Tui Suisse macht trotz Ukraine-Krieg anhaltende Reiselust aus

Tui Suisse macht trotz Ukraine-Krieg anhaltende Reiselust aus
Viele Sonnenhungrige werden diesen Sommer auf Mallorca anzutreffen sein. (Pixabay)

Zürich – Der Krieg in der Ukraine wirkt sich noch nicht auf die Ferienpläne der Schweizerinnen und Schweizer aus. «Wir haben bislang noch keine Veränderungen im Buchungsverhalten festgestellt», sagte Tui-Suisse-Chef Philipp von Czapiewski am Mittwoch an einer Medienveranstaltung. Hoch im Kurs für die Sommerferien stehen Reiseziele rund um das Mittelmeer.

Nach dem Abflauen der Coronapandemie und der Aufhebung der Reisebeschränkungen in den meisten Ländern besteht laut dem Tui-Suisse-Chef ein grosser Nachholbedarf. «Die Menschen wollen wieder positive Erlebnisse, und der Buchungstrend für die Oster- und Sommerferien ist ungebrochen stark.» Im Monat Februar seien sogar mehr Reisen gebucht worden als im Vergleichsmonat vor der Pandemie.

Mittelmeer liegt im Trend
Die Top-Destinationen liegen laut von Czapiewski rund um das Mittelmeer. Am liebsten buchen die Kunden ihm zufolge derzeit Badeferien auf Mallorca und an der türkischen Stranddestination Antalya. Gerade in der Türkei könnten mit einem möglichen Ausfall der russischen Gäste im Sommer noch weitere Kapazitäten auf den Markt kommen.

Enger werden dürfte es im Sommer auch auf den griechischen Inseln Kreta, Kos und Rhodos. «Konzernweit rechnen wir im Jahr 2022 mit über 3 Millionen Buchungen in Griechenland.» Damit würde gar das Vorkrisen-Niveau von 2019 mit 2,8 Millionen Gästen wieder überschritten.

Preisentwicklung dynamisch
Aufgrund der gestiegenen Nachfrage müssen die Ferienhungrigen an manchen Destinationen auch tiefer in die Tasche greifen. «Die Preise entwickeln sich je nach Verfügbarkeit sehr dynamisch», so der Tui-Suisse-Chef. Eine generelle Preissteigerung im Vergleich zu vor der Krise sei jedoch nicht auszumachen.

Wer seine Flugreise bereits gebucht habe, müsse sich auch nicht um die gestiegenen Treibstoffpreise sorgen. «Ein nachträglich erhobener Zuschlag ist bei Tui Suisse ausgeschlossen», erklärte von Czapiewski. Für Kunden könne es sich aber durchaus lohnen, die Preise rechtzeitig zu fixieren.

Wieder längerfristige Buchungen
Nachdem die Vorlaufzeit für Buchungen während der Pandemie äusserst kurz war, zeigt nun der Trend wieder in die andere Richtung. «Gerade Familienferien werden wieder frühzeitig gebucht.» So würden aktuell bereits auffallend viele Anfragen zu den Herbstferien bearbeitet.

Gestiegen sei aber das Bedürfnis nach Sicherheit und Flexibilität. Weiterhin entschieden sich rund die Hälfte der Kunden für die im Jahr 2021 eingeführte Flex-Option, welche die Umbuchung oder Stornierung der Reise erleichtert. Tatsächlich genutzt werde die Option bis jetzt aber «nicht sehr oft», verriet der Geschäftsführer.

Erholung der Volumen erst ab 2023
Trotz der verheissungsvollen Aussichten rechnet die Schweiz-Tochter des Tui Konzerns mit einem weiteren Übergangsjahr. So seien etwa Städte- und Fernreisen noch nicht auf dem Vorkrisenniveau angekommen.

Insgesamt dürften die Volumen im Jahr 2022 leicht tiefer ausfallen als vor der Coronapandemie. «Eine Normalisierung wird sich wohl frühestens 2023 einstellen», sagte von Czapiewski. (awp/mc/pg)

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