Schauspielerin Christiane Hörbiger gestorben

Schauspielerin Christiane Hörbiger gestorben
Christiane Hörbiger. (1938-2022)

Wien – Die österreichische Schauspielerin Christiane Hörbiger ist tot. Die 84-Jährige starb am Mittwoch in Wien. Die Grimme-Preisträgerin stammte aus einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler-Dynastien und war bis ins hohe Alter aktiv. Zwar war sie auch immer wieder auf Theaterbühnen zu sehen, ihre wahre Berufung fand sie aber vor der Kamera. Als «Grande Dame» aus Film und Serien avancierte sie im Laufe ihrer jahrzehntelangen Karriere zum Publikumsliebling.

Hörbiger war eine der beliebtesten Fernsehschauspielerinnen im deutschsprachigen Raum und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, etwa den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk, den Adolf-Grimme-Preis, den Karl-Valentin-Orden, den Ernst-Lubitsch-Preis sowie den Deutschen Fernsehpreis und 2018 die Goldene Kamera für ihr Lebenswerk. Ihre Karriere umfasst rund 130 Film- und TV-Produktionen. Der grosse Durchbruch stellte sich in den 1980er-Jahren mit der erfolgreichen TV-Serie «Das Erbe der Guldenburgs» ein. Der überragende Erfolg mit der Serie «Julia» öffnete Hörbiger zahlreiche weitere Türen. So war sie etwa mit Nikolas Leytners Justizdrama «Die Geschworene» oder Paul Harathers Thriller «Die Gottesanbeterin» erfolgreich. Auch die Literaturverfilmung «Besuch der alten Dame» brachte ihr viele Lorbeeren ein.

Ihr Bühnendebüt als Recha in Lessings «Nathan der Weise» am Burgtheater im Jahr 1959 verlief hingegen zunächst wenig glanzvoll. Hörbiger erhielt vernichtende Kritiken und wechselte zwei Jahre später an die Städtischen Bühnen in Heidelberg. Über Salzburg, wo sie 1961 als Lottchen in Raimunds «Der Bauer als Millionär» erstmals neben ihrer Mutter auf der Bühne stand, kehrte sie jedoch wieder ans Burgtheater zurück und spielte dort noch einmal die Rolle der Recha, diesmal allerdings mit großem Erfolg.

Dennoch verliess sie 1966 erneut ihre Heimatstadt, um dem unentwegten Vergleich mit den Eltern und Geschwistern – auch die beiden Schwestern Maresa Hörbiger und Elisabeth Orth schlugen die Bühnen- und Filmkarriere ein – zu entgehen. Ab 1967 gehörte die Schauspielerin dem Ensemble des Schauspielhauses Zürich an. Hörbigers Rollenrepertoire umfasste neben den Klassikern wie Lessing und Schiller auch moderne Bühnenautoren sowie die grossen Repräsentanten der Wiener Theatertradition von Nestroy bis Schnitzler und Hofmannsthal. (mc/pg)

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