Robert Jakobs Wirtschaftslupe: China bekommt CO2 -Doping

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: China bekommt CO2 -Doping
Die Schweiz produziert 63 Terawattstunden sauberen Stroms pro Jahr. Das ist so viel wie die chinesischen Kohlekraftwerke an fünf Werktagen: Steinkohlekraftwerk in der Provinz Shanxi.

Von Robert Jakob

Bereits seit über einem halben Jahrhundert veröffentlicht die Swiss Re ihre Sigma-Studien. Schon vor einem Vierteljahrhundert wurde darin vor den in naher Zukunft immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen gewarnt. Schuld daran, sollten die Veränderungen in unserer Atmosphäre sein.

Daraus resultierende versicherte Schäden aus Naturkatastrophen werden nun das vierte Jahr in Folge die Marke von 100 Milliarden Dollar erreichen. Und auch 2024 soll kaum besser werden.

Das Kind wird klassisch mit Bad samt Wanne ausgeschüttet.
Die Betrachtung, dass ein einziger Bösewicht für die Erderwärmung verantwortlich ist, greift jedoch zu kurz. Sie hat viele Ursachen. Kohlendioxid ist sicherlich beteiligt. Allerdings greifen Massnahmen zur Einbremsung der Erderwärmung, die sich nur auf ein einziges böses Molekül aus zweimal Sauerstoff und einmal Kohlenstoff versteifen, zu kurz. Erst recht, wenn Ausmass, Ursachen und Wirkung sowie Massnahmen und Folgen durcheinandergebracht werden.

Der Anteil Chinas am weltweiten Kohlendioxid liegt bei 30 Prozent. Deutschland bei gut anderthalb Prozent. Derjenige der Schweiz bei anderthalb Promille. Die USA kommen auf rund 15 Prozent. Was wollen diese Zahlen den «Influencern» von Köppel bis Thunberg und von Milei bis Stocker sagen?

Nun: Erst einmal, dass China pro Einwohner im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz ähnlich viel CO2 in die Erdatmosphäre bläst. Das ist umso bemerkenswerter, als weite Teile des chinesischen Berglandes von Bauern ohne wesentlichen CO2-Fussabdruck beackert werden.

Auf den zweiten Blick wird in und um die chinesischen Grossstädte der Grund ersichtlich. Es müffelt. 28 der 31 luftverpestendsten Metropolen der Welt liegen in China. Nicht die Einwohner, sondern vor allem die Fabriken sind das Problem. Ihr Ausstoss ist erst einmal schlecht für die Gesundheit der Insassen unter der selbstproduzierten Glücksglocke. Zum zweiten, ist das nicht gut für die ganze Welt. Denn Gase wie allerlei Fluorkohlenwasserstoffe, Stickoxide, Methan oder CO2 machen nicht einfach an der Stadtgrenze und noch nicht einmal an Landesgrenzen halt.

China gilt nach dem Pariser Klimaabkommen als Entwicklungsland
Und jetzt wird es völlig quer. China hat angekündigt, bis 2030 den Höhepunkt bei den Kohlendioxid-Emissionen zu erreichen und den Kohlenstoffausstoss ab diesem Zeitpunkt kontinuierlich zu reduzieren, um bis 2060 Klimaneutralität zu erreichen – allerdings freiwillig und ohne Verpflichtung. Nach Auffassung des Pariser Klimaabkommens ist China nämlich ein Entwicklungsland, das seine Wirtschaft schützen muss. Zeitgleich produziert China Strom aus allen Rohren und zwar zu drei Viertel fossil und davon über die Hälfte aus Kohle. Und genau die Hälfte aller Kohle der gesamten Welt verbraucht Chinas Industrie (das sind vierzigmal mehr als Deutschland bei einem weltweiten Kohleverbrauch von 8,5 Milliarden Tonnen pro Jahr). Mit der daraus gewonnenen Hitze und dem daraus gewonnenen preisgünstigen Strom als Sekundärenergie wird die heimische Stahl-, Chemie-, Aluminium-, Silizium-Industrie und vieles andere quersubventioniert.

Mit billigem Diesel (selbst wenn China jetzt sein erstes atomgetriebenes Containerschiff vom Stapel gelassen hat) reisen dann die Endprodukte über die Weltmeere. Im Schnitt sind dadurch die Produktionskosten in den oben genannten bedeutenden Schlüsselbranchen um zwei Drittel günstiger als in unseren Breiten. Handkehrum haben die chinesischen Produkte dreimal mehr graue Energie gebunkert als in unserer Heimat produzierte.

Deutschland ein Schlaraffenland der erneuerbaren Energien?
Wird am Deutschen Wesen die Welt genesen? Das Gegenteil ist der Fall. Chinesische Ökonomen machen sich längst über die Dummheit Deutschlands lustig, das den Ast absägt, auf dem es sitzt. Im globalen Wettbewerb hat China einen riesigen Vorteil dadurch, dass Deutschland und manch’ andere Länder durch einen teuren Umstieg auf grüne Energiequellen geschwächt werden. Alleine das BASF-Werk in Ludwigshafen braucht so viel Strom wie die ganze Deutschschweiz. Wenn nun aber der Strom in Deutschland klimapolitisch unerschwinglich wird, sind Produktionsverlagerungen die zwingende Folge. Ein Fünftel des Umsatzes im verarbeitenden Gewerbe ist energieintensiv. Die Strompreise sind in Deutschland inzwischen gut fünfmal so teuer wie in China. Über 40 Cent müssen Deutsche pro Kilowattstunde zahlen, Chinesen deutlich weniger als 10 Cent und die chinesischen Unternehmen je nach Exportförderung noch einmal weniger. Für 2024, so rechnet die Deutsche Industrie- und Handelskammer vor, müssten Betriebe nochmal bis zu zwanzig Prozent mehr für ihren Strom zahlen. Auch in anderen Ländern läuten bereits die Alarmglocken.

Mit steigenden Energiekosten wird die Industrie Europas verdrängt. Multinationale Firmen werden dort produzieren, wo es am günstigsten kommt. Über die überstürzten, überzogenen und unkoordinierten Erneuerbare-Energie-Gesetze subventioniert Europa nicht nur die Verschmutzung der Atmosphäre (und zwar mit direkt gesundheitsschädlichen Stoffen), sondern auch seinen eigenen wirtschaftlichen Niedergang.


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