Bevölkerung schätzt den Schweizer Wald – und sorgt sich um ihn

Bevölkerung schätzt den Schweizer Wald – und sorgt sich um ihn
(Photo by Irina Iriser on Unsplash)

Bern – Der Wald bedeutet den Menschen in der Schweiz viel. Sie nutzen ihn häufig als Erholungsraum, wollen den Wald als Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschützt sehen, schätzen seinen Schutz vor Naturgefahren und befürworten die Holznutzung. Sorgen bereitet der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf den Wald. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage, die alle 10 Jahre im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU durchgeführt wird. Die Ergebnisse unterstützen die Ziele der Schweizer Waldpolitik.

Die Umfrage zeigt, dass praktisch die gesamte Bevölkerung (95%) in den Wald geht, meist regelmässig. Das ist ein neuer Höchstwert. Das Naturerlebnis, die frische Luft und die Distanz zum Alltag sind wichtige Motive für einen Waldaufenthalt. Insgesamt gewinnt der Wald als Rückzugsort an Bedeutung. Dabei wollen einige im Wald die Natur beobachten und die Ruhe geniessen, andere wiederum wollen sich bewegen und Sport treiben.

Der überwiegende Teil der Befragten fühlt sich nach einem Waldbesuch entspannter als zuvor. Der Anteil der Befragten, die sich im Wald nie gestört fühlen, ist 2020 mit 53,5 Prozent aber deutlich tiefer als 2010 (74 %). Am meisten stören Abfall, Zerstörung und Vandalismus, Party feiernde Menschen und Personen, die auf dem Bike unterwegs sind. Insgesamt bleibt die Zufriedenheit über den Aufenthalt im Wald aber hoch.

Wertvolle Funktionen des Waldes
Für die Befragten ist die wichtigste Funktion des Waldes diejenige als Lebensraum für Pflanzen und Tiere (92,6 %). Deutlich mehr Personen akzeptieren Totholz, das für die Biodiversität wichtig ist. Weitere wichtige Funktionen sind die Sauerstoffproduktion (83,7 %) und der Schutz vor Naturgefahren (83,6 %). Häufig nannten die Befragten auch, dass der Wald zur Minderung des Klimawandels beiträgt (79,2 %); dies wurde erstmals gefragt.

Den Wald nutzen
Wie bereits 2010 halten über zwei Drittel der Befragten die den Schweizer Wäldern entnommene Holzmenge für «gerade richtig». In den Alpen und auf der Alpensüdseite finden mehr Leute, es werde eher zu wenig Holz genutzt. Zahlen zeigen: Von den 8,2 Millionen Kubikmetern Holz, die jährlich nachhaltig genutzt werden könnten, wurde im Jahr 2020 gut die Hälfte geerntet.

Wald und Klimawandel
Die Waldgesundheit hat sich aus Sicht der Befragten gegenüber der letzten Umfrage deutlich verschlechtert. Diese stärkere Sorge um den Wald kann durch die sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels, z.B. durch Trockenheit oder Stürme, auf die Wälder erklärt werden. Der Klimawandel wird von der Bevölkerung denn auch als Hauptursache für die Gefährdung der Wälder angesehen (32 %). (mc/pg)

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