GRIMALDI & PARTNERS: Wann ist der optimale Zeitpunkt, um zu verkaufen?

GRIMALDI & PARTNERS: Wann ist der optimale Zeitpunkt, um zu verkaufen?
Silvano Grimaldi, CEO Grimaldi & Partners. (Foto: zvg)

Wie können wir wissen, wann die Zeit gekommen ist, um zu verkaufen? Silvano Grimaldi, CEO der Grimaldi & Partners Vermögensverwaltung, zeigt Ihnen einige bewährte Ansätze aus der Technischen Analyse, die eine gute Entscheidungsgrundlage liefern.

Die amerikanischen und die europäischen Aktienmärkte sind mit Schwung ins Börsenjahr 2018 durchgestartet. Bereits liegen sie ein paar Prozentpunkte höher als Ende 2017. Und das vergangene Jahr war schon ein gutes Börsenjahr. Sowohl die Hauptaktienindizes DJIA, S&P 500, Eurostoxx50, DAX und SMI wie auch Einzelaktien haben Rekordstände erreicht. Ist es nun nicht Zeit, zu verkaufen bzw. die Aktiengewinne ins Trockene zu bringen? Wo liegt der optimale Zeitpunkt, um mit den Aktienanlagen Kasse zu machen? Silvano Grimaldi, CEO der Grimaldi & Partners Vermögensverwaltung, erklärt Ihnen Regeln der Technischen Analyse, einer bewährten Analysemethode, die der Vermögensverwalter erfolgreich einsetzt. Sie bietet einfach nachvollziehbare Entscheidungsgrundlagen, um besser den Verkaufszeitpunkt zu eruieren oder wenigstens zu beginnen, sich Gedanken über Gewinnmitnahmen zu machen.

Regel #1: Der Trend ist dein Freund.
Viele Anleger tun sich schwer, bei steigenden Aktienmärkten Aktien zu kaufen. Und umgekehrt sehen sie fallende Aktienkurse als grosse Einstiegschance. Allerdings, solange sich eine Aktie in einem intakten Aufwärtstrend befindet, ist sie aus charttechnischer Sicht weiterhin kaufenswert. Dies gilt als Beispiel beim Bauchemiehersteller SIKA. Wie aus der Chart ersichtlich liegt die Aktie auf einer steigenden Trendlinie. Der Aktienkurs hat diese Linie, im Fachjargon „Unterstützung“, nicht nach unten durchbrochen. Darum ist die Aktie trotz des massiven Kursanstiegs kaufenswert.

 

Regel #2: Die Trendlinie wird gebrochen.
Solange sich der Aktienkurs einer Aktie oder eines Aktienindexes auf der Trendlinie hält, besteht charttechnisch gesehen kein Grund um aus der Aktienposition auszusteigen. Die Zwischentiefs sollen die Trendlinie nicht nachhaltig unterschreiten. Als Beispiel: Beim Luxusgüterkonzern Pandora sah alles gut aus bis August 2016, als der Aktienkurs – wie in der Chart ersichtlich –, unter die Trendlinie gefallen war. Es gab zwar eine Erholung spät im 2016, allerdings konnte der Aktienkurs nicht mehr über die Trendlinie steigen: ein klassisches Beispiel eines Bruchs der Trendlinie. Und damit war der ideale Ausstieg aus der Aktie im Sommer 2016.

 

Regel #3: Nie ein fallendes Messer in die Hand nehmen.
Am Beispiel des Kursverlaufs von Pandora ist die Aktie seit dem Bruch der steigenden Trendlinie im 2016 weiter gefallen. Wenn der Aktienkurs die steigende Trendlinie nach unten verlässt, sollten wir von der Aktie Abschied nehmen. Die Versuchung, stattdessen die Aktie zu kaufen, wenn sie am Fallen ist, kann sehr teuer zu stehen kommen. Wie aus der Chart ersichtlich ist, hat sich der Aktienkurs fast halbiert, vom Hoch im Sommer 2016 bis zum Tief im Dezember 2016. Darum, umgekehrt, solange die fallende Trendlinie nicht nachhaltig nach oben durchbrochen wird, sollten wir lieber die Finger von einem Aktienengagement lassen.

 

Regel #4: Eine starke Unterstützungszone wird gebrochen.
Anfang 2017 hat der Aktienkurs des Pharmariesen GlaxoSmithKline ein Zwischentief um 1500p markiert. Danach folgte eine Kurserholung bis ca. 1720p. Von diesem Kursniveau her begann die Aktie zu fallen. Bereits im Laufe Juli 2017 war die steigende Trendlinie um 1630p gebrochen, was bereits ein erstes Zeichen für den Verkauf der Aktie darstellte. Allerdings erreichte die Aktie zwischen August und November gut dreimal das alte Tief um 1500p. Dies hätte für einen Seitwärtstrend sprechen können und damit für zumindest ein Halten der Aktienposition für hartnäckige Anleger, die an der Aktie von GlaxoSmithKline festhalten wollten trotz des Bruchs der Trendlinie bei ca. 1630p. Als dann der Aktienkurs diese starke Unterstützungszone um die 1500p im November nach unten durchbrochen hatte, haben wir ein zweites starkes Verkaufssignal erhalten. Spätestens dann hätten wir also als hartnäckige Anleger idealerweise die Aktie um die 1500p verkaufen sollen.

 

Regel #5: Scheitern eines vorausgegangenen Hochs.
Während eines starken Aufwärtstrends übertrifft eine Aktie das vorausgegangene Hoch und markiert ein neues Hoch. Aber manchmal stellt das neue Haupthoch eine Barriere dar. Dies war zum Beispiel der Fall bei der Aktie von GlaxoSmithKline. Wie aus der Chart ersichtlich, versuchte der Aktienkurs mehrmals über 1720p zu steigen. Allerdings gelang dies nicht. Sind wir in einer Aktie investiert, die das letzte Haupthoch nicht nach oben durchbricht, ist das eine gute Gelegenheit, um auf einem hohen Niveau Gewinne mitzunehmen!

 

Fazit:
Die Technische Analyse ist allgemein eine bewährte Analysemethode und ein gutes Hilfsmittel für ein besseres Aktienmanagement. Grimaldi & Partners Vermögensverwaltung setzt dieses Instrument seit Jahren erfolgreich ein. Allerdings, als Anleger sollen wir dessen bewusst sein, dass es keinen perfekten Ansatz gibt. Sich blind auf eine Entscheidungsregel zu verlassen, kann zu schlechteren Ergebnissen führen. Wichtiger ist es, die verschiedenen Ansätze miteinander zu kombinieren und so einen Mechanismus in der Hand zu haben, der uns besser entscheiden lässt, wann die Zeit reif ist, um aus einem Aktienengagement auszusteigen. (Grimaldi & Partners/mc/ps)

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