Klingelnberg schreibt im ersten Halbjahr tiefrote Zahlen
Zürich – Klingelnberg hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 (per Ende September) aufgrund des schwierigen Umfelds klar weniger umgesetzt als in der Vergleichsperiode. Unter dem Strich resultierte ein Verlust. Am Ausblick hält der Maschinenbauer fest.
Der Umsatz reduzierte sich im ersten, üblicherweise schwächeren Halbjahr um gut 23 Prozent auf 103,6 Millionen Euro, wie das auf Kegelrad- und Stirnradbearbeitung spezialisierte Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Insbesondere die anhaltenden Diskussionen und Unsicherheiten rund um Zölle sowie protektionistische Tendenzen hätten den internationalen Handel belastet, heisst es zum Geschäftsumfeld im ersten Semester. Hinzu sei die wirtschaftliche Schwäche in Europa gekommen, die sich vor allem im Automobilsektor bemerkbar gemacht habe. Und auch im wichtigen Markt China verlaufe die wirtschaftliche Erholung in diesen Segmenten langsamer als erwartet.
Das operative Ergebnis (EBIT) fiel in der Folge auf -13,3 Millionen Euro in den negativen Bereich, im Vorjahr hatte hier noch ein knappes Plus von 0,5 Millionen resultiert. Der Reinverlust erhöhte sich auf 14,8 Millionen von 1,8 Millionen markant.
Zuversicht schöpft das Unternehmen aus dem Auftragseingang. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen habe man die Marktposition gestärkt und den Auftragseingang signifikant ausgebaut, so Klingelnberg. Konkret zogen die Bestellungen im Vergleich zur Vorjahresperiode um über 18 Prozent auf 119,6 Millionen Euro an.
Zuversicht für zweites Semester dank Auftragseingang
Mit diesem Zuwachs gehe man gestärkt in das weiterhin von Unsicherheiten geprägte zweite Halbjahr, heisst es mit Blick nach vorne. Gleichzeitig wird auf die Saisonalität der beiden Geschäftshalbjahre verwiesen, welche dieses Jahr besonders ausgeprägt sei.
«Aufgrund des zuletzt gestiegenen Auftragseingangs und der verbesserten Projektlage haben wir guten Grund, für das zweite Halbjahr zwar vorsichtig, aber gleichzeitig zuversichtlich zu sein», lässt sich in der Mitteilung CEO Philipp Kannengiesser zitieren.
Darüber hinaus profitiere das Unternehmen von der wachsenden Bedeutung energieintensiver Datenverarbeitungszentren, insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz. In den USA sorge der steigende Energiebedarf dieser Rechenzentren für zusätzliche Impulse, etwa durch Investitionen in Gasturbinen.
In der Folge bestätigt Klingelnberg die Vorhersage vom Juni: Es gebe keine Gründe, die bestehende Prognose eines positiven Ergebnisses zu ändern. Man bleibe vorsichtig optimistisch. (awp/mc/ps)