgeldern, Fahrverboten, Führerscheinentzug sowie strafrechtlichen Anzeigen zusammen.

Mehr zu den Bußgeldern auf: bussgeldkatalog.org

Anfahren am Berg üben

Für erfahrene Autofahrer mag das banal klingen. Doch wer einmal mit einem schwer beladenen Fahrzeug im Gebirge unterwegs war, weiß, dass das Anfahren am Berg gar nicht so einfach ist. Deshalb ist es ratsam, es vor Reisebeginn noch einmal zu üben. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kupplung nicht schleift und die Handbremse genutzt wird.

Tipp: Im Gebirge ist es grundsätzlich besser, mit einem niedrigen Gang mit höherer Drehzahl zu fahren, um den Automotor nicht zu überlasten und einer Motorüberhitzung vorzubeugen. Eine Drehzahl von 3000 ist beim Fahren in den Bergen völlig normal. Das Fahrzeug verbraucht dabei natürlich mehr Sprit. Da Tankstellen in den Bergen für gewöhnlich seltener zu finden sind als im Flachland, empfiehlt es sich, das Auto vor der Reise vollzutanken. (BK/mc/hfu)


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