Das Matterhorn als Botschafter für ein neues Plastikbewusstsein

Das Matterhorn als Botschafter für ein neues Plastikbewusstsein
Branko Šmon visualisiert das Ausmass des weltweiten Plastikbestands anhand von mehreren Installationen. (Copyright Branko Šmon)

Zermatt – Der Künstler Branko Šmon hat am Freitag sein Kunstprojekt „Earth Plastic View“ der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Die Vernissage fand am Matterhorn im Kulmhotel Gornergrat statt. Branko Šmon visualisiert das Ausmass des weltweiten Plastikbestands anhand von mehreren Installationen: Sieben Milliarden Tonnen Plastik befinden sich derzeit weltweit im Gebrauch in den Landschaften, den Weltmeeren, auf Deponien, in Lebewesen.

Die „Earth Plastic View“-Frames zeigen die räumliche Ausdehnung des Volumens dieses Bestands in Granulatform, 14 km3. Neben den Sichtrahmen stehen rund um den Gornergrat zwei Meter grosse „MyEarthPlasticPart-cubes“ gefüllt mit Plastikgegenständen, Plastikmahlgut und -granulat. Ihr Volumen von 1,9 m3 entspricht dem weltweiten Pro-Kopf-Aufkommen an Plastik in Granulatform bei einer derzeitigen Weltbevölkerung von 7,64 Mrd. Menschen.

„Earth Plastic View“ am Matterhorn zeigt die räumliche Ausdehnung des Volumens des weltweiten Plastikbestandes in Granulatform. Die Begrenzung dieser Ausdehnung erfasst die rote Linie für das Jahr 2019, die orangefarbene Linie erfasst die Ausdehnung für das Jahr 2035.

Zur Eröffnung liess Šmon einen Hubschrauber, bestückt mit einem Kubus und einer Kamera, auf den Berggipfel fliegen. Die Filmaufnahmen zeigen die Ausdehnung des Plastikvolumens am Matterhorn. Über dem Gipfel schwebend „taufte“ er symbolisch das Matterhorn zum Botschafter und eröffnet damit das Kunstprojekt „Earth Plastic View“.

Die Vernissage fand unter Beteiligung von Inga Kälber, Gründerin von Zero Waste Deutschland, Ursula Schneider Schüttel, Nationalrätin und Präsidentin von Pro Natura und Antoinette Vermilye, Mitgründerin der Gallifrey Foundation statt, die in Impulsvorträgen über Herausforderungen und Gefahren der Plastikproblematik, den Umgang mit der Plastikproblematik auf politischer Ebene sowie die Integration von Plastik- und Müllvermeidung im Alltag sprachen. Der Schweizer Pionier Bertrand Piccard, Pate des Projekts, lobte die Idee von Earth Plastic View in einer Videobotschaft. Die Installationen sind ab sofort dauerhaft zu sehen. (mc/pg)

Earth Plastic View

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