CH-Schluss: SMI auf neuem Jahreshoch

CH-Schluss: SMI auf neuem Jahreshoch

Zürich – Die Schweizer Börse hat sich am Dienstag von ihrer freundlichen Seite gezeigt. Der Swiss Market Index (SMI) erklomm um die Mittagszeit gar ein neues Jahreshoch, bevor die Gewinne in der zweiten Tageshälfte etwas erodierten. Die Anleger warteten zuversichtlich auf die geldpolitischen Entscheidungen und Aussagen der Notenbank (Fed) an diesem Mittwoch, erklärten Marktteilnehmer die Gewinne.

Sie vertrauten also darauf, dass die «Politik des billigen Geldes» weitergeht. Händler warnten jedoch gleichzeitig vor zu grosser Euphorie. Die Brexit-Thematik und der Handelsstreit zwischen den USA und China seien nicht einfach verschwunden. Je nach Nachrichtenlage könnte es schnell zu Gewinnmitnahmen im grösseren Stil kommen, meinte ein Marktteilnehmer.

Der SMI schloss am Dienstag 0,31 Prozent höher bei 9’525,92 Punkten. Bei 9’582,91 Zählern markierte der Blue-Chips-Index zwischenzeitlich ein Jahreshoch. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,46 Prozent auf 1’472,82 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,31 Prozent auf 11’273,08 Punkte. Bei den 30 SLI-Werten kamen auf 22 Gewinner 8 Verlierer.

Gesucht waren am Berichtstag konjunkturabhängige Aktien und Banken. Credit Suisse (+0,7%), Julius Bär (+1,0%) und UBS (+1,4%) etwa setzten den positiven Trend vom Montag fort. Zu Wochenbeginn hatten vor allem die Fusionsgespräche der deutschen Grossbanken Commerzbank und Deutsche Bank die Kurse angeheizt.

Partners Group hingegen schlossen nach Zahlen 2,7 Prozent tiefer. Der Assetmanager hat 2018 mehr Gewinn erzielt und will die Dividende erhöhen. Da es für einmal keine weiteren positiven Überraschungen gab, nahmen die Anleger ihre Gewinne mit. Die Papiere hatten davor in diesem Jahr um mehr als ein Fünftel zugelegt.

Swiss Re fielen um 0,2 Prozent. Der Rückversicherer hatte am Vortag bestätigt, man gehöre zum Konsortium, das sowohl den Flugzeughersteller Boeing als auch die Ethiopian Airlines versichert hat. Auf Swiss Re könnten somit nach dem Absturz eines Boeing-Flugzeugs Schadenersatzforderungen zukommen.

Grosse Gewinne verzeichneten die Papiere der Uhren- und Luxusgüterhersteller Swatch (+3,1%) und Richemont (+1,7%) nach den neuesten Daten zu den Schweizer Uhrenexporten. Diese sind im Februar um nominal 3,4 Prozent gestiegen. Dabei wuchs der sehr wichtige Markt China vergleichsweise stark.

Andere Zykliker wie Dufry (+2,2%), Kühne+Nagel (+1,7%) oder Schindler (+1,6%) und Sika (+1,4%) standen ebenfalls auf den Einkaufslisten der Investoren. Von den Vortagesverlusten erholt zeigten sich die Papiere des Halbleiterproduzenten AMS (+4,4%).

Die defensiven Schwergewichte hielten nicht ganz mit. Allen voran Roche büssten im späten Handel an Terrain ein und schlossen 0,4 Prozent tiefer. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte für alle klinischen Forschungsprogramme des Partners AbbVie mit dem Medikament Venclexta zur Behandlung des Multiplen Myeloms einen teilweisen Marschhalt verfügt. In den USA wird das Mittel von Roche und AbbVie gemeinsam verkauft.

Nestlé gewannen 0,5 Prozent, während Novartis um 0,2 Prozent sanken.

Bei den Firmen aus der zweiten und dritten Reihe fielen Hochdorf (+8,4%) positiv auf. Der Milchpulverproduzent hat 2018 zwar einen Gewinneinbruch verbucht, will aber die Dividende trotzdem stabil halten. «Das Schlimmste dürfte eingepreist sein», sagt ein Händler mit Blick auf die hohen Kursverluste in den Wochen zuvor.

Ebenfalls nach Zahlen stiegen Asmallworld (+6,3%), Schlatter (+4,2%) und Huber+Suhner (+2,8%).

Für Gesprächsstoff an der Börse sorgte ausserdem die IPO-Ankündigung von Stadler Rail. Ein Händler sprach von regem Interesse. (awp/mc/ps)

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